Entscheidungsfindung und Programmumsetzung

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Rationalitätsmodelle in der Entscheidungsfindung

Im Kontext der Entscheidungsfindung gibt es verschiedene Ansätze zur Rationalität. Ein idealisiertes Modell der globalen Rationalität würde folgende Annahmen treffen:

  • Es muss unter allen Umständen ein objektives Kriterium zur Verfügung stehen, wenn alle Optionen angemessen bewertet werden sollen.
  • Einstellungen sind eindeutig und ausdrücklich als stabil anzusehen.
  • Es verhält sich wie ein reiner Verstand.
  • Es kennt oder kann alle möglichen Alternativen kennen.

Herausforderungen des Modells der globalen Rationalität

Im Modell der globalen Rationalität müssen folgende Elemente berücksichtigt werden:

  1. Informationen sind knapp und von schlechter Qualität; die Gewinnung neuer Daten kostet Zeit und Geld und ist nicht immer gerechtfertigt.
  2. Die Auswahlkriterien sind begrenzt.
  3. Die Fähigkeit, Alternativen zu generieren und zu bewerten, ist begrenzt.
  4. Die individuelle Wahl wird von den subjektiven Einstellungen beeinflusst, sodass nicht von einem objektiven Wahlkriterium gesprochen werden kann.

Das Modell der eingeschränkten Rationalität

Das Modell der eingeschränkten Rationalität kann die Entscheidungskapazität einzelner Akteure innerhalb der Organisation immer noch nicht vollständig erklären.

Lindbloms Ansatz zur Rationalität

Das Modell der Rationalität nach Lindblom ist ein Versuch, die Schwierigkeiten bei der Entscheidungsfindung im Rahmen globaler Rationalität zu überwinden.

Lindblom schlägt vor, einen logischen Ansatz für die Analyse zu verwenden, ohne in reine Improvisation zu verfallen.

Verwirrung und mangelnde Transparenz betreffen:

  • Die Zwecke und Präferenzen.
  • Die Aktivitäten und Aufgaben.
  • Die Verfahren und Vorgehensweisen.
  • Die Teilnehmer und Akteure.

Dies sind die Koordinaten eines Verfahrens, das aus vier Elementen besteht:

  • Ein Problem (P)
  • Eine Möglichkeit zu wählen (O)
  • Eine Lösung (S)
  • Akteure (A)

5.3 Dritte Phase: Umsetzung

Der Zweck von Programmen ist nicht nur ihre theoretische Ausarbeitung, sondern ihre praktische Umsetzung, um die gewünschten Veränderungen zu bewirken. Die Übertragung der entwickelten Ziele und Aufgaben in die Praxis offenbart im Laufe dieses Prozesses eine Reihe von Faktoren, die als Hindernisse bei der Verwirklichung der vorgeschlagenen Ziele auftreten und somit die tatsächliche Gestaltung des Programm-Ansatzes infrage stellen.

Die Veränderung dieser Faktoren ist notwendig, um zwischen Programm-Ausführung und Programm-Umsetzung zu unterscheiden. Wenn wir von „Umsetzung“ sprechen, können wir nicht sagen, dass ein Programm „ausgeführt“ wird. Der Begriff „Ausführung“ hat Konnotationen des Automatismus, was Studien in diesem Bereich als weit entfernt von der Realität zeigen.

Definition und Bedeutung der Implementierungsphase

Die Implementierungsphase bezieht sich auf den Bereich zwischen der politischen Definition oder Regulierung und der späteren Auswertung der Ergebnisse. Sie erzeugt eine Reihe von Folgen und Auswirkungen infolge der Umsetzung der rechtlichen Rahmenbedingungen und Instrumente, die zur Bewältigung eines Problems entwickelt wurden.

Die Umsetzung ist verantwortlich für die Bestimmung der erforderlichen Mittel in Bezug auf Raum, Zeit, Geld, organisatorische und personelle Ressourcen, die für die Durchführung des Programms, der Projektdurchführung oder der Forschungsdienstleistungen notwendig sind. Der Umsetzung würde eine größere Bedeutung beigemessen, insbesondere im Hinblick auf die ungezwungenen Aspekte der Erfolge und Misserfolge der Programmentwicklung.

Faktoren der Programmumsetzung

Ein wichtiges Element von Plänen und Programmen ist die Organisation der Umsetzung, die folgende Faktoren berücksichtigt:

Technische Faktoren:

  1. Natur des Problems
  2. Schwere des Problems
  3. Stand des technischen Wissens
  4. Anwendung technischen Wissens

Verwaltungstechnische Faktoren:

  1. Politik
  2. Normative Instrumente als Ausdruck der Politik
  3. Rahmen für eine Aktion, die sich in die Finanzpolitik einfügt
  4. Zeitplan
  5. Kosten und Ressourcen
  6. Zwänge

Inter-organisatorische Faktoren:

  1. Interessierte Organisationen
  2. Rollen der Organisationen
  3. Beziehungen zwischen Organisationen

Anforderungen an die Umsetzung

Für die Umsetzung sind folgende Punkte erforderlich:

  1. Eine eindeutige Angabe, wer Entscheidungen trifft.
  2. Eine funktionale Struktur und administrative Unterstützung des Verfahrens.
  3. Erstellung von Wirtschaftsprognosen und genauen Zahlungsdaten.
  4. Prognosen für mögliche Vorfälle während der Programmdurchführung.
  5. Die Koordinierung aller beteiligten Personen, sowohl in der bürokratischen Verwaltung des Programms als auch bei der Umsetzung.
  6. Kontrolle der geplanten Maßnahmen des Programms.

Methodische Fragen der Programmumsetzung

Es gibt drei grundlegende methodische Fragen der Umsetzung des Programms:

  1. Systemorganisation: Die Organisation wird als offen, aktiv und dynamisch betrachtet.
  2. Durchführung von Aktivitäten: Die Aktivitäten müssen mit den Zielen in Einklang stehen.
  3. Programmbudget: Besteht aus den folgenden Kategorien:
    • Beschreibung des Programms oder Unterprogramms.
    • Beschreibung der Kosten und Einnahmen nach wirtschaftlicher Durchführung.
    • Indikatoren, die während und nach der Durchführung vorliegen.

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