Elektrische Anlagen in Wohngebäuden: Normen, Schaltungen & Schutz

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Artikel 53: Elektrische Anlagen in Gebäuden

Einführung und Überblick

Die Planung und Entwicklung elektrischer Anlagen in Gebäuden erfordert erfahrene Fachleute, die in der Lage sind, die relevanten Vorschriften, Normen und Handbücher zu konsultieren. Diese Dokumente liefern konkrete und präzise Schlussfolgerungen für die professionelle Anwendung. Dieses Thema bietet einen Überblick über die wichtigsten Komponenten elektrischer Anlagen in Wohnungen und Gebäuden.

Komponenten der Hausinstallation

Die Installation umfasst folgende Hauptteile (Skizze der Anlage erforderlich):

  • Zuleitung: Hauptversorgungslinie.
  • CGP (Caja General de Protección): Allgemeiner Schutzschalterkasten.
  • Verteilerleitung (Línea repartidora): Leitung zur Verteilung auf die einzelnen Zähler.
  • Zentralisierung: Zählerzentralisierung.
  • Referenz- und individuelle Zähler: Messpunkte.
  • Kurzschlussschutz: Schutzvorrichtungen.

Neue Rechtsvorschriften (z. B. REBT/REVT)

Elektrifizierungsgrad (Mindestanforderungen)

Der Elektrifizierungsgrad definiert die Mindestanforderungen für die interne Installation in Wohnungen und Neubauten, wie in der technischen Anweisung ITC-BT 10 festgelegt. Es existieren verschiedene Arten der Elektrifizierung:

1. Basiselektrifizierung (ELEC BASIC)

Die Mindestleistung beträgt 5750 W bei 230 V (unabhängig vom tatsächlichen Verbrauch des Nutzers). Sie umfasst 5 Stromkreise:

  • C1 Beleuchtung: 1,5 mm², 10 A Sicherung (IA10).
  • C2 Allgemeine Steckdosen: 2,5 mm², 16 A Sicherung (IA16).
  • C3 Küche und Backofen: 6 mm², 25 A Sicherung (IA25).
  • C4 Waschmaschine, Geschirrspüler und Warmwasserbereiter: 4 mm², 20 A Sicherung (IA20).
  • C5 Steckdosen Bad und Zusatzsteckdosen Küche: 2,5 mm², 16 A Sicherung (IA16).

2. Erweiterte Elektrifizierung (ELEC HIGH)

Erforderlich bei Installation von zentraler Klimaanlage oder bei einer Wohnfläche über 160 m². Die Mindestleistung beträgt 9200 W. Zusätzlich zu den Basisschaltungen können folgende erweiterte Schaltungen installiert werden:

  • C6: Zusätzlicher Beleuchtungskreis (C1) für je 30 weitere Lichtpunkte.
  • C7: Zusätzlicher Steckdosenkreis (C2) für je 20 weitere Steckdosen.
  • C8 Zentrale Heizung/Klimatisierung: 6 mm², 25 A Sicherung (IA25).
  • C9 Klimaanlage (AA): 6 mm², 25 A Sicherung (IA25).
  • C10 Trockner: 2,5 mm², 16 A Sicherung (IA16).
  • C11 Automatisierung/Smart Home (Domotik): 1,5 mm², 10 A Sicherung (IA10).
  • C12: Zusätzliche Kreise (C3, C4 oder C5), falls mehr als 6 Anschlüsse benötigt werden.

Mindestanzahl der Nutzungspunkte pro Raum

In jedem Raum müssen mindestens die folgenden Nutzungspunkte (Stromkreise) vorhanden sein:

  • Zugang/Eingangsbereich: C1 (Beleuchtung).
  • Lobby/Diele: C1 und C2.
  • Wohnzimmer: C1, C2, C8 und C9.
  • Schlafzimmer: C1, C2, C8 und C9.
  • Badezimmer: C1, C5 und C8.
  • Flur: C1, C2 und C8.
  • Küche: C1, C2, C3, C4, C5 und C8.
  • Terrasse: C1.
  • Garage: C1 und C2.

