Effektive Teamarbeit in der Primärversorgung

Classified in Lehre und Ausbildung

Written at on Deutsch with a size of 7,77 KB.

**Merkmale von Teams in der Primärversorgung**

Ein Hauptmerkmal von Teams in der Primärversorgung ist die Multidisziplinarität, d. h. die Zusammenarbeit von Fachkräften aus verschiedenen Berufen.

**Wichtige Eigenschaften von Teams**

  • Gemeinsames Lernen und Zielsetzung: Entwicklung eines gemeinsamen Ziels/einer gemeinsamen Mission
  • Verständnis für die Funktionen der anderen Teammitglieder
  • Bündelung von Wissen, Methoden und Ressourcen
  • Gemeinsame Verantwortung für die Ergebnisse
  • Zusammenarbeit für mehr Effektivität und Effizienz

Eine gute Organisation ist die Grundlage für einen reibungslosen Ablauf im Team.

**Grundlagen der Teamorganisation**

  • Planung der Aufgaben
  • Beteiligung aller Teammitglieder an:
    • Planung
    • Auswertung
  • Etablierung eines Kommunikationssystems (mündlich/schriftlich)
  • Gemeinsame Entscheidungsfindung
  • Etablierung eines Bewertungssystems
    • Selbstbewertung
    • Koordination
      • Verantwortlichkeiten
      • Koordinator der Aktivitäten
  • Interne Organisation
  • Außenbeziehungen
  • Fähigkeit zur Förderung und Belohnung
  • Gegenseitiges Verständnis

Guter Wille allein reicht nicht aus.

**Vorteile der Teamarbeit**

  • Beitrag aus verschiedenen Blickwinkeln: globale Vision und Zielsetzung
  • Vermeidung von Doppelarbeit
  • Steigerung der Fähigkeiten
  • Förderung guter Beziehungen
  • Persönliche Zufriedenheit durch die Übertragung von Verantwortung
  • Entwicklung neuer Funktionen
  • Bessere Nutzung der materiellen Ressourcen
  • Möglichkeit, qualitativ hochwertigere Pflegedienste anzubieten
  • Der Patient kann die Fachkraft frei wählen
  • Effizienter und profitabler als die Summe der Einzelarbeiten

**Nachteile der Teamarbeit**

  • Unterschiede in der Bezahlung/im Status
  • Mangelndes Verständnis für die Rollen der anderen
  • Konflikte zwischen Teammitgliedern
  • Uneinigkeit über die Teamarbeit
  • Starre Strukturen
  • Minimale Beteiligung eines Mitglieds
  • Zurückhalten von Informationen
  • Schlechte Kommunikation
  • Mangelnde Verantwortung
  • Mangelnde Integration einzelner Mitglieder
  • Fehlende Zielsetzung (unterschiedliches Verständnis)

**Phasen der Teamentwicklung**

  • Erste Phase: Nominale Gruppe. Eine Reihe von Personen, die sich nicht kennen.
  • Zweite Phase: Zwischenmenschliche Beziehungen. Man kennt sich bereits und baut Ängste ab. Das Ziel ist, einen guten Eindruck zu hinterlassen.
  • Dritte Phase: Konflikt. Ziele werden genauer definiert. Es gibt drei Arten von Konflikten:
    • Ziele: z. B. unterschiedliche Bevölkerungszahlen im Sommer und Winter.
    • Ausdruck: Feindseligkeiten auf persönlicher Ebene.
    • Inhärente Struktur: Mehrere Personen mit der gleichen Funktion.
  • Vierte Phase: Einheitliche Gruppe
    • Anpassung der beruflichen Praxis. Man ist sich einig trotz unterschiedlicher Denkweisen.

**Gründe für die Teambildung**

  • Gezielte Teambildung: Diese Teams entstehen aufgrund der Notwendigkeit, ein bestimmtes Problem zu lösen, das das Eingreifen verschiedener Fachleute erfordert und individuell nicht lösbar wäre.
  • Spontane Teambildung: Diese Teams entstehen spontan und verfolgen nicht unbedingt die Lösung eines bestimmten Problems oder die Erreichung eines mittel- oder langfristigen Ziels.
  • Externe Teambildung: Diese Teams werden durch soziale Bestimmung gebildet, d. h. ihre Zusammensetzung hängt von externen Elementen ab (Personen, Institutionen, Regeln usw.). Dies ist bei den meisten Gesundheitsteams der Fall.

