Elemente der Unterrichtsplanung: Ziele, Inhalte und Bewertung
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Elemente der Unterrichtsplanung und Lerneinheiten
Beschreibung der Lerneinheit
Dieser Abschnitt beschreibt das spezifische Thema oder den Namen der Einheit. Er umfasst das notwendige Hintergrundwissen, das die Schüler erwerben sollen, motivierende Aktivitäten sowie den zeitlichen Rahmen (Anzahl der Sitzungen) und die Position der Einheit im Gesamtcurriculum. Zudem wird die Zeit zur Umsetzung der Ziele festgelegt.
Lernziele
Lernziele definieren, was die Schüler am Ende der Lerneinheit konkret erworben haben sollen. Es ist wichtig sicherzustellen, dass die Lernziele alle Aspekte im Zusammenhang mit übergreifenden Themen berücksichtigen.
Klassifikation der Lerninhalte
Lerninhalte umfassen Wissen (Konzepte), Verfahren (Fertigkeiten) und Haltungen (Einstellungen).
1. Konzeptionelle Inhalte (Wissen)
Dieser Inhalt bezieht sich auf drei klare Kategorien:
- Fakten: Ereignisse, die in der Geschichte geschehen sind.
- Daten: Präzise Informationen.
- Konzepte: Ideen oder Vorstellungen, die wir von einem Ereignis (das geschieht oder induziert werden kann) oder einem Objekt (das existiert und beobachtet werden kann) haben.
2. Prozedurale Inhalte (Know-how/Können)
Prozedurale Inhalte umfassen Handlungen, Vorgehensweisen und Methoden zur Bewältigung und Lösung von Problemen. Sie beinhalten Techniken, Methoden, Fertigkeiten, Fähigkeiten, Strategien und Verfahren. Es handelt sich um eine Reihe sequenziell geordneter Aktionen, die auf ein Ziel oder eine Kompetenz abzielen.
Prozedurale Inhalte können anhand von drei Achsen klassifiziert werden:
- Motorisch-Kognitive Achse: Klassifiziert die Inhalte danach, ob die erforderlichen Aktionen eher motorischer oder kognitiver Natur sind.
- Umfangsachse (Wenige/Viele Aktionen): Bestimmt durch die Anzahl der Aktionen, aus denen sich der prozedurale Inhalt zusammensetzt.
- Algorithmisch-Heuristische Achse: Betrachtet den Grad der vorgegebenen Reihenfolge der Sequenzen.
- Algorithmische Inhalte: Die Reihenfolge der Aktionen folgt immer dem gleichen, festen Muster.
- Heuristische Inhalte: Die anzuwendenden prozeduralen Maßnahmen und deren Reihenfolge hängen von der jeweiligen Situation ab.
3. Einstellungsinhalte (Sein)
Diese Inhalte beziehen sich auf Werte, Einstellungen und Normen. Sie umfassen kognitive, emotionale und verhaltensbezogene Komponenten, die in der Interaktion mit Gleichaltrigen beobachtet werden können. Sie sind essenziell, da sie das Lernen anderer Inhalte leiten und die Werte der Schüler in ihre umfassende Ausbildung integrieren.
Einstellungsinhalte können in folgende Bereiche unterteilt werden:
- Werte: Ethische Prinzipien oder Konzepte, die durch die Beobachtung und Analyse des Verhaltens abgeleitet werden können.
- Einstellungen (Attitudes): Relativ stabile Dispositionen von Individuen, auf eine bestimmte Weise zu handeln. Sie sind die Art und Weise, wie eine Person ihr Verhalten im Einklang mit ihren Werten ausdrückt.
- Normen (Regeln): Muster oder Regeln für sozial akzeptables Verhalten, die durch Konventionen festgelegt sind. Sie geben an, was getan werden darf und was nicht.
Organisation der Lerneinheit
Reihenfolge der Aktivitäten
Die Reihenfolge der Aktivitäten ist entscheidend für die Schaffung eines kohärenten Lernprozesses. Die Abfolge der Tätigkeiten muss eng mit den Lernzielen der Einheit verknüpft sein.
