Entscheidungsfindung, Delegation und Systemtheorie
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Modellauswahl und Risiko
Bei der Entscheidungsfindung herrscht oft Unsicherheit. Das Maß an Risiko beeinflusst die Entscheidung. Eine zufriedenstellende Entscheidung kann unter Unsicherheit oder Sicherheit getroffen werden, wobei das Ziel ist, das Risiko zu verringern. Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Entscheidung richtig ist, ist oft gering; die Aufgabe besteht darin, die Gefährdung zu minimieren. Das Risiko zu akzeptieren, es zu bewerten und Wege zu seiner Minimierung zu finden, ist der einzige Weg, um langfristig erfolgreich zu arbeiten.
Der Delegationsprozess
Die Entscheidung kann durch einen ergänzenden Prozess, den Delegationsprozess, erweitert werden.
Delegation: Die vorübergehende Übertragung von Aufgaben und den dafür notwendigen Befugnissen an eine oder mehrere Personen, um ein Ziel rechtzeitig zu erreichen.
Dieser Prozess hat mehrere Stufen:
- Übertragung: Analyse der benötigten Fähigkeiten und Profile.
- Training: Kann durch Gespräche oder Beratung erfolgen.
- Monitoring: Die delegierten Personen müssen überwacht werden, um festzustellen, ob sie Unterstützung benötigen.
- Feedback (Rückmeldung): Analyse der gemachten Erfahrungen. Basierend darauf kann der Prozess angepasst, neu zugewiesen oder nachgeschult werden.
Systemtheorie (1954)
(Bertalanffy, Johnson, Katz, Rosenzweig)
Hierbei werden Systeme in verschiedenen Bereichen analysiert, auch außerhalb von Organisationen (z. B. Universum, Physik). Man kann dabei viele komplexe Systeme oder Ebenen unterscheiden. Die Komplexität lässt sich in folgender Reihenfolge bestimmen:
- Statische Systeme: z. B. das Universum.
- Einfache dynamische Systeme: z. B. ein Uhrwerk.
- Regelungsmechanismen (Kybernetische Systeme): z. B. Thermostate oder automatische Mechanismen wie die maximale und minimale Lagerhaltung in einer Organisation.
- Offene Systeme: z. B. Zellen, die sich reproduzieren können. Eine Organisation ist ein offenes System, das mit Lieferanten, Kunden und Mitarbeitern interagiert (Feedback).
- Genetisch-soziale Systeme: Die pflanzliche Ebene.
- Tierische Systeme.
- Menschliche Systeme.
Typische Prozesse:
- Mensch: Zweifel → Nachdenken → Handeln.
- Organisation: Planen → Analysieren → Entscheiden → Ausführen → Kontrollieren → Überprüfen.
Ramsays Systemdefinition (1975)
Ein System ist eine Menge von Elementen, die in ständiger dynamischer Interaktion stehen und auf die Erreichung eines bestimmten Ziels ausgerichtet sind.
Eigenschaften von Systemen:
- Feedback (Rückkopplung): Die Möglichkeit, auf Basis von Rückmeldungen überarbeitet und verbessert zu werden.
- Entwicklung: Systeme entwickeln und verändern sich im Laufe der Zeit durch die Interaktion mit ihrer Umwelt.
- Beständigkeit: Systeme werden nicht zerstört, sondern verändert; es bleibt immer etwas übrig.
- Homöostase: Die Tendenz zum Gleichgewicht.
- Äquifinalität: Das gleiche Ergebnis kann von unterschiedlichen Ausgangspunkten und auf verschiedenen Wegen erreicht werden.
- Ganzheitlichkeit: Das System hat eine eigene Identität, die sich von der Summe seiner Komponenten unterscheidet. Ändert man eine Komponente, ändert sich die Identität des gesamten Systems (z. B. die Organisationskultur).