EML: Instrumente für Projektproduktion & Analyse
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Instrumente für die Projektproduktion mit EML
Der hohe Grad an Systematisierung bei der Projektumsetzung mittels EML ermöglicht zwei Arten von Kontrollen: eine interne Steuerung der Arbeitsorganisation zur Zielerreichung und eine externe Kommunikation mit Antragstellern und Teilnehmern über den Arbeitsfortschritt und die Ergebnisse. Dies wird durch die Entwicklung standardisierter schriftlicher Verfahren zur Projektabwicklung erreicht.
Die EML nutzt zwei Arten von Instrumenten:
- Produktionsinstrumente: Diese werden in der Entstehungsphase (Identifikation, Gestaltung und Formulierung) eingesetzt.
- Verbreitungsinstrumente: Diese kommen in den Phasen der Fertigstellung, des Follow-ups und der Evaluation zum Einsatz.
Der Bericht dient dabei als Zwischeninstrument zwischen diesen beiden Aufgabenbereichen.
Instrumente für Identifikation und Design
Der Workshop zum Logischen Rahmen
Der Workshop zum Logischen Rahmen ist ein gemeinsames Treffen von Experten und Betroffenen, bei dem die Intervention gemeinsam entwickelt wird. Alle Handbücher betonen die Symmetrie des Logischen Rahmens und der demokratischen Partizipation, die der Workshop fördert. Dennoch dürfen wir nicht naiv sein: Die Differenzierung zwischen jenen, die die Werkzeuge kennen, und den Zielen, für die sie eingesetzt werden sollen, erzeugt soziale Asymmetrien. Auch die Dekontextualisierung, die im Rahmen des Workshops stattfindet, ist wichtig. Wir dürfen nicht a priori annehmen, dass der Workshop ein Ort ist, an dem keine sozialen Beziehungen zwischen den Akteuren bestehen, die außerhalb leben.
Hinsichtlich der methodischen Probleme im Workshop kristallisiert sich die Überzeugung heraus, dass der Moment der Identifikation als Interventionsphase betrachtet wird, obwohl es in der Praxis darum geht, den Kontext zu verstehen, um eine bessere Intervention zu entwickeln. Diese Form des Wissens, die durch die EML gefördert wird, ist eine Möglichkeit, die Teilnehmer aktiv einzubeziehen. Dies ist entscheidend, da die Beteiligung in der Praxis während der Umsetzung oft größer ist.
Stakeholder-Analyse: Akteure verstehen
Um die Position der am Projekt Beteiligten – basierend auf ihren Interessen, Fähigkeiten oder Anfälligkeiten – zu verstehen, ist die vom Vereinigten Königreich entwickelte Analyse ein hervorragendes Instrument. Erstellen Sie zunächst eine Liste der primären Akteure, die vom Projekt betroffen sein werden, und eine weitere Liste der kleineren Anbieter.
Anschließend werden die Interessen und potenziellen Auswirkungen des Projekts auf jede Gruppe beschrieben und diese dann hinsichtlich ihres Einflusses und ihrer Bedeutung neu kategorisiert. Bedeutung wird als die Priorität definiert, die die Organisation jeder beteiligten Gruppe beimisst, sobald deren Interessen festgelegt sind. Einfluss ist die Fähigkeit zur Autonomie, die jede Gruppe in Bezug auf die Beteiligung und Durchführung der Aktivitäten besitzt. Demnach sind die am stärksten gefährdeten Gruppen (die Begünstigten) die wichtigsten, haben aber den geringsten Einfluss auf das Projekt.
Matrix der Akteurspositionen
Anschließend wird eine doppelte Buchführungstabelle erstellt, in der die Akteure nach zwei Dimensionen und zwei Werten (hoch und niedrig) eingeordnet werden. Das Ergebnis ist eine Matrix, die die Positionen der Akteure in vier Kategorien darstellt:
- Empfänger: Dies sind die am stärksten gefährdeten Gruppen, deren Situation durch die Intervention verbessert werden soll, deren Beteiligung jedoch begrenzt ist.
- Partner: Akteure, die die Intervention unterstützen können, da sie die Fähigkeit und Autonomie zum Eingreifen besitzen.
- Neutrale: Akteure, die eine geringe Relevanz für das Projekt haben und es nicht beeinflussen können.
- Gegner: Akteure, die zwar eine geringe Relevanz für die Intervention haben, aber große Kapazitäten besitzen, das Projekt zu beeinflussen.
Instrumente zur Problemformulierung
Der Problembaum
Dieses Instrument hat seinen Ursprung bei einem japanischen Ingenieur, der es zur Analyse von Problemen an Montagelinien im Kawasaki-Werk einsetzte. Es wird verwendet, um Probleme in sogenannten Qualitätszirkeln zu identifizieren und deren hierarchische Beziehungen zu interpretieren. Sein wahres Potenzial liegt in der Möglichkeit, Maßnahmen zu sortieren und zu priorisieren.
Der Prozess beginnt mit einem Brainstorming, bei dem Probleme aus dem Gemeinde- oder sozialen Raum berücksichtigt werden. Dazu legen die Teilnehmer die Probleme auf Karten dar. Die Ergebnisse werden allen zur Analyse vorgelegt und die Probleme formuliert. Anschließend wird das zentrale Problem identifiziert, seine Ursachen benannt und festgestellt, dass die Wurzel oft am wenigsten sichtbar ist.
Die Analyse wird mit den Auswirkungen des zentralen Problems fortgesetzt, die die Äste des Baumes darstellen. Die Sichtbarkeit der Probleme wird durch ihre Auswirkungen auf diese Äste bestimmt.
Beispiel: Jugendkriminalität
" riminalität