Einfluss pädagogischer und psychologischer Theorien auf die frühkindliche Bildung

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1. Einfluss pädagogischer Strömungen in der Kindheit

a. Frühe Autoren und die neue Schule

  • Aristoteles: Kinder ab sieben Jahren als Ausgangspunkt des Lernens.
  • Marcus Fabius Quintilianus: Frühzeitige Förderung des Lernpotenzials.
  • Johann Amos Comenius: Spricht von der Lernumgebung in der Familie.
  • Jean-Jacques Rousseau: Betonung der natürlichen Entwicklung des Kindes, beeinflusste die neue Schule. Seine Methode ist praktisch, erzieherisch und negativ.
  • Johann Heinrich Pestalozzi: Erkennt die psychologische und pädagogische Bedeutung der Sozialisation in der Gruppe. Die Schule soll eine Gesellschaft ohne Beschränkungen sein, die auf Zusammenarbeit und Unterstützung basiert.
  • Schulfreunde: Entstehung in Spanien in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts.
  • Robert Owen: Förderung von Lehrmethoden für die breite Masse der Kindergärten.
  • Pau Montesino: Gründung von Kindergärten in Spanien.
  • Friedrich Fröbel: Leitet Aktivitäten der Schüler an, basierend auf Rousseaus Ideen, fördert Spontaneität und Entwicklung durch Spiel.
  • Pedro de Alcántara: Einführung der Fröbel-Methode an der Freien Bildungseinrichtung Ende des 19. Jahrhunderts.

b. Die neue Schule und ihre Prinzipien

Die neue Schule förderte die frühkindliche Bildung mit folgenden Aspekten:

  • Primat der Bildung: Der Lehrer als Leitfigur und Wegweiser.
  • Pädagogik in der Psychologie: Keine Erziehung ohne Kenntnis des Lernenden.
  • Kinderzentrierte Bildung: Alles dreht sich um das Kind.
  • Autonomie: Förderung der Unabhängigkeit des Kindes.
  • Individuelle Bildung im gewohnten Umfeld.

Vertreter und Beiträge der neuen Schule:

  • Maria Montessori: Betonung der Notwendigkeit der Selbstbildung.
  • Schwestern Agazzi: Entwicklung ihrer Methode zur Anleitung des pädagogischen Prozesses, damit das Kind perzeptive und sprachliche Fähigkeiten erwirbt.
  • Ovide Decroly: Arbeitet mit Zentren des Interesses in der frühkindlichen Erziehung.
  • Célestin Freinet: Schlug Antriebe und freien Textdruck vor, basierend auf dem Interesse der Schüler.

Weitere einflussreiche Theorien im Kindergarten:

  • Paulo Freire: Befreiungspädagogik, die zur Sensibilisierung der Schüler durch Reflexion und Kreativität anregt.
  • Offene Schule: Glaubt, dass das Zentrum offen für die Gemeinschaft sein sollte.
  • Carl Rogers: Erfahrung und Kompetenz als Quelle der Wahrheit.
  • John Dewey: Instrumentalismus, der die Aktion als Prozess des Experimentierens und Handelns betrachtet.

Der Lehrer trägt zum Aufbau von Erfahrungen bei und schlägt eine Projektmethode vor, um eine Aufgabe nach Wahl durchzuführen:

  • Berücksichtigung wesentlicher Lebenserfahrungen des Kindes.
  • Identifizierung von Schwierigkeiten basierend auf diesen Erfahrungen.
  • Suche nach praktischen Lösungen.
  • Überprüfung von Hypothesen.

2. Einfluss der Mainstream-Psychologie in der frühkindlichen Bildung

a. Psychoanalytische Beiträge

(Keine spezifischen Beiträge im Text genannt, aber das Feld ist relevant.)

b. Behavioristische Psychologie

Die Verhaltenspsychologie versucht zu erklären, wie menschliches Verhalten erworben wird. Das Verhaltensmodell geht davon aus, dass Verhalten ein Ergebnis des Lernens im sozialen Umfeld ist.

