Die Entwicklung des baskischen Romans: Epochen, Autoren und Merkmale
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Die baskische Roman-Tradition: 19. Jahrhundert bis 1936
Merkmale der frühen baskischen Romane
- Sehr romantisch und sensibel in der Betrachtung von Traditionen.
- Thematisierung des Risikos des Verlusts oder der Veränderung von Gewohnheiten.
- Idealisierung des bäuerlichen Lebens und der Menschen am Meer.
- Starker Einfluss des katholischen Religionsunterrichts.
- Sensibilisierung der baskischen Schriftsteller für ihre Kultur.
Txomin Aguirre (1864-1920): Priester und Schriftsteller
- Geboren in Ondarroa, Priester und Mitglied der baskischen Akademie.
- Bekannt für sein geschicktes Wortspiel.
- Hauptwerke:
- Auñamendiak Flower (1898)
- Mises (1906): Spielt in der Welt der Fischer von Arranondo. Beschreibt deren Gewohnheiten und Lebensweisen. Erzählt Liebesgeschichten, unter anderem die von Mañaxi und Angel, sowie die Geschichte des Inders Jose Antonio. Geschrieben im bizkaiischen Dialekt (Bizkaieraz).
- Garoa (1912): Die Handlung spielt auf dem Bauernhof von Zabaleta John. Das älteste Kind heiratet im Dorf, das zweite und dritte gehen ins Ausland.
- Merkmale von Aguirres Werken:
- Präzise Sprache.
- Meisterhafte Verwendung literarischer Mittel.
- Beispielhafte Dialoge.
Der baskische Nachkriegsroman
Herausforderungen der Nachkriegszeit
- Eine schwierige Zeit infolge des Bürgerkriegs.
- Erstveröffentlichungen fanden oft im Ausland statt.
- Manche Kritiker waren der Ansicht, dass die Autoren nicht mehr den literarischen Strömungen folgten.
Der moderne baskische Roman
Merkmale des modernen Romans
- Subjektivität: Eigene Visionen der Welt.
- Fragmentierung: Die Welt wird in Fragmenten dargestellt.
- Ironie: Ein kritischer Ansatz.
- Nachdenklichkeit: Offenheit für Kritik.
Die neuen Schriftsteller
- Studium von jungem Alter an.
- Vertrautheit mit urbaner Atmosphäre und europäischer Literatur.
- Neuer, heterodoxer kultureller Geschmack.
- Klares Bekenntnis zur baskischen Sprache.
- Modernisierung der baskischen Literatur.
Drei Phasen der Entwicklung
Phase 1: 1957-1969
Txillardegi (1929-x)
- Ingenieur, Linguist, Journalist und Schriftsteller.
- Sein Roman Leturiaren egunkari ezkutua (Leturias verstecktes Tagebuch) gilt als Wegbereiter des modernen baskischen Romans.
- Der Protagonist ist voller Selbstzweifel.
- Es geht um die Liebe zwischen Joxeba und Maria.
- Die Handlung spielt größtenteils in Paris. Es geht um ein verheiratetes Paar, und einer von ihnen stirbt.
- Das Werk ist in vier Teile gegliedert: Herbst, Winter, Sommer, Stadt.
Jon Mirande (1925-1972)
- Geboren in Paris.
- Ein großer Polyglott, Antisemit, Faschist, Antiklerikaler und Antifrankist.
- Beging Suizid.
- Werk: Besoetakoa: Thematisiert die Beziehung zwischen dem Protagonisten und einem 11-jährigen Mädchen, was heterodoxe und skandalöse Fragen aufwirft.
Phase 2: 1969-1976
Ramon Saizarbitoria (geb. 1944)
- Studierte Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Lebt in Donostia (San Sebastián).
- Werke:
- Egunero hasten delako (Weil es jeden Tag beginnt, 1969)
- Ehun metro (Hundert Meter, 1976)
- Nihil (Nichts, 1976)
- Hamaika pauso (Elf Schritte, 1995)
- Bi bihotz, hilobi bat (Zwei Herzen, ein Grab, 1996)
- Kandinskyren tradizioa (Kandinskys Tradition, 2003)
Phase 3: Ab 1976
Wichtige ästhetische Merkmale
- Phantastische Geschichten.
- Realistische Erzählungen.
- Darstellung einer 'schmutzigen' Realität.