Steuer- und Schutzeinrichtungen

Schutzeinrichtungen im Niederspannungsbereich

Hauptschalter und Zähler (GFCM und ICP)

Der GFCM (General Control and Protection Panel) und der ICP (Power Control Switch) werden am Eingang der Wohnung, neben dem allgemeinen Zählerkasten, installiert. Sie müssen für den Nutzer immer zugänglich sein und in einer Höhe zwischen 1,4 m und 2,0 m platziert werden. Der Zählerkasten ist verplombbar.

Der GFCM/ICP besteht aus:

  • IGA (Hauptschalter): Ein allpoliger Hauptschalter.
  • IAD (Fehlerstromschutzschalter, RCD): Ein allgemeiner Schalter zum Schutz gegen indirekte Kontakte. Die Empfindlichkeit beträgt 30 mA.
  • IAM (Leitungsschutzschalter, MCB): Verschiedene Schalter für jeden Stromkreis, die vor Überlastung und Kurzschlüssen schützen.

Allgemeine Eigenschaften von Schutzeinrichtungen

Schutzeinrichtungen müssen dem Einfluss externer Faktoren standhalten, denen sie ausgesetzt sind (Schutzart). Sicherungen sind auf Isoliermaterial montiert und dürfen unter Spannung der Anlage nicht verändert werden (Sicherheitsaspekt).

Leistungsschalter müssen den Stromkreis sicher unterbrechen können, ohne dass eine Zwischenstellung zwischen Öffnen und Schließen möglich ist.

Spezifische Schutzmechanismen

Sicherungen

Sicherungen bestehen aus einem kalibrierten Schmelzfaden für einen bestimmten Stromwert. Dieser Wert muss unterhalb der maximal zulässigen Stromstärke der Leitung liegen. Erreicht der Strom einen Wert oberhalb der Kalibrierung, schmilzt der Faden und unterbricht den Stromkreis.

Thermorelais

Ein Thermorelais besteht aus einem Bimetallstreifen (zwei unterschiedliche Legierungen). Bei übermäßigem Stromfluss erwärmt sich dieser Streifen, biegt sich in eine Richtung und betätigt einen Kontakt, um den Stromkreis zu unterbrechen (Schutz vor Überlastung).

Elektromagnetische Schalter (Automatische Schalter)

Diese bestehen aus einem Elektromagneten, der einen Eisenkern anzieht, sobald der Strom einen vordefinierten Wert erreicht (Schutz vor Kurzschluss).

Leitungsschutzschalter (MCB)

Der MCB (Miniature Circuit Breaker) kombiniert die Funktion eines thermischen und eines elektromagnetischen Relais.

Fehlerstromschutzschalter (RCD/Schaltdifferenz)

Der Strom fließt durch eine Spule, die zwei Leiter (Phase und Neutralleiter) umgibt. Sie erzeugen ein Ringkern-Magnetfeld von gleichem, aber entgegengesetztem Wert, das sich normalerweise aufhebt. Bei einem Fehlerstrom (z. B. Erdschluss) entsteht eine Differenz zwischen den Intensitäten. Die erzeugten Felder heben sich nicht mehr auf, und die resultierende elektromotorische Kraft (EMK) wirkt auf das System, wodurch die Stromversorgung unterbrochen wird.

Steuergeräte in stationären Anlagen

Schalter (Ein-/Ausschalter)

Schalter dienen der freiwilligen Verbindung oder Trennung eines Stromkreises.

Wechselschalter und Kreuzschalter

Diese haben die gleiche Funktion wie ein einfacher Schalter, ermöglichen jedoch die Steuerung eines Stromkreises von zwei oder mehr verschiedenen Stellen aus (Wechselschaltung oder Kreuzschaltung).

