Emotionen: Arten, Dimensionen und Theorien
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Emotionen
Zwei Arten von Affekten
Emotion
- Starke emotionale Reaktionen
- Unmittelbar
- Kurze Dauer
- Deutliche organische Beteiligung
- Relativ standardisierte Verhaltensreaktionen
Gefühl
- Affektive Reaktionen
- Diffus
- Sanft und langlebig
- Organische und milde Verhaltensreaktionen
Dimensionen der Emotionen
Tonalität
- Wie die Emotion erlebt wird (positiv-negativ, angenehm-unangenehm)
Intensität
- Grad der physiologischen Erregung (Erröten, Zittern)
- Persönliche Erfahrung (Gefühl starker Emotion)
- Späteres Verhalten (mehr oder weniger starke Reaktion)
Dauer
- Kurz- oder langanhaltend
Biologisches oder psychisches Problem?
- Zajonc: Emotionen sind biologische Prozesse, vor oder nach der Kognition, aber deutlich von diesen.
- Lazarus, Ellis, Beck: Emotion ist postkognitiv. Die Art und Weise, wie eine Person die Situation interpretiert, ist entscheidend dafür, ob ein Gefühl oder ein anderes ausgelöst wird.
- LeDoux: Hirnmechanismen generieren emotionales Verhalten.
Viele, und welche sind sie?
Biologische Position
Emotionen sind ein System, das zum Überleben dient, daher gibt es eine endliche Anzahl.
- Plutchik: Angst, Trauer, Wut, Freude, Ekel, Akzeptanz, Erwartung und Überraschung.
- Ekman: Angst, Wut, Trauer, Freude, Ekel, Überraschung und Verachtung.
Kognitive Position
Es gibt grundlegende Emotionen, programmiert und standardisiert, aber die Variationen jedes Menschen sind endlos, in der Auslegung durch die spezifische Situation, kulturelle und soziohistorische Faktoren.
Triade der emotionalen Reaktion
Die emotionale Reaktion hat drei Komponenten:
- Physiologische Komponente: Ansprechen oder physiologische Veränderung (Veränderung der Herzfrequenz, Erweiterung der Blutgefäße usw.).
- Subjektive Komponente: Die Stimmung, die die Person selbst als Emotion benennt.
- Verhaltenskomponente: Expressives emotionales Verhalten, soziale Funktion von Emotionen (Gesichtsausdruck, Haltung, Bewegungen, Laute).
Funktionen von Emotionen
Aufgaben der Anpassung
Emotionen helfen dem Körper, sich an eine sich verändernde und komplexe Umwelt anzupassen (Darwin).
Beispiel: Angst schützt vor gefährlichen Situationen, Ekel vor dem Verzehr verdorbener Lebensmittel usw.
Weder gut noch schlecht: Dasselbe Gefühl, das schützt, kann die Anpassung behindern.
Soziale Funktionen
- Sie dienen als nützliches Signal, um anderen emotionale Zustände mitzuteilen. Beispiel: Das Kind teilt seine Bedürfnisse der Mutter mit.
- Sie werden verwendet, um das Verhalten anderer zu verändern und zu regulieren. Beispiel: Ausdruck von Ablehnung minimiert die Annäherung des anderen.
Rolle der Motivation
Gefühle können Motivatoren für Handlungen sein.
Der Körper neigt dazu, Erfahrungen mit angenehmen Emotionen zu suchen und unangenehme Gefühle zu vermeiden.
Theoretische Beiträge zum Begriff der Emotion
Evolutionäre Beiträge
- Darwin: Emotionen haben einen positiven Wert und eine adaptive Funktion als Signale für vorbereitende Maßnahmen und eine effektive Kommunikation zwischen Individuen. Prinzip der Nützlichkeit.
- Lorenz: Untersuchungen über die Unterschiede zwischen angeborenem und erworbenem Verhalten bei Tieren und Menschen.
- Plutchik: Primitive Emotionen sind adaptive Reaktionen, die in unserem genetischen Code fixiert sind.
Behaviorale Beiträge
- Watson: Es gibt drei angeborene, unbedingte emotionale Reaktionen, die mit bestimmten Reizen verbunden sind:
- Angst vor unangenehmen Situationen
- Wut in Situationen, die Bewegung verhindern
- Liebe bei Stimulation erogener Zonen
- Skinner: Emotionen als erlernte Verhaltensweisen. Die emotionale Reaktion ist abhängig von einem Verstärker, der das zum Ausdruck gebrachte emotionale Verhalten verstärkt.
Kognitive Beiträge
Um eine emotionale Reaktion hervorzurufen, bedarf es im Körper einer physiologischen Erregung und einer kognitiven Interpretation dieser Aktivierung.
Die kognitive Interpretation verleiht dem emotionalen Zustand Qualität.
Das emotionale Erleben tritt nach dem physiologischen Ereignis ein: Unser Gehirn erhält Signale, dass unser Herz rast, unsere Muskeln zittern und unsere Atmung stockt. Es interpretiert dies als Angst und wir erleben die Spannung.
Psychodynamische Beiträge
Energiekonzeption der Gefühle: Das libidinöse System entwickelt unangenehme psychische Spannungen, die sich durch Träume, Symptome oder kathartischen Ausdruck von Gefühlen und Emotionen entladen.
Die Bewertung von Ereignissen wäre rein unbewusst.
Jung: Menschen verarbeiten Informationen aus der ganzen Welt in Gedanken oder Gefühlen. Wenn die Gefühle sehr intensiv sind, sind Emotionen offen und es treten verschiedene physiologische Reaktionen auf.