  • Vertreter: Pawlow, Watson, Skinner.
  • Klassische Konditionierung (Pawlow, Watson): Kinder sind abhängig von ihrer Umwelt und wie sie behandelt werden. Entwicklung ist eine kontinuierliche Verhaltensänderung, geprägt von der einzigartigen Atmosphäre der Person.
  • Operante Konditionierung (Skinner): Wiederholtes Verhalten mit zufriedenstellenden Ergebnissen wird verstärkt, unangenehmes Verhalten unterdrückt. Lernen hängt von äußeren Reizen (Verstärkung, Strafe) ab.

c. Sozial-kognitive Lerntheorie

Albert Bandura: Stimmt Skinner zu, dass operantes Lernen wichtig ist, betont aber, dass Menschen kognitive Wesen sind, die über die Beziehung zwischen ihrem Verhalten und dessen Folgen nachdenken. Beobachtungslernen geschieht durch Beobachtung und Nachahmung.

d. Wygotskis sozio-historische Psychologie

Kinder erwerben kulturelle Werte, Überzeugungen und Problemlösungsstrategien durch Interaktionen mit kompetenten Mitgliedern der Gesellschaft. Kooperatives Lernen geschieht innerhalb der Zone der nächsten Entwicklung, die unterscheidet, was eine Person allein und mit Hilfe anderer erreichen kann.

e. Ökologische Psychologie und Kontextualismus

Diese Theorien schließen an Wygotskys Ideen an und betonen die Rolle der sozialen Umwelt bei der Konstruktion von Wissen und die Untersuchung menschlichen Verhaltens in natürlichen Umgebungen.

  • Vertreter: Urie Bronfenbrenner (beschreibt mehrere Ebenen der umgebenden Umwelt: Mikro-, Meso- und Makro-Ökosystem).
  • Reuven Feuerstein: Betont die Rolle des Mediators, der die Assimilation und Konzeptualisierung von Reizen erleichtert.

Beiträge von Autoren der kognitiven Psychologie:

  • Jean Piaget:
    • Theorie der kognitiven Entwicklung: Geistige Entwicklung ist variabel und besteht aus invarianten Elementen wie Anpassung (Assimilation und Akkommodation) und Organisation.
    • Phasen der Intelligenzentwicklung: Sensorisch-motorisch, präoperativ (symbolische Funktion), konkret-operationell.
    • Die Quelle des Wissens ist die Aktion.
  • Jerome Bruner: Theorie des entdeckenden Lernens, bei der Schüler Strategien selbst entwickeln und auf neue Situationen übertragen.
  • David Ausubel: Theorie des bedeutungsvollen Lernens, die das Lernen durch Entdeckung herausfordert. Der Fokus liegt auf der Assimilation und Integration von Realität in ein globales Wissensnetz.

3. Aktuelle Vision und Beiträge

Die heutige Schule bevorzugt einen konstruktivistischen Lernansatz, bei dem Schüler durch Spiel, Aktion und Inhaltsüberprüfung Systeme entwickeln. Der Lehrer bietet Führung und leitet den Prozess an, um die Autonomie des Kindes zu fördern und es zum Protagonisten des Lehr-Lern-Prozesses zu machen.

Gefördert wird auch sinnvolles Lernen, das auf realen und funktionalen Erfahrungen basiert. Die Entwicklungsphasen der Lerngruppe werden berücksichtigt.

Ein warmes, liebevolles und tolerantes Umfeld ist entscheidend für die Entwicklung des Kindes und seine Fähigkeit, mit Gleichaltrigen zu interagieren und Geselligkeit zu entwickeln.

Das Programm und die Aktivitäten fördern die Lehre durch Anstrengung und Erfolg. Die Organisation der Lernumgebung muss flexibel sein, um unterschiedliche Lerngeschwindigkeiten und Bedürfnisse zu berücksichtigen.

Bei Schwierigkeiten der Kinder bietet die frühkindliche Bildung präventive und kompensatorische Maßnahmen, um Ungleichheiten auszugleichen und Entwicklungsprobleme zu vermeiden.

Im Bildungsbereich ist die Arbeit mit Familien von zentraler Bedeutung. Die Gestaltung des Klassenzimmers erfolgt durch die Aufteilung in verschiedene Bereiche und Ecken.

Die Kinder werden meist in Gruppen eingeteilt, was die Koordination von Interessen, gemeinsame Entscheidungsfindung, Aufgabenverteilung, gegenseitige Hilfe und Konfliktbewältigung begünstigt.