Taster (Druckknopf)

Ein Taster ist ein spezieller Schalter, der den Stromkreis nur schließt, solange er gedrückt gehalten wird. Er wird typischerweise für Klingelanlagen, elektronische Türschlösser usw. verwendet.

Installationsmaterialien

Steckverbinder (Stecker und Buchsen)

Die Stromverbindung erfolgt durch die Vereinigung von zwei metallischen Teilen (Stecker und Steckdose).

Lampenfassungen

Lampenfassungen dienen zum Anschluss von Leuchtmitteln. Sie bestehen typischerweise aus einem Gewindering, der die Glühbirne hält, und zwei Kontakten: einem für das Gewinde und einem für den Fußkontakt. Gängige Typen sind E27, Bajonett usw.

Installationsrohre

  • Kunststoffrohre: Dazu gehören flexible Wellrohre oder starre Rohre (aus Polyvinylchlorid oder Polystyrol). Sie sind inert, leicht, selbstverlöschend und einfach zu verarbeiten.
  • Stahlrohre: Robustere Rohre aus Stahl, oft für Außen- oder Industrieinstallationen.

Abzweigkasten

Dient zur Durchführung aller notwendigen Verbindungen und muss je nach Installationsort (innen oder außen) entsprechend geschützt sein.

Leiter für Inneninstallationen

Es werden Kupfer- oder Aluminiumleiter verwendet, wobei Kupfer in Wohngebäuden am häufigsten ist.

Gängige Querschnitte (in mm²):

  • Massivdraht: 1,5, 2,5, 4.
  • Kabel (mehrdrähtig): 6, 10, 16, 25, 35, 50, 70, 95, 120.

Grundlegende Beleuchtungsschaltungen

Lichtpunkt über Einzelschalter

Dient zur Steuerung einer Lampe von einem einzigen Ort aus (z. B. Küche, Terrasse, WC, Esszimmer).

Zwei Lampen in Reihe

Eine gängige Schaltungsart.

Zwei Lampen parallel

Die am häufigsten verwendete Schaltungsart.

Lichtpunkt über Wechselschalter

Steuerung einer oder mehrerer Lampen von zwei verschiedenen Stellen aus (z. B. Flure, Treppenhäuser, Schlafzimmer).

Lichtpunkt über Kreuzschaltung (3 oder mehr Schaltpunkte)

Steuerung einer oder mehrerer Lampen von mehr als zwei Stellen aus. Hierfür werden zwei Wechselschalter und ein oder mehrere Kreuzschalter verwendet.

Klingelanlage

Der Taster wird außerhalb der Wohnung installiert.

Leuchtstofflampen-Installation

Diese Art von Lampe benötigt ein Vorschaltgerät und einen Starter.

Farbkennzeichnung von Leitern

Die Leiter sind wie folgt gekennzeichnet:

  • Neutralleiter: Blau.
  • Schutzleiter (PE): Grün/Gelb.
  • Phasenleiter: Braun, Schwarz oder Grau.

Elektrische Anlagen in Sanitärbereichen (Badezimmer)

Bei Installationen in Badezimmern müssen vier Schutzzonen (Volumen 0, 1, 2 und 3) beachtet werden:

  • Zone 0: Im Inneren der Badewanne oder Dusche. Keine Installation von Mechanismen zulässig.
  • Zone 1: Installation von SELV-Stromkreisen (Sicherheitskleinspannung) mit einer Nennspannung von maximal 12 V zulässig.
  • Zone 2: Wie Zone 1, plus die Möglichkeit, Rasiersteckdosen mit 12 V Nennspannung zu installieren (bis 0,6 m von Zone 1).
  • Zone 3: Installation von Steckdosen zulässig, wenn diese durch einen Fehlerstromschutzschalter (RCD) oder durch Schutzkleinspannung (MBTS) geschützt sind (bis 2,40 m von Zone 2).

Fazit

Die Einhaltung dieser Vorschriften gewährleistet die Sicherheit und Funktionalität elektrischer Anlagen in Wohngebäuden.

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