Emilia Galotti: Orsinas Rache und Odoardos Tragödie

Eingeordnet in Sprache und Philologie

Geschrieben am in Deutsch mit einer Größe von 2,6 KB

Orsinas Zorn: Die gekränkte Exgeliebte

Gräfin Orsina wird angekündigt. Der Prinz möchte sie auf keinen Fall sehen und trägt Marinelli auf, sie wegzuschicken. Im Gespräch mit Marinelli erfährt dieser, dass Orsina den Prinzen in ihrem Schreiben um ein Treffen in Dosalo gebeten hatte. Als sie erfährt, dass der Prinz ihren Brief nicht einmal gelesen hat, ist sie zutiefst gekränkt. Sie äußert ausführliche Betrachtungen über die Gleichgültigkeit, in die sich die Liebe des Prinzen verwandelt hat – Marinelli kann ihren Gedankengängen nicht folgen.

Die Gräfin lässt sich nicht abwimmeln. So erscheint der Prinz kurz, nur um ihr zu sagen, ihr Besuch komme sehr ungelegen; er habe zu tun und sei nicht allein. Lautstark bezeichnet Orsina den Prinzen nun als Mörder. Man hat ihr nämlich auch zugetragen, was am Morgen in der Kirche geschah.

Orsinas Enthüllungen an Odoardo

Zunächst erzählt Orsina Odoardo, dass Graf Appiani tot ist und nicht nur verwundet, wie Odoardo bislang dachte. Dann erfährt Odoardo, dass der Prinz Emilia am Morgen in der Messe gesprochen hat – den Rest solle er sich nun selbst denken. Orsina suggeriert, Emilias Tochter habe vielleicht sogar freiwillig mitgemacht und alles sei mit ihr abgesprochen gewesen. Instinktiv tastet Odoardo nach einer Waffe, aber er hat keine dabei. Orsina versteht seine Verzweiflung und gibt ihm ihren Dolch.

Odoardos Verzweiflung und Emilias Tod

Als Odoardo auf den Prinzen trifft, kündigt er an, seine Tochter in ein Kloster geben zu wollen. Bei diesen Worten tastet Odoardo nach dem Dolch, den Orsina ihm gab. Der Prinz präzisiert, dass Emilia in dem Haus unterkommen solle, wo sie den Prinzen kennengelernt habe. Odoardo erklärt sich mit allem einverstanden, wenn er nur seine Tochter jetzt sprechen könne. Er findet Emilia überraschend ruhig, selbst dann, als er ihr Appianis Tod bestätigt. Er stellt sie auf die Probe und ist erleichtert, als er hört, dass sie vom Schloss fliehen will. Daraufhin zeigt er ihr den Dolch und gesteht: Gerade im Gespräch mit dem Prinzen und Marinelli habe er noch einen von beiden töten wollen. Emilia fordert ihn auf, stattdessen ihr die Waffe zu geben. Dies tut er auch, nimmt den Dolch aber schnell wieder an sich, als sie sich wirklich anschickt, ihn sich in die Brust zu rammen. Emilia erklärt, sie könne den hohen Anforderungen ihres Vaters nicht genügen. Sie fordert ihn auf, sie zu töten, damit ihre Ehre gerettet sei – Odoardo tut es und stößt ihr den Dolch ins Herz. Sterbend küsst sie ihm die Hand.

Der entsetzte Prinz gibt schließlich Marinelli die Schuld an allem.

Verwandte Einträge: