Einblicke in David Humes Philosophie: Wissen, Kausalität und Metaphysik
Eingeordnet in Philosophie und Ethik
Geschrieben am in Deutsch mit einer Größe von 4,31 KB
Welche Ideen stammen aus Eindrücken?
Ja, alle Ideen stammen letztlich aus Eindrücken. Ideen der Reflexion entstehen aus Gefühlen und daraus abgeleiteten Ideen. Ideen der Empfindung hingegen leiten sich von ihren entsprechenden Sinneseindrücken ab. Somit ist der gesamte Inhalt des Geistes in der sinnlichen Erfahrung verwurzelt. (Vgl. Hume, Ein Traktat über die menschliche Natur, Teil I, Abschnitt II.)
Humes „Mikroskop“: Ein methodisches Prinzip
Humes berühmtes „Mikroskop“ ist ein methodisches Prinzip, das darauf abzielt, eine komplexe Idee auf ihre einfachsten Bestandteile, die Eindrücke, aus denen die Idee stammt, zu reduzieren.
Humes „Messer“: Abgrenzung, Positivismus und Popper
Was meint Hume mit dem „Messer“? Der Vergleich mit dem logischen Positivismus und Popper. Dieses methodische Prinzip erinnert an Ockhams Rasiermesser: Eine Idee hat keine Bedeutung, wenn sie nicht auf ihre einfachsten Bestandteile reduziert werden kann. Hume nutzte dieses Kriterium, um metaphysische Spekulationen zu beenden. Dies ähnelt dem Kriterium der Abgrenzung und Bedeutung des Positivismus. Dieser Ansatz führt ein scharfes Kriterium zur Bestimmung der Wahrheit unserer Ideen ein. Wollen wir wissen, ob eine Idee wahr ist? Ganz einfach: Wir prüfen, ob diese Idee von einem Eindruck stammt. Können wir den entsprechenden Eindruck finden, handelt es sich um eine reale Vorstellung; andernfalls stehen wir vor einer Fiktion. Die Grenzen unseres Wissens sind daher Eindrücke. Hume teilt mit Locke und Berkeley die Grundthese des Empirismus – dass Erfahrung die Quelle allen Wissens ist –, setzt aber im Gegensatz zu ihnen auch Grenzen. Die Neopositivisten identifizierten das Kriterium der Abgrenzung – basierend auf Verifizierbarkeit und Falsifizierbarkeit – zwischen dem Wissenschaftlichen und dem Metaphysischen mit dem Kriterium der Bedeutung. Für Neopositivisten hatten metaphysische Sätze – nach Hume – keine Bedeutung. Für Popper jedoch darf das Kriterium der Abgrenzung – die Falsifizierbarkeit – zwischen Wissenschaft und Metaphysik nicht mit dem Kriterium der Bedeutung gleichgesetzt werden. Metaphysische Sätze sind zwar keine wissenschaftlichen Aussagen, haben aber Bedeutung und spielen eine wichtige Rolle im Kontext der Entdeckung wissenschaftlicher Theorien.
Humes „Besitzer“: Zwei Arten von Wissen
Humes „Besitzer“ ist ein methodisches Prinzip, das Hume anwendet und das ihn zur Unterscheidung zweier Arten von Wissen führt: Wissen über Ideenbeziehungen und Wissen über Tatsachen.
Humes Definition der Physik
Physik wäre demnach nicht die Wissenschaft des Unbekannten oder einer unerkennbaren äußeren Realität, deren Existenz wir behaupten könnten. Stattdessen untersucht sie die Beziehungen zwischen wahrgenommenen Ereignissen. Dies gilt auch für bestimmte Fakten oder zukünftige Entwicklungen, für die wir keine direkten Eindrücke haben. Beispiele hierfür sind die Annahme, dass die Sonne morgen aufgehen wird, dass ein geworfenes Objekt Feuer fangen wird, wenn es eine Weile brennt, oder dass man ertrinkt, wenn man sich ins Wasser wirft und nicht schwimmt.
Warum Kausalzusammenhänge nicht als wahr gelten?
Kausalzusammenhänge sind keine Erkenntnisse, die der Verstand durch die Beziehung von Ideen gewinnt, sondern Wissen über Tatsachen, das vollständig von der Erfahrung abhängt. Daher können wir nicht behaupten, dass es *notwendigerweise wahr* ist, dass es kausale Zusammenhänge gibt. Dies liegt entweder daran, dass die Annahme dieser Aussage notwendige Wahrheiten erfordert, die aus Erfahrung nicht gewonnen werden können, oder weil man sie als wahre Erkenntnis aus einer Reihe von Erfahrungen ableiten müsste, was wiederum eine vorherige Annahme der wahrscheinlichen Existenz kausaler Beziehungen voraussetzen würde. (Dass wir Wissen aus Erfahrung gewinnen, erfordert unser Vertrauen in die wahrscheinliche Wahrheit des Kausalprinzips. Dieses Vertrauen müsste wiederum auf früheren Erfahrungen basieren, die ein vorheriges Vertrauen in die Wahrscheinlichkeit der Kausalität oder die Gleichförmigkeit der Naturgesetze voraussetzen würden, und so weiter.)