Einführung in die Philosophie des Geistes

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1. Beziehung zwischen Es, Ich und Über-Ich

Die Beziehung zwischen dem Es (den verdrängten sexuellen und aggressiven Impulsen), dem Ich (den bewussten Erinnerungen und Erfahrungen) und dem Über-Ich (dem Gewissen) lässt sich wie folgt beschreiben: Das Es drängt nach Befriedigung seiner Triebe, während das Über-Ich als moralische Instanz agiert und diese Impulse zensiert. Dies geschieht vor allem im Wachzustand. Im Schlaf hingegen ist das Über-Ich entspannter, wodurch die verdrängten Impulse in symbolischer Form als Träume in Erscheinung treten.

2. Beziehung zwischen Lust und Vernunft

Lust und Vernunft spielen eine zentrale Rolle im menschlichen Dasein. Nach Freud ist unsere gesamte psychische Struktur eng mit unserer Vernunft verbunden. Lust und Vernunft sind untrennbar miteinander verwoben.

3. Was ist Dualismus?

Der Dualismus ist eine philosophische Lehre, die besagt, dass der Mensch aus zwei Substanzen besteht: einer materiellen (dem Körper) und einer immateriellen, geistigen (der Seele, dem Geist).

4. Platonischer Dualismus

Der platonische Dualismus beschreibt die zufällige Vereinigung von Körper und Seele. Diese beiden gegensätzlichen Naturen passen nicht immer zusammen. Während der Körper nach Genuss, Komfort und sinnlicher Erfahrung strebt, sucht die Seele nach Erkenntnis durch Vernunft und Wahrheit. Platon folgt der orphischen Lehre von der Seelenwanderung, bei der die Seele so lange wiedergeboren wird, bis sie vollständig gereinigt ist. Der Körper wird dabei als Gefängnis der Seele betrachtet.

5. Unterschied zwischen platonischem und kartesischem Dualismus

Für Platon ist die Verbindung zwischen Körper und Seele zufällig. Die Seele ist im Körper gefangen. Descartes hingegen betrachtet Körper und Seele als zwei unabhängige Substanzen, die ohne einander existieren können. Die Seele ist die denkende Substanz, während der Körper eine Maschine ist, deren Existenz Descartes infrage stellt.

6. Auswirkungen des Dualismus

Da Körper und Seele als zwei unabhängige Realitäten betrachtet werden, teilt sich die Welt in zwei Bereiche: den der geistigen Wesen (Menschen) und den der materiellen Wesen. Es besteht eine radikale Trennung zwischen Geist und Materie. Diese Trennung wird rational begründet. Ein Hauptproblem des Dualismus ist die Kommunikation zwischen Körper und Seele. Wenn beide Substanzen verschieden sind, ist unklar, wie sie interagieren können. Dieser Punkt wird von Kritikern des Dualismus hervorgehoben.

7. Monismus: Definition und Typen

Der Monismus ist die philosophische Lehre, dass der Mensch aus einer einzigen Substanz besteht. Ist diese Substanz materiell (der Körper), spricht man von materialistischem Monismus. Ist sie immateriell (Seele, Geist), spricht man von spirituellem Monismus.

8. Materialistischer Monismus

Der materialistische Monismus besagt, dass es nur den Körper gibt und die Seele nicht existiert. Alle geistigen Tätigkeiten finden im Gehirn statt. Demokrit (5. Jh. v. Chr.) behauptete, dass wir nur aus Atomen bestehen, die sich zufällig bewegen. Epikur leugnete die Existenz einer immateriellen Seele. Nur der Körper existiert, und das Gehirn denkt, sieht und fühlt. Der platonisch-christliche Dualismus dominierte jedoch lange Zeit. Erst in der Renaissance (ab dem späten 14. Jahrhundert) erlebte der Materialismus eine Wiederbelebung. Im 18. Jahrhundert veröffentlichte La Mettrie "L'homme machine", in dem er argumentierte, dass der Mensch nur eine Ansammlung von Nerven, Muskeln und Knochen ist. Die Seele ist lediglich ein komplexes Teil dieser Maschine.

9. Die Lehre des Idealismus

George Berkeley (18. Jh.) vertrat die idealistische Position. Für Berkeley hat das, was wir als Körper wahrnehmen, keine unabhängige Existenz vom Geist. Der Körper ist eine Idee im Geist. Alles existiert nur als Idee im Geist. Es gibt keine Garantie dafür, dass unsere Wahrnehmungen einem äußeren Gegenstand entsprechen. Wir existieren nur, weil wir von einem Geist wahrgenommen werden.

10. Reduktionistischer Materialismus

Der reduktionistische Materialismus behauptet, dass es keinen Unterschied zwischen Geist und Gehirn gibt. Alle psychischen Phänomene sind das Ergebnis physiologischer Prozesse im Gehirn. Die Existenz eigenständiger psychischer Phänomene wird geleugnet. Diese Lehre erwartet weitere Erkenntnisse über die Funktionsweise neuronaler Schaltkreise.

11. Unterschiede zwischen Behaviorismus und Funktionalismus

Der Behaviorismus betrachtet den Geist als "Black Box", zu der wir keinen Zugang haben. Wir können nur die Reize beobachten, die auf unsere Sinnesorgane wirken, und die Reaktionen (das Verhalten), die wir auf diese Reize zeigen. Der Funktionalismus reduziert alle psychischen Prozesse auf Funktionen, die vom Gehirn ausgeführt werden.

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