Einführung Philosophie: Disziplinen & Denker
Classified in Philosophie und Ethik
Written at on Deutsch with a size of 4,44 KB.
Disziplinen der Philosophie
Die Philosophie gliedert sich in verschiedene Teilbereiche:
- Metaphysik: Reflexion über alles Seiende und dessen Gründe. Sie ist die allgemeinste Disziplin.
- Erkenntnistheorie (Epistemologie): Untersucht die Möglichkeit, den Ursprung und die Grenzen des Wissens. Sie fragt auch nach den Kriterien der Wahrheit.
- Logik: Untersucht gültige Schlussfolgerungen, um wahre Konklusionen zu garantieren.
- Ethik: Befasst sich damit, wie jeder handeln soll, was gut ist oder Glück bedeutet.
- Politische Philosophie: Beschäftigt sich mit der besten Lebensweise und der Organisation des Staates. Demokratie, Menschenrechte und Gerechtigkeit sind einige der Themen, die hier behandelt werden.
- Ästhetik: Beschäftigt sich mit dem Problem der Kunst und versucht, die Frage „Was ist Schönheit?“ zu beantworten.
Merkmale der Philosophie
Die Philosophie zeichnet sich durch folgende Merkmale aus:
- Rational: Basiert auf logischen Argumenten, Beweisen und bewusstem Denken. Versucht, durch Gegenargumente zu überzeugen.
- Systematisch: Ordnet Aussagen bezüglich ihres Wissens, priorisiert sie und fügt sie in ein widerspruchsfreies System ein.
- Kritisch: Akzeptiert nichts ohne vernünftige Prüfung; jedes Wissen kann verworfen werden, wenn es triftige Gegengründe gibt.
- Problematisierend: Nimmt nichts als selbstverständlich hin; ihr Wert liegt oft nicht im Geben von Antworten, sondern im Stellen von Fragen.
- Universalistisch: Ist nicht auf bestimmte Probleme beschränkt, sondern versucht, die gesamte Realität zu umfassen und Beziehungen zwischen den Wissenschaften herzustellen.
- Praktisch: Obwohl oft sehr abstrakt, zielt sie darauf ab, uns im Leben zu leiten.
- Normativ/Gesetzgebend: Zielt darauf ab, durch Kritik fundierte Vorschläge zur Orientierung zu entwickeln.
Thema 2: Vorsokratiker
Im antiken Griechenland (ab ca. 8. Jh. v. Chr.) begannen Denker, mythische Erklärungen für bestimmte Probleme in Frage zu stellen und nach rationalen, logischen Erklärungen zu suchen. Man spricht vom Übergang vom Mythos zum Logos.
Wiege 1: Ionische Naturphilosophen (Milet)
Thales von Milet sowie seine Schüler Anaximander und Anaximenes gelten als frühe Vertreter. Sie stellten mythische Erklärungen in Frage und suchten nach logischen Begründungen für den Ursprung der Welt (Arché).
- Laut Überlieferung hielt Thales Wasser für den Urstoff aller Dinge.
- Anaximander postulierte das Apeiron (das Unbegrenzte) als Urprinzip.
- Anaximenes nahm Luft als Urstoff an.
Wiege 2: Die Pythagoreer
Pythagoras, geboren auf der ionischen Insel Samos, gilt als einer der ersten, der sich selbst als Philosoph bezeichnete. Aus politischen Gründen emigrierte er nach Süditalien (Kroton) und gründete dort eine religiös-philosophische Bewegung, die auf die Reinigung der Seele abzielte.
Unterschied zu den Milesiern: Während die Milesier nach dem materiellen Urprinzip suchten, aus dem alles entstanden ist, suchten die Pythagoreer nach der mathematischen Struktur oder Form des Kosmos, nicht primär nach dessen materiellen Elementen. Zahlen und Harmonien waren für sie zentral.
Thema 3: Platon
Platon (ca. 428/427 – 348/347 v. Chr.), ein Schüler des Sokrates, verfasste seine Werke in Dialogform und entwickelte seine Lehre über die Zeit weiter. Sein Werk wird üblicherweise in Phasen eingeteilt:
1. Sokratische Schriften (Frühdialoge)
Diese Dialoge stehen unter dem starken Einfluss von Sokrates. Sie stellen oft die Frage „Was ist X?“ (z. B. Was ist Tapferkeit?, Was ist Frömmigkeit?) und enden meist ohne definitive Antwort (aporetisch), um das Nachdenken anzuregen.
2. Dialoge der Reife
In dieser Phase entwickelt Platon seine eigene Philosophie, insbesondere die Ideenlehre. Hauptwerke wie „Politeia“ (Der Staat) entstehen, dessen zentrales Thema die Gerechtigkeit ist. Weitere wichtige Themen sind das Wesen des Wissens und seine verschiedenen Stufen (z.B. im Liniengleichnis und Höhlengleichnis).