Die Entwicklung der Agrarpolitik in Spanien: Phasen und Auswirkungen

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Die Entwicklung der Agrarpolitik in Spanien

Staatliche Maßnahmen und Phasen der Agrarpolitik

Die Agrarpolitik umfasst staatliche Maßnahmen zur Steuerung und Unterstützung der Landwirtschaft. Die Branche hat stets versucht, auf Herausforderungen zu reagieren. Wir müssen zwischen zwei Hauptphasen der spanischen Agrarpolitik unterscheiden:

1. Phase: Vom 19. Jahrhundert bis 1986 (Eintritt Spaniens in die EWG)

Diese Phase reicht vom 19. Jahrhundert bis zum Beitritt Spaniens zur EWG (heute EU) im Jahr 1986.

  • Säkularisierung und Bodenreform (19. Jahrhundert): Die Politik der Säkularisierung zielte auf eine Eigentumsreform ab und versuchte, Ödland zu beseitigen, das in unserem Land sehr verbreitet war. Es wird grundsätzlich angenommen, dass die Reform der Bourgeoisie dazu diente, das Land „den Besitzer wechseln“ zu lassen, was den Bauern schadete, da sie die Möglichkeit verloren, Gemeindeland zu nutzen. Der Staat konnte dadurch sein enormes Defizit finanzieren.
  • Die Zweite Republik: Ein weiterer Versuch der Bodenreform wurde unternommen, kam jedoch mit dem Ausbruch des Bürgerkriegs zum Erliegen.
  • Die Franco-Ära: Die Politik unter Franco konzentrierte sich auf drei wichtige Punkte:
    • Förderung der Rohstoffversorgung der Märkte („Rückkehr aufs Feld“) nach den 1940er Jahren.
    • Intensive Förderung der Bewässerung durch den Bau zahlreicher Staudämme und Pipelines.
    • Die Politik der Flurbereinigung (Zuteilung), die versuchte, das gravierende Problem der Zersplitterung der Betriebe einzudämmen.
  • Ankunft der Demokratie: Mit dem Aufkommen der Demokratie wurden landwirtschaftliche Versicherungen verallgemeinert und der Sektor durch Diversifikation gefördert.

2. Phase: Ab 1986 – Die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP)

Diese Phase begann 1986 mit dem Beitritt Spaniens zur EWG (heute EU) und der damit verbundenen Umsetzung der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP).

Ziele der GAP in der spanischen Agrarpolitik

Die spanische Agrarpolitik teilt die Ziele der GAP:

  • Preisstabilität: Vermeidung von Preisschwankungen im Sektor durch die Gemeinsame Marktorganisation (GMO), welche Höchst- und Mindestpreise, Schlichtungen und Erzeugungsquoten für verschiedene landwirtschaftliche Produkte festlegt.
  • Schutz vor Importen: Verhinderung von Importen durch eine ehrgeizige Tarifpolitik, basierend auf dem Prinzip der Gemeinschaftspräferenz.
  • Verbesserung der Lebensqualität: Verbesserung der Lebensqualität für Familien und Unternehmen im primären Sektor, unterstützt durch große europäische Strukturfonds wie den EAGFL (Europäischer Ausrichtungs- und Garantiefonds für die Landwirtschaft) und LEADER.
Konsequenzen der GAP-Umsetzung

Die Konsequenzen der Umsetzung sind bemerkenswert:

  • Positive Auswirkungen: Die Ausweitung der Märkte hat sich positiv auf spanische Produkte ausgewirkt, insbesondere auf Obst und Gemüse. Regionen wie Andalusien, Murcia und Valencia waren die größten Nutznießer. Auch die Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen stieg exponentiell an.
  • Negative Auswirkungen: Die GMO hat traditionelle Produkte (wie Getreide, Oliven und Trauben) beeinträchtigt.

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