Einsatz digitaler Medien im Bildungsbereich

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Pädagogische IKT-Kompetenzen

Lehrkräfte benötigen spezifische Fähigkeiten für den Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT):

  • Einsatz von IKT in der Unterrichtsplanung und -durchführung.
  • Anwendung verschiedener Methoden der Arbeit mit IKT in unterschiedlichen Fachbereichen und auf allen Niveaustufen sowie deren Bewertung.
  • Auswahl geeigneter IT-Ressourcen zur Wissensvermittlung und zur eigenen beruflichen Weiterentwicklung.

Medien im Unterricht: Fernsehen und Werbung

Ziele der Arbeit mit dem Fernsehen

  • Schülern das Verständnis der Funktionsweise von Nachrichten im Fernsehen erleichtern.
  • Schüler im Verstehen von Fernsehnachrichten schulen.
  • Vermitteln, wie Fernsehbeiträge erstellt werden können.

Ziele der Werbung

  • Die Vorteile des Produkts beim Kauf hervorheben.
  • Sich von Wettbewerbern abgrenzen.
  • Potenziellen Kunden das Produkt bekannt machen und zum Kauf anregen.
  • Sicherstellen, dass Werbung und Produkt im Gedächtnis bleiben.

Arten von Werbebotschaften nach Inhalt

  • Kommerziell: Versucht, von der Notwendigkeit und Nützlichkeit des präsentierten Produkts zu überzeugen.
  • Politisch/Ideologisch: Versucht, bestimmte Ansichten oder Ideale zu vermitteln.
  • Institutionell: Informiert, verbreitet, erzieht oder beugt vor (z. B. Darstellung von gesellschaftlichen Problemen statt einer idealen Welt).

Klassifizierung institutioneller Werbung

  • Informativ: z. B. Informationen zu Wahlrecht, Schulträgern.
  • Fördernd: z. B. Werbung für den Konsum bestimmter Produkte wie Fisch.
  • Bewusstseinsbildung: z. B. Hinweis auf die Notwendigkeit des Steuerzahlens oder des Wassersparens.
  • Prävention: z. B. Warnung vor Verkehrsunfällen, Krankheiten.

Werbearten nach Informationsdarbietung

  • Direkt: Klare Darstellung, Vergleichsmöglichkeit, direkte Kaufaufforderung.
  • Indirekt: Appelliert an Emotionen oder Wünsche (z. B. sozialer Erfolg, Glück, Attraktivität).

Werbeformen nach angestrebter Wirkung

  • Identifikationsmodell: Der Betrachter identifiziert sich mit der dargestellten Person ("Ich bin wie der Charakter").
  • Aspirationsmodell: Der Betrachter strebt danach, so zu sein wie die dargestellte Person.

Negative Auswirkungen von Werbung

  • Darstellung unangebrachter Rollenbilder.
  • Irreführung.
  • Förderung übermäßigen Konsums.
  • Homogenisierung von Sitten und Gebräuchen.
  • Erzeugung von Diskriminierungsgefühlen.
  • Präsentation unrealistisch perfekter Vorbilder.

Lehrvideos im Unterricht

Die Rolle von Lehrvideos

Ziele von Lehrvideos

  • Erfahrungen kommunizieren.
  • Grundlegende Informationen vermitteln.
  • Sensibilisierung für ein Thema schaffen.
  • Lernmotivation fördern.
  • Speicherung bestimmter Inhalte erleichtern.
  • Verständnis eines Prozesses verbessern.
  • Lernen durch Nachahmung visueller Modelle erleichtern.
  • Ausdrucksfähigkeit fördern.
  • Debatten über ein Thema anregen.

Auswahlkriterien für Lehrvideos

  • Bezug zu den Lernzielen.
  • Qualität und Relevanz des Inhalts.
  • Angemessenheit der Voraussetzungen und Einsatzmethoden.
  • Möglichkeiten zur Bewertung des Lernerfolgs.