**Faktoren der Teamarbeit**

  • Erfahrung: Die bisherige Erfahrung der einzelnen Teammitglieder in anderen Teams kann ihre Aktivität in einem neuen Team beeinflussen.
  • Affektivität: Der Grad der Harmonie und Herzlichkeit zwischen den Teammitgliedern kann die Ergebnisse und die Leistung der Arbeit beeinflussen.
  • Ideologie: Nicht alle Teammitglieder teilen die gleichen ideologischen Ansichten. Die Ideologie der Einrichtung beeinflusst die Arbeitsweise, die hierarchisch und unflexibel oder kooperativ und dynamisch sein kann.
  • Aufgabenteilung: Die Kenntnis der eigenen Rollen und Verantwortlichkeiten sowie der Rollen der anderen Teammitglieder kann Konflikte vermeiden und die Effektivität fördern.
  • Fachliche Kompetenz: Ein angemessenes Maß an fachlicher Kompetenz ist entscheidend für die Beziehungen innerhalb der Gruppe und für die Effektivität und Effizienz der Arbeit.
  • Arbeitsmethodik: Die Entwicklung von Arbeitsmethoden, die zuvor besprochen und vereinbart wurden, einschließlich Verfahren für die Planung, Durchführung und Kontrolle, sowie regelmäßige Koordinierungstreffen, fördern die Teamarbeit.
  • Information und Kommunikation: Alle Gruppenmitglieder sollten über den gleichen Wissensstand in Bezug auf die Probleme verfügen, die das Team betreffen.

**Teams in der Primärversorgung (PHC-Teams)**

  • Organisatorische und funktionelle Struktur, die von allen Angehörigen der Gesundheitsberufe und Praktikern gebildet wird, die kontinuierlich und gemeinsam Aktivitäten in der Primärversorgung entwickeln.

**Definition der Weltgesundheitsorganisation (WHO)**

  • Zusammenschluss von Personen mit verschiedenen Fachdisziplinen, aber mit einem gemeinsamen Ziel, das eine umfassende Gesundheitsversorgung von Patienten und Familien ermöglicht.

**Ziel der PHC-Teams**

  • Verbesserung der Gesundheit der Bevölkerung

**Zusammensetzung der PHC-Teams**

  • Angehörige der Gesundheitsberufe:
    • Ärzte, Kinderärzte, Zahnärzte
    • Pflegekräfte, Hilfskräfte
  • Nicht-medizinisches Personal:
    • Sozialarbeiter
    • Verwaltungspersonal

**Funktionen der PHC-Teams**

  • Direkte Betreuung:
    • Ambulante, dringende und häusliche Betreuung
    • Überwachung und Kontrolle
    • Gesundheitsförderung, Prävention und Gesundheitserziehung
    • Rehabilitation und soziale Wiedereingliederung
  • Öffentliche Gesundheit:
    • Kenntnis der zugewiesenen Bevölkerung, demografische Überwachung
    • Ermittlung von Problemen/Bedürfnissen
    • Gesundheitsprogramme
    • Förderung der Zusammenarbeit mit Gesundheitseinrichtungen
    • Gesundheitsinformationen
  • Verwaltung:
    • Interne Organisation
    • Ressourcenverwaltung
    • Sicherstellung der Versorgungsqualität
    • Jahresbericht
    • Zusammenarbeit mit anderen Diensten
  • Koordination:
    • Bewertung von Aktivitäten und Ergebnissen
    • Förderungsmaßnahmen und Bewertung
    • Logistische Unterstützung
    • Interkonsultationen
  • Lehre und Forschung:
    • Fortbildung
    • Ausbildung von Studenten und Absolventen
    • Angewandte Forschung zu Gesundheitsproblemen und zur Organisation von Diensten
    • Durchführung epidemiologischer Studien, Forschungsprojekte, Schulungsaktivitäten usw.

Entradas relacionadas: