Die Entwicklung der Bildung: Von Klosterschulen zur Zusammenarbeit von Eltern und Lehrern
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Die Kirche als Institution hat im Laufe der Geschichte eine bedeutende Rolle im Bildungsauftrag für Kinder gespielt. Im Mittelalter waren es vor allem klösterliche Schulen, die Zugang zu Bildung boten, wobei dieser meist nur der Elite, also Kindern der herrschenden Klasse, vorbehalten war. Mit dem Aufkommen aufklärerischer Ideen im 18. Jahrhundert und den frühen Vertretern des Säkularismus wurde die Forderung nach universeller, kostenloser und obligatorischer Bildung laut. Im 20. Jahrhundert wurde die Schulpflicht weltweit eingeführt. Kinderarbeit war nicht mehr erforderlich, und Schulen übernahmen neben der Vermittlung von Werten und der Vorbereitung auf das zukünftige Leben auch die Aufgabe der Verwahrung und Vormundschaft von Minderjährigen. Somit entwickelte sich die Schule zur wichtigsten Institution für die Entwicklung von Kindern nach der Familie.
Veränderungen in der Schule und familiären Bindungen
Stufe 1: Enge Verbindung zwischen Schule und Gemeinschaft
In dieser Phase spiegelte sich die enge Verbindung zwischen Schule und Gemeinschaft in der Kontrolle des akademischen Lehrplans, der Einstellung von Lehrern sowie der Festlegung von Zeitpunkt und Dauer des Schultages durch Vertreter der Kirche und Eltern wider.
Stufe 2: Distanzierung in den schulisch-familiären Beziehungen (frühes 20. Jahrhundert)
Mit der Spezialisierung der Lehrtätigkeit und der Vermittlung komplexer Themen durch Lehrer, die wenig Raum für Laien wie Eltern ließen, kam es zu einer Distanzierung in den schulisch-familiären Beziehungen. Dies führte zu spezifischen Rollenverteilungen: Eltern bereiteten ihre Kinder auf die Schule vor, indem sie Verhaltensmuster und Einstellungen vermittelten, während Lehrer für den Unterricht in Lesen, Rechnen und wissenschaftlichen Erkenntnissen zuständig waren. Diese funktionale Trennung führte manchmal zu Konflikten im täglichen Schulbetrieb.
Stufe 3: Integrative Perspektive (Gegenwart)
Die gegenwärtig geltende integrative Perspektive geht davon aus, dass sich beide Einflüsse – Schule und Familie – annähern sollten. Die Zusammenarbeit zwischen Eltern und Lehrern wird als der günstigste Weg zur Förderung der kindlichen Entwicklung angesehen.