Lernsoftware und Bildungsmedien

Definition Lernsoftware: Bezieht sich auf Computerprogramme, die speziell als Lehrmittel konzipiert sind, d. h. Programme, die Lehr-Lern-Prozesse erleichtern sollen.

Definition Bildungsmedien (Multimedia): Bezieht sich hauptsächlich auf Software, die Elemente wie Text, Grafiken (Animationen), Bilder, Videos, Töne und Musik integriert.

Klassifizierung von Lernsoftware

Nach Struktur
  • Tutorielle Systeme
  • Datenbanken
  • Simulatoren
  • Baukastensysteme
  • Werkzeugprogramme
Nach Zielgruppe

Programme unterscheiden sich je nach Alter und Vorkenntnissen der Schüler.

Nach Anpassbarkeit
  • Geschlossene Programme: Inhalte können nicht verändert werden.
  • Offene Programme: Bieten eine Struktur, die von Lehrkräften und Schülern mit eigenen Inhalten gefüllt werden kann.
Nach Interaktionssteuerung/Fehlerbehandlung
  • Geführte Systeme (Tutorials): Der Computer steuert die Aktivität des Lernenden engmaschig.
  • Nicht-geführte Systeme: Der Computer verarbeitet Eingaben und zeigt Konsequenzen auf, lässt dem Lernenden aber mehr Freiheit.

Merkmale von Bildungsmedien (Multimedia)

  • Einfache Bedienung und Installation
  • Vielseitigkeit
  • Anpassung an das individuelle Lerntempo
  • Motivation
  • Förderung von Initiative und autonomem Lernen
  • Anregung kognitiver Prozesse
  • Gute Dokumentation
  • Originalität und Einsatz moderner Technologien

Möglichkeiten und Grenzen multimedialer Lernprogramme

Vorteile

  • Kontrolle über den Informationsfluss.
  • Vereint die Möglichkeiten verschiedener Computermedien.
  • Verbessertes Lernen durch individuelles Lerntempo.
  • Erhöhte Motivation.
  • Potenzielle Reduzierung der Lernzeit.
  • Hohe didaktische Konsistenz.
  • Einheitliche Methodik.

Grenzen/Nachteile

  • Hohe Entwicklungs- und Anschaffungskosten.
  • Mangelnde Standardisierung.
  • Mangel an qualitativ hochwertigen Programmen (insbesondere auf Deutsch).
  • Fehlende technische Ausstattung an vielen Schulen.
  • Herausforderungen bei der Lehrerfortbildung für den Einsatz.

Methoden zur Nutzung von Lehrvideos im Unterricht

Zu berücksichtigende Aspekte:

  • Vor dem Einsatz im Unterricht:
    • Video mehrmals sichten (Inhalt, Sprache prüfen).
    • Vorbereitende Aufgaben planen (z. B. Aktivitäten vor, während, nach der Sichtung).
    • Ziel und Funktion des Videos innerhalb der Lerneinheit festlegen.
    • Optimale Länge beachten (ca. 10-30 Minuten).
  • Im Unterricht vor der Vorführung (Strategien je nach Alter/Vorwissen):
    • Option 1: Schüler informieren, was gezeigt wird; Arbeitsaufträge für die Sichtung geben.
    • Option 2: Keine Vorabinformationen geben, um Vorwissen/Vorstellungen zu aktivieren (z. B. durch vorbereitende Aufgaben wie Texte, Gedichte, Lieder).
  • Während der Vorführung:
    • Einsatz von Analysebögen (selbst erstellt oder vorhanden).
  • Nach der Vorführung:
    • Thema weiterentwickeln, geplante Aktivitäten durchführen.
    • Ergebnisse besprechen (z. B. von Analysebögen).
    • Inhalte zusammenfassen.
    • Semantische Karte erstellen und mit Vorwissen vergleichen.
    • Weiterführende Fragen oder Übungen bearbeiten lassen.
    • Kommentar schreiben lassen oder Diskussion über das Thema anregen.

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