Die Entwicklung der Geographie und des Universums: Eine Wissenschaftsgeschichte
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Die Evolution des wissenschaftlichen Wissens
Vorgeschichte: Mensch, Landwirtschaft und Umwelt
- Frühe Interaktion des Menschen mit Landwirtschaft, natürlichen Ressourcen und Bevölkerungen.
Antike: Erste Weltbilder und Erdmodelle
- Anaximander: Weltkarte.
- Aristoteles, Ptolemäus, Eratosthenes: Konzepte der Erd-Sphärizität, Parallelen und Meridiane; die Erde als Mittelpunkt des Universums (geozentrisches Weltbild).
Mittelalter: Innovationen und Entdeckungen
- China: Erfindung des Kompasses.
- Maya (Amerika): Erfindung der Null.
- Al-Idrisi: Weltkarte und 70 lokale Karten.
- Ibn Battuta: Umfangreiche Reiseberichte.
Renaissance: Revolutionäre Erkenntnisse
- Ferdinand Magellan: Erste Weltumsegelung, die die Sphärizität der Erde praktisch bewies.
- Galileo Galilei: Konstruktion des Teleskops, Beobachtungen zur Unterstützung des heliozentrischen Systems.
- Nikolaus Kopernikus: Begründer des heliozentrischen Systems.
- Johannes Kepler: Entdeckung der elliptischen Planetenbahnen.
- Isaac Newton: Formulierung des universellen Gravitationsgesetzes.
Moderne: Geographie als Wissenschaft
- Alexander von Humboldt: Reisen in Amerika, Interesse an der Evolution und Erforschung der physikalischen Umwelt.
- Carl Ritter: Erläuterung der Beziehungen zwischen der physikalischen Umwelt und dem Menschen.
- Friedrich Ratzel: Die Natur wird nicht mehr nur ästhetisch betrachtet, sondern als prägender Faktor menschlicher Gesellschaften.
Zeitgenössische Geographie: Neue Perspektiven
- Radikale Geographie: Vertreter wie David Harvey, William Bunge und Yves Lacoste; Fokus auf soziale Ungleichheiten (Armut, Hunger, Umweltverschmutzung, Krankheit).
- Quantitative Revolution: David Harvey, Brian Berry, Fred K. Schaefer; Einsatz mathematischer und statistischer Methoden.
- Halford Mackinder: Konzepte zu Mensch und Raum.
Grundlagen und Konzepte der Geographie
Definition der Geographie
- Emmanuel de Martonne: Die Geographie ist die Wissenschaft, die die Phänomene der Erdoberfläche – seien es physische, biologische oder menschliche – sowie die Ursachen ihrer Verbreitung und die Beziehungen zwischen diesen Erscheinungen und Fakten untersucht.
- Die Geographie erforscht die Wechselbeziehungen zwischen Natur und Gesellschaft, die sich in der Vielfalt von Ort zu Ort und von Region zu Region ausdrücken.
Geographische Prinzipien
- Lage/Lokalisierung: Bestimmung der räumlichen Ausdehnung und Verbreitung eines Ereignisses oder Phänomens auf der Erdoberfläche (Raum und Zeit).
- Kausalität: Untersuchung des „Warum?“ oder der Ursachen eines geographischen Ereignisses oder Phänomens.
- Interaktion/Zusammenhang: Analyse der Beziehungen zwischen Mensch und Natur sowie sozioökonomischen Ereignissen.
- Evolution/Wandel: Nichts auf der Erdoberfläche bleibt statisch; es gibt einen kontinuierlichen Wandel in lebenden Organismen und der Umwelt.
Landschaft im 20. Jahrhundert
Die Untersuchung der Landschaftsverteilung kann nach dem Grad des menschlichen Eingriffs in natürliche und künstliche Landschaften unterteilt werden:
- Natürliche Landschaften: Wälder, Dschungel usw. (ohne menschliches Eingreifen).
- Künstliche Landschaften: Beispiele wie Teotihuacán (vom Menschen aus Notwendigkeit verändert).
Teildisziplinen der Geographie
Physische Geographie
Untersucht die physikalische Umwelt und ihre wesentlichen Elemente, die die physikalische Struktur von Relief, Oberflächenwasser, Fauna, Flora usw. umfassen.
- Geomorphologie: Studium der Geländeformen.
- Biogeographie: Studium von Flora und Fauna.
- Klimatologie: Studium des Klimas.
- Hydrographie: Studium der Binnengewässer.
- Ozeanographie: Studium der Ozeane.
- Bodenkunde (Pedologie): Studium der Böden.
Humangeographie
Untersucht den Menschen und seine Beziehung zur Umwelt, sowohl die statischen Aspekte seiner Organisation als auch die Dynamik der Veränderungen, die er durchläuft.
Teildisziplinen der Humangeographie:
- Wirtschaftsgeographie
- Geographie der Bevölkerung
- Ländliche Geographie
- Stadtgeographie
- Verkehrsgeographie
- Politische Geographie
- Sozialgeographie
- Kulturgeographie
Regionale Geographie
Studium komplexer geographischer Systeme.
Anwendungen der Geographie
- Kartierung
- Wettervorhersage
- Umweltmanagement
- Raumplanung
Wichtige Konzepte und Beispiele in der Geographie
- Etymologie der Geographie: Griechischen Ursprungs.
- Geozentrisches Weltbild: Ptolemäisch.
