Enric Valor i Vives: Leben und Werk

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Enric Valor i Vives: Ein Überblick

Enric Valor i Vives (geboren in Castalla, Valencia) war ein autodidaktischer Gelehrter der katalanischen Sprache und Literatur. Nach dem Spanischen Bürgerkrieg wurde er wegen seiner demokratischen Überzeugungen inhaftiert. Später wurde er als einer der wichtigsten valencianischen Autoren anerkannt.

Enric Valors vielfältiges Schaffen

Enric Valor war ein außergewöhnlicher Autor in dreierlei Hinsicht:

  • Als Rondallista (Sammler und Bearbeiter von Volksmärchen)
  • Als Romanautor
  • Als Grammatiker

Die *Rondalles* (Volkserzählungen)

Die Rondalles sind mündlich überlieferte, anonyme Erzählungen, die Enric Valor sammelte. Diese valencianischen Geschichten spielen oft an realen Orten und wurden von Valor nicht nur gesammelt, sondern auch sprachlich verfeinert. Er bereicherte sie mit einem vielfältigen Wortschatz und wählte die Geschichten nach Kriterien des guten Geschmacks aus.

Die valencianischen Rondalles umfassen verschiedene Genres:

  • Märchen mit übernatürlichen Wesen
  • Geschichten über Sitten und Gebräuche
  • Erzählungen über das Leben in der Agrargesellschaft
  • Tiermärchen (ähnlich Fabeln)

Der Romanautor

Sein erstes Werk als Romanautor war L'ambició d'Aleix. Er begann im hohen Alter von 80 Jahren zu veröffentlichen. Sein Hauptwerk, der Cicle de Cassana, zeichnet sich durch seinen leidenschaftlichen Erzählstil und den Wunsch aus, Wissen zu vermitteln.

Der Grammatiker

Enric Valor tat sich auch als Grammatiker hervor, insbesondere mit seinem Werk Curs mitjà de gramàtica catalana referida especialment al País Valencià, und *La flexió verbal*.

Der Einfluss des Krieges auf die Literatur

Der gesellschaftspolitische Kontext des Spanischen Bürgerkriegs und der Franco-Diktatur beeinflusste die katalanische Literatur stark. Das Franco-Regime strebte eine einheitliche Gesellschaft mit Kastilisch (Spanisch) als einziger Sprache an.

Unterdrückung und Widerstand

Der Gebrauch des Katalanischen wurde auf offizieller Ebene verboten. Es gab literarische Zensur. Katalanische Schriftsteller mussten ins Exil gehen oder auf Spanisch schreiben. Einige blieben in Spanien, schrieben im Geheimen oder stellten das Schreiben ganz ein.

Drei literarische Phasen

  1. Widerstand (1939-1959): In dieser Zeit wurden kaum kritische Werke veröffentlicht, nicht einmal im Untergrund. Nach dem Zweiten Weltkrieg durften Verlage wieder arbeiten, aber mit strenger Zensur.
  2. Erholung (1959-1969): Es gab eine gewisse Toleranz, und die Zahl der Werke auf Katalanisch nahm zu.
  3. Konsolidierung (1969-1980): Das System befand sich im Niedergang.

Demokratie und Normalisierung

Mit dem Tod Francos und der Verfassung von 1978 begann eine Zeit der Demokratie. Der Gebrauch des Katalanischen wurde in Katalonien, Valencia und den Balearen normalisiert.

Neue Stimmen

Die Integration des Katalanischen in Bildung, Medien und Verwaltung führte zu neuen Werken und Autoren, wie Montserrat Roig, Quim Monzó und anderen.

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