Einflussfaktoren auf Aktienkurse: Systematisch & Finanziell

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Systematische Einflussfaktoren auf Aktienkurse

Monetäre Faktoren

  • Zinsen (Zinspolitik der Zentralbanken): Die Zentralbanken, verantwortlich für die makroökonomische Politik, steuern die Art der Investitionen, insbesondere in Situationen von Preissteigerungen (Inflation) und Zinssenkungen. Bei einer Erhöhung der Zinsen verlassen Investoren die Börse und entscheiden sich für festverzinsliche Anlagen. Sinkt der Zinssatz, wird der Gang zur Börse gefördert, Unternehmen haben geringere Kosten, der Konsum steigt, was sich positiv auf das Ergebnis der Unternehmen auswirkt.
  • Währungskurs: Bezieht sich auf den Wert einer Währung im Verhältnis zu einer anderen Referenzwährung (in der Regel dem US-Dollar). Währungsschwankungen beeinflussen Unternehmen, die im Import und Export von Waren und Dienstleistungen tätig sind.
  • Aktive Liquidität der Öffentlichkeit: Bargeld und Einlagen (Sichteinlagen) der Sparer. Da die Vermögenswerte wachsen, steigt der Konsum, was die Leistung segmentierter Kosten verbessert.

Wirtschaftliche Faktoren

  • IPC (Verbraucherpreisindex): Beeinflusst das Zinsverhalten und damit die Zinsen, die Unternehmen zahlen müssen.
  • Index der Industrieproduktion: Dieser Indikator für die Nachfrage hat das gleiche Verhalten wie der Zinssatz. Er erlaubt Rückschlüsse auf den erwarteten Konsum und damit auf die Verkaufsergebnisse der Unternehmen.
  • Verkaufsindex (Frühindikator): Ein Frühindikator für den Index der Industrieproduktion, der einen ähnlichen Einfluss hat. Experten nutzen insbesondere zwei Indikatoren: den Index der Verkäufe von neuen Personenkraftwagen und die Rate der Lizenzen für neue Wohnungen. Diese Branchen sind wichtig, da sie viele Zulieferbetriebe (Teile) mit sich ziehen.
  • BIP (Bruttoinlandsprodukt): Die Summe des Wertes aller Waren und Dienstleistungen, die eine Volkswirtschaft über ein Jahr produziert.
  • Leistungsbilanzdefizit: Die Leistungsbilanz ist die Summe aus Handelsbilanz, Dienstleistungsbilanz, Transferbilanz usw. Ein Defizit führt zu einer Verschuldung des Landes. Wenn die Ersparnisse der Wirtschaft geringer sind als die Investitionen, muss die Wirtschaft extern finanziert werden.
  • Arbeitslosenquote: Der beste Weg, um den Puls der Wirtschaft zu messen. Eine niedrige Arbeitslosenquote deutet auf eine Anpassung, eine Erhöhung der Produktivität und eine bessere finanzielle Leistung der Unternehmen hin. Die Quote wird von Investoren im Rahmen des Konjunkturzyklus interpretiert (gemessen durch die Arbeitskräfteerhebung EPA).
  • Öffentliches Defizit (Staatshaushalt): Die Differenz zwischen Einnahmen und Ausgaben (derzeit gibt es ein Defizit von 10 % des BIP). Zur Finanzierung muss auf die Emission von Schuldtiteln an den Kapitalmärkten oder auf Steuererhöhungen zurückgegriffen werden, was zu einer Abkühlung der Konjunktur führt und den Konsum sowie die Unternehmensergebnisse direkt beeinflusst.

Nicht-Systematische (Unternehmensspezifische) Faktoren

Unternehmensergebnisse und Verschuldung

  • Unternehmensergebnisse: Einer der deutlichsten Einflussfaktoren auf die Kursentwicklung. Es ist nicht nur erforderlich, dass das Unternehmen einen Gewinn erzielt, sondern dieser muss auch innerhalb der Schätzungen des Marktes liegen. Entsprechend erfolgt eine Belohnung oder Bestrafung des Unternehmens. Der Markt entscheidet, ob die gesetzten Ziele und Vorgaben gut oder schlecht erreicht wurden.
  • Weitere Aspekte der Ergebnisse: Berücksichtigt werden auch Rohstoffkosten, Zulieferkosten oder Gewinne aus außergewöhnlichen Aktivitäten (z. B. Verkauf von Vermögenswerten).
  • Verschuldung: Der Markt bestraft Unternehmen, die stark verschuldet sind. Die Bewertung hängt davon ab, ob die Kosten der Verschuldung höher oder niedriger sind als die Leistung, die durch das aufgenommene Fremdkapital erzielt wird.

Wichtige Finanzkennzahlen und Kapitalmaßnahmen

  • Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV): Ein wichtiger Indikator. Der Aktienkurs beinhaltet die Gewinne, die das Unternehmen erzielen kann. Das KGV misst, ob die Aktie teuer oder billig ist, indem es angibt, wie oft der Gewinn im Börsenkurs enthalten ist (z. B. KGV 13). Ist das KGV hoch, gilt die Aktie als teuer, was darauf hindeutet, dass das Potenzial für eine verstärkte Wirkung für Anleger begrenzt ist. An der Börse ist es ratsam, billig zu kaufen und teuer zu verkaufen.
  • Gewinn je Aktie (EPS): Wird berechnet, indem die Leistung (Gewinn) eines Unternehmens durch die Anzahl der ausgegebenen Aktien geteilt wird. Wenn der Gewinn hoch ist, kann ein größeres Risiko beim Investieren entstehen.
  • Dividenden: Wenn ein Unternehmen attraktive Dividenden ankündigt, wird der Kauf seiner Aktien attraktiv, was sich positiv auf die Aktienperformance auswirkt. Zum Zeitpunkt der Dividendenzahlung sinkt der Kurs in der Regel um den Betrag der Dividende.
  • Kapitalherabsetzung (Aktienrückkauf): Bezieht sich auf den Rückkauf eigener Aktien durch börsennotierte Unternehmen, was den Aktienkurs positiv beeinflusst. Dies geschieht oft über einen „Schatzkammer“-Mechanismus, bei dem das Unternehmen in Zeiten steigender Kurse bis zu 5 % des Eigenkapitals erwerben darf. Dies dient auch als Autodefensivmechanismus.

Psychologische Faktoren

Neben diesen Faktoren beeinflusst auch der Ehrgeiz der Menschen das Verhalten der Aktienkurse.

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