Im Kindergarten werden innovative Techniken eingesetzt:

  • Projekte: Basierend auf Interessen und Bedürfnissen der Schüler, in Zusammenarbeit mit Familien.
  • Ecken: Speziell gestaltete Lernbereiche.
  • Workshops: Schüler erstellen Objekte.
  • Ausflüge: Schüler manipulieren und erforschen.
  • Interzyklische Workshops.
  • Ausstellungen.
  • Reisebücher.
  • Nutzung neuer Informations- und Kommunikationstechnologien.

4. Erneuerungs erfahrungen und kritische Würdigung

In Zeiten des Wandels im Bildungssystem entstehen Erneuerungsbewegungen. Der Fokus verschiebt sich von der Zentralisierung des Curriculums hin zur Entwicklung der Lehrerpersönlichkeit und der Kontextualisierung der Schülerkultur und Umwelt.

Einige Erneuerungs erfahrungen:

  • Kinderbetreuungszentren / Kinderheime: Betreuung für Kinder von 1-3 Jahren, Förderung von Interaktion und Entwicklung. Einbeziehung der Familien.
  • Vorschule zu Hause: Elternbildungsprogramme, Bibliotheken, Konferenzräume, Spielzimmer etc.
  • Projektarbeit: Aktionspläne, die von Kindern und Lehrern selbst initiiert werden. Zusammenarbeit und Ideenaustausch stehen im Vordergrund.
  • Workshops: Vertiefung in bestimmten Klassen oder umfassende Workshops mit psychoedukativen Vorteilen wie Lernen mit anderen, Autonomie und Forschung.
  • Bauernhofschule: Pädagogische Einrichtung mit Gärten und Haustieren, die ländliche Lebensweisen vermittelt.
  • Der Stern der Woche: Fördert ein positives Selbstkonzept, indem ein Kind pro Woche im Mittelpunkt steht und seine Interessen und Hobbys vorgestellt werden. Familien werden einbezogen.
  • Der Reisende: Familien erstellen gemeinsam eine Geschichte, die von jeder Familie fortgesetzt wird.

Kritische Einschätzung von Erneuerungserfahrungen:

Bei der Analyse von Erneuerungserfahrungen ist es wichtig, den Einfluss der aktuellen pädagogischen Psychologie und die Grundsätze der pädagogischen Intervention zu schätzen. Eine kritische Bewertung ist unerlässlich:

  • Kritischer Blick auf Theorien: Ohne Kenntnis der theoretischen Grundlagen werden Erfahrungen nicht vollständig verstanden.
  • Implikationen für die Praxis: Beachtung der Auswirkungen, die jede Person in einer Bildungserfahrung hat.

5. Schlussfolgerungen

Die wichtigsten pädagogischen und psychologischen Theorien und Bewegungen, die die Bildung unterstützen, wurden untersucht. Sowohl aktuelle als auch frühere Beiträge sowie Erneuerungserfahrungen mit einer kritischen Bewertung wurden analysiert.

Dieses Thema ist für Lehrer von besonderer Bedeutung, da es ihre Lehrtätigkeit rechtfertigt und auf dem Verständnis basiert, wie Kinder lernen und wie eine angemessene pädagogische Intervention der Schlüssel zur Integration ist.

Bibliographie:

  • Paniagua, G. Und Palacios, J. (2005). Bildung. Pädagogische Antwort auf Vielfalt. Ed Alliance. Madrid.
  • Piaget, J. (1993). Projekt Frühkindliche Bildung und Praxis im Klassenzimmer. Ed Wall. Madrid.
  • VVAA. (2001). Das pädagogische Erbe des zwanzigsten Jahrhunderts auf das einundzwanzigste Jahrhundert Schulen. Ed Grao. Barcelona.

Rechtlicher Rahmen:

  • Gesetz 7/2010 vom 20. Juli Bildung von Castilla la Mancha.
  • Dekret 67/2007 vom 29. Mai über den Lehrplan für die Sekundarstufe II.
  • Bildungsgesetz vom 6. Mai 2006.
  • Königliches Dekret 1630/2006 vom 29. Dezember über die Lehrpläne für das zweite Jahr der Vorschulerziehung.

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