Einfluss menschlicher Aktivitäten auf die Umwelt

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Der Einfluss menschlicher Aktivitäten auf die Umwelt

Der Einfluss menschlicher (anthropogener) Aktivitäten auf die natürliche Umwelt hat zwei Aspekte:

Umweltprobleme

Die wichtigsten negativen Auswirkungen menschlicher Aktivitäten auf die Umwelt sind:

a) Luftverschmutzung

Die **Luftverschmutzung** entsteht durch primäre Schadstoffe, die direkt in die Atmosphäre gelangen, oder durch sekundäre Schadstoffe, die durch chemische und photochemische Reaktionen der primären Schadstoffe entstehen. Zu den wichtigsten Schadstoffen gehören Kohlenmonoxid, Kohlendioxid, Stickoxide und Chlor. Die wichtigsten Folgen der Luftverschmutzung sind:

  • Saurer Regen: Niederschläge mit einem höheren Säuregehalt als normal. Er entsteht, wenn sich Schwefel- und Stickstoffemissionen mit dem Wasserdampf in der Luft mischen und sich verdünnte Schwefel- und Salpetersäure bilden, die mit dem Regen auf die Erdoberfläche gelangen.
  • Ausdünnung der Ozonschicht: Sie wird vor allem durch Chlor in FCKW (Fluorchlorkohlenwasserstoffe) verursacht, die in Aerosolen und Kältemitteln enthalten sind. In Spanien ist die Ozonschicht um 8 % dünner geworden.
  • Treibhauseffekt: Er wird durch die Emission von Gasen wie Methan und Kohlendioxid in die Atmosphäre verursacht. Diese Gase lassen das Sonnenlicht durch, halten es aber zurück, sobald es die Erde erreicht, und verhindern, dass es in den Weltraum entweicht. Sie verhalten sich wie das Glas eines Gewächshauses.
  • Smog: Die Glocke aus Staub und Schmutz, die sich im Winter und bei Hochdruckwetterlagen über den Großstädten bildet, besteht aus Staub- und Rauchpartikeln in der Luft.
  • Lärm: Er gilt als Schadstoff, der die Umweltqualität verschlechtert.

b) Entwaldung

Die **Entwaldung** oder Zerstörung der Vegetation ist auf folgende Ursachen zurückzuführen:

  • Landwirtschaft und Viehzucht: Seit jeher wurden Tausende von Quadratkilometern Wald gerodet, um Platz für den Anbau von Nutzpflanzen oder die Weidehaltung von Vieh zu schaffen.
  • Städtische Nutzung: Industrieanlagen, Zweitwohnungen usw. wurden in vielen Fällen auf Kosten der Wälder errichtet.
  • Waldbrände: Sie betreffen große Waldflächen.

c) Bodenverschmutzung, Wüstenbildung und Erosion

Die **Bodenverschmutzung** ist die Folge von industriellen und kommunalen Einleitungen und vor allem des Missbrauchs von chemischen Düngemitteln und Pestiziden in der Landwirtschaft. Die **Erosion** ist ein natürliches Phänomen, das durch steile Hänge, sintflutartige Regenfälle und die Art der Entwaldung, sei es durch Abholzung oder Brandrodung, verstärkt wird. Die **Wüstenbildung** und der Verlust von fruchtbarem Boden sind das Ergebnis extremer Erosion.

d) Nutzung und Verschmutzung des Wassers

Die **Wassernutzung** ist das Ergebnis eines erhöhten Wasserverbrauchs für die Landwirtschaft, die Städte und die Industrie. Diese Aktivitäten haben den Verlauf und die Durchgängigkeit der Flüsse verändert, und die Grundwasserleiter sind übernutzt, was zu einem Rückgang ihres Pegels führt. Die **Wasserverschmutzung** entsteht durch die Einleitung von Abfällen, die durch menschliche Aktivitäten erzeugt werden. Sie hat ihren Ursprung in den verschiedenen wirtschaftlichen und menschlichen Aktivitäten:

