Empirismus: Wissen durch Erfahrung
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Der Begriff Empirismus stammt vom griechischen Wort empeiria; die lateinische Übersetzung ist experientia, von dem das Wort Erfahrung abgeleitet ist.
Ursprung und Abgrenzung
In der klassischen Antike, bei Griechen und Römern, bezieht sich „empirisch“ auf Ärzte, Architekten, Künstler und Handwerker, die ihre Fähigkeiten allgemein durch Erfahrung und nützliche Techniken erwarben – im Gegensatz zum theoretischen Wissen als „Kontemplation der Wahrheit“ unabhängig von jeglichem Nutzen.
In der Philosophie entsteht der Empirismus als Bezeichnung einer Denkschule im Gegensatz zum Rationalismus. Er entstand in der Neuzeit als philosophische Strömung, die sich besonders in Großbritannien entwickelte und oft als Gegenstück zum Rationalismus der kontinentalen Philosophie betrachtet wird.
Kernprinzipien
Es ist eine Erkenntnistheorie, die die Rolle der Erfahrung, verbunden mit der Sinneswahrnehmung, bei der Bildung von Begriffen betont. Das Wissen findet seine Gültigkeit in Bezug auf die Erfahrung. Das bedeutet: Die Erfahrung ist die Grundlage allen Wissens, nicht nur hinsichtlich seines Ursprungs, sondern auch seines Inhalts.
Man geht von der sinnlichen Welt aus; die Begriffe formen sich daraus und finden darin ihre Begründung und ihre Grenzen. In Bezug auf universelle Konzepte wird die nominalistische Kritik fortgesetzt, die bereits im späten Mittelalter begann.
Empirismus und Wissenschaft
Die reine wissenschaftliche Methode des Empirismus ist die Induktion, und die Wissenschaft betrachtet die Wahrheit als wahrscheinlich.
In der Wissenschaftstheorie rechtfertigt der Empirismus die Gültigkeit von Theorien durch Experimente, bezogen auf mögliche Erfahrung. Es ist eine Grundvoraussetzung der wissenschaftlichen Methode, dass Hypothesen und Theorien durch experimentelle Beobachtung überprüfbar sein müssen.
Heutige Sichtweise
Heutzutage wird der Gegensatz „Empirismus-Rationalismus“, ähnlich wie „analytisch-synthetisch“, weniger scharf verstanden als in früheren Zeiten. Die Wahl der einen oder anderen Position beruht eher auf methodischen oder heuristischen Problemen oder Lebenseinstellungen als auf fundamentalen philosophischen Prinzipien.