Materielle Ressourcen
Hier werden die spezifischen Ressourcen aufgeführt, die für die Durchführung der Einheit erforderlich sind.
Organisation von Raum und Zeit
Dieser Abschnitt beschreibt die spezifischen Aspekte der räumlichen und zeitlichen Organisation, die für die Einheit relevant sind.
Bewertung (Assessment)
Die Bewertung umfasst Aktivitäten und Instrumente zur Beurteilung des Lernerfolgs der Schüler und der Unterrichtspraxis des Lehrers. Es muss festgelegt werden, welche Kriterien und Indikatoren zur Bewertung herangezogen werden. Die Bewertung sollte auch Aktivitäten zur Selbstreflexion der Schüler über ihr Lernen beinhalten.
Merkmale der Bewertung
- Diagnostische/Anfängliche Bewertung:
Wird zu Beginn jeder Lernphase durchgeführt. Sie zielt darauf ab, Informationen über den Wissensstand der Schüler zu sammeln, um das notwendige Niveau für die Verknüpfung mit neuen pädagogischen Inhalten festzulegen. Sie kann auch eine motivierende Rolle spielen, indem sie den Schülern hilft, den Zweck der neuen Lernmöglichkeiten zu verstehen.
- Summative Bewertung:
Dient der Überprüfung und Bewertung der Ergebnisse, die die Schüler am Ende des gesamten Lehr- und Lernprozesses erzielt haben. Sie wird auch als Endbewertung bezeichnet.
- Formative Bewertung:
Betont die pädagogische Begleitung und Korrektur. Sie bezieht sich auf den gesamten Lernprozess der Schüler, von der Bedarfsfeststellung bis zur abschließenden summativen Bewertung. Sie hat eine diagnostische Funktion in den frühen Phasen, eine Beratungsfunktion während des gesamten Prozesses und kann in der Endphase zur Neuausrichtung aller Elemente des Unterrichts beitragen.
Diversität und Kompetenzentwicklung
Diversität (Vielfalt)
Vielfalt ist ein grundlegendes Merkmal menschlichen Verhaltens und der Entwicklung. Sie manifestiert sich in der Lebensweise, den Denkweisen und den Möglichkeiten von Individuen und tritt in allen Lebensbereichen auf. Diese Vielfalt hat weitreichende Auswirkungen im Klassenzimmer und erfordert eine kontinuierliche Berücksichtigung der unterschiedlichen Manifestationen der Schüler.
Umgang mit Diversität
Der Umgang mit Diversität umfasst die Reaktionen des Bildungssystems zur Anpassung an die Merkmale von Schülern, insbesondere jenen mit sonderpädagogischem Förderbedarf.
Der Begriff der Kompetenz
Nach der offiziellen Definition der Europäischen Kommission ist Kompetenz die nachgewiesene Fähigkeit, Wissen und Fertigkeiten zu nutzen.
- Wissen: Das Ergebnis der Assimilation von Informationen, die im Lernprozess erworben werden.
- Fertigkeit (Fähigkeit): Die Fähigkeit, Wissen und Techniken anzuwenden, um Aufgaben zu lösen und Probleme zu bewältigen.
Der Schweizer Soziologe Philippe Perrenoud beschreibt, dass eine komplexe Situation die Kompetenzen erfordert, um eine angemessene Reaktion zu konstruieren. Es geht darum, dass der Schüler in der Lage ist, eine Antwort zu produzieren, die nicht nur auswendig gelernt wurde. Der Begriff Kompetenz stammt ursprünglich aus der linguistischen Theorie von Noam Chomsky.
Ziel der Kompetenzentwicklung ist es, Menschen so auszubilden, dass sie nicht nur in der Arbeitswelt bestehen, sondern auch in der Lage sind, ihr persönliches Leben zu gestalten. Die Schule muss den Lernenden die Möglichkeit geben, sich kontinuierlich weiterzubilden und zu entwickeln: zu neugierigen Lesern, partizipativen und unterstützenden Bürgern sowie engagierten, verantwortungsvollen und innovativen Eltern zu werden.