  • Verschmutzung in ländlichen Gebieten: Sie entsteht durch die Reinigung von Ställen und den unsachgemäßen Einsatz von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln.
  • Industrielle Verschmutzung: Sie entsteht durch die Einleitung von unbehandelten Abwässern in Flüsse und Meere, die giftige Algenblüten und Schwermetalle verursachen.
  • Verschmutzung in städtischen Gebieten: Sie entsteht durch die Einleitung von unbehandeltem Abwasser, das Bakterien und Viren enthält, und durch die Einleitung von Phosphaten und Nitraten, die in Waschmitteln enthalten sind.

e) Feste Siedlungsabfälle

**Feste Siedlungsabfälle** spielen ebenfalls eine wichtige Rolle als Schadstoffe, da viele von ihnen nicht biologisch abbaubar sind. Die Zunahme der Abfallproduktion hat dazu geführt, dass sich in den Vororten vieler Städte und Gemeinden Mülldeponien vermehren, die den Boden und das Wasser belasten, die Landschaft verändern und umweltschädliche Gase erzeugen.

Schutz von Naturräumen

Das wachsende Bewusstsein für die Umweltzerstörung hat dazu geführt, dass Maßnahmen zum Schutz, zur Planung und zur Bewirtschaftung der natürlichen Umwelt entwickelt wurden. Diese Besorgnis entstand in den späten 1970er Jahren mit der Gründung des ICONA (Institut für Naturschutz) und seit 1977, als das Sekretariat für Planung und Umwelt geschaffen wurde. Seitdem hat die Sorge um die Gesundheit der Ökosysteme in Spanien an Boden gewonnen, und es wird mit zwei Mechanismen gearbeitet:

A) Schaffung und Ausweitung von Naturschutzgebieten

In Spanien begann der Schutz von Naturräumen zu Beginn des 20. Jahrhunderts mit dem Nationalparkgesetz von 1916, wobei als Auswahlkriterium nur die landschaftliche Schönheit des Ortes herangezogen wurde. Ab Mitte des Jahrhunderts wurden auch biologische und geologische Kriterien eingeführt.

1975 wurde das erste Gesetz über Naturschutzgebiete erlassen, das bis 1989 in Kraft blieb, als das Gesetz über die Erhaltung der Naturräume und der wildlebenden Flora und Fauna in der Fassung von 1997 verabschiedet wurde. Seine Ziele sind die Erhaltung und Wiederherstellung der Naturräume und die Verhinderung ihrer Verschlechterung. Dieses Gesetz sieht verschiedene Arten von Schutzgebieten vor:

  • Parks: Gebiete von großem ökologischen Wert, die durch menschliche und wirtschaftliche Aktivitäten wenig verändert wurden. Das Gesetz unterscheidet zwischen:
    • Nationalparks: Sie haben eine relativ große Ausdehnung und Besonderheiten, die sich aus ihrer geologischen Struktur, ihrer Hydrologie, ihrer Vegetation und ihrer Fauna ergeben, und werden zum nationalen Interesse erklärt.
    • Naturparks: Sie sind kleiner und erlauben die Nutzung der Ressourcen des Gebiets, während sie gleichzeitig den ländlichen Tourismus fördern.
  • Naturschutzgebiete: Gebiete, die nicht sehr groß sind und Ökosysteme oder biotische Elemente schützen, die aufgrund ihrer Fragilität, ihrer Seltenheit oder ihrer Einzigartigkeit besondere Aufmerksamkeit verdienen.
  • Naturdenkmäler: Natürliche Formationen von bemerkenswerter Einzigartigkeit, Seltenheit oder Schönheit.
  • Geschützte Landschaften: Gebiete, die aufgrund ihrer ästhetischen und kulturellen Werte geschützt werden. Die Nutzung muss mit dem Umweltschutz vereinbar sein.

B) Spanische Umweltpolitik

Die Verfassung sieht ein Recht auf eine angemessene Umwelt und Sanktionen für Verstöße gegen dieses Recht (Umweltkriminalität) vor. Die spanische Umweltpolitik wird durch die Umweltpolitik der Europäischen Union und die wichtigsten Prioritäten des 1996 geschaffenen Umweltministeriums bestimmt. Seine Ziele sind:

  • Erhaltung, Schutz und Verbesserung der Umweltqualität.
  • Schutz der Gesundheit des Einzelnen.
  • Sicherstellung einer umsichtigen und rationellen Nutzung der natürlichen Ressourcen.

Das Ministerium führt verschiedene Maßnahmen und Aktionen durch, um Umweltschäden zu vermeiden:

a) In Bezug auf die Luftverschmutzung

* Teilnahme am EUROAIRNET-Netz, das von der Europäischen Union zur Überwachung der Luftqualität geschaffen wurde. * Unterzeichnung des Genfer Übereinkommens von 1991, das die Verpflichtung zur Reduzierung der Schwefelemissionen beinhaltet. * Einhaltung der von der Europäischen Union eingegangenen Verpflichtungen, wie z. B. das Montrealer Protokoll von 1994, in dem die Produktion, die Vermarktung und die Verwendung von FCKW verboten wurden, oder das Kyoto-Protokoll, das den Klimawandel durch die Begrenzung der Kohlendioxidemissionen in die Atmosphäre bekämpfen soll. * Förderung des öffentlichen Verkehrs und des Energiesparens. * Fertigstellung eines Projekts zur Lärmbelästigung.

b) In Bezug auf die Entwaldung

* Durchführung von Programmen zur Erhaltung der genetischen Ressourcen gefährdeter Arten, zur Bekämpfung von Schädlingen und Waldbränden. * Durchführung des Wiederaufforstungsplans.

c) In Bezug auf die Bodendegradation

* Verabschiedung des Nationalen Sanierungsplans für kontaminierte Böden im Jahr 1995, um die landwirtschaftliche Verschmutzung zu reduzieren. * Spanien ist Teil des LUCDEME-Programms zur Bekämpfung der Erosion im Mittelmeerraum.

d) In Bezug auf die Übernutzung und Verschmutzung des Wassers

* Planung der Klärinfrastruktur bis 2005 gemäß den Richtlinien des Nationalen Plans für Abwasserbehandlung und -reinigung. * Überwachung und Qualitätskontrolle von Süßwasser durch das SAICA (Automatisches Wasserqualitätsinformationssystem). * Ausarbeitung von Plänen zur Festlegung der von Übernutzung und Degradation betroffenen Gebiete und Durchführung von Programmen zur rationellen Nutzung, wie z. B. das LINDE-Projekt. * Durchführung von PICRHA-Projekten (Umfassende hydrologische Wiederherstellungspläne für Flussgebiete), die den Erosions- und Hochwasserschutz umfassen. * Ausarbeitung von Plänen zur Wiederherstellung und zum Schutz von Stränden. * Rationelle Nutzung des Wassers.

e) In Bezug auf Siedlungsabfälle

Die Ziele sind in den so genannten"drei R" zusammengefasst: Reduzierung, Wiederverwendung und Recycling von Abfällen. Außerdem werden unkontrollierte Deponien versiegelt und die von ihnen betroffenen Gebiete saniert.

f) In Bezug auf das Umweltbewusstsein

* Öko-Kennzeichnung von Produkten auf freiwilliger Basis seit 1996. * Umwelt-Audits von Industrieunternehmen. * Förderung der Umwelterziehung in Schulen. * Umweltorganisationen: Es gibt immer mehr von ihnen, die nach ausgewogenen Formen der Entwicklung mit der Natur suchen. Zu den bekanntesten internationalen Organisationen gehören Greenpeace und Friends of the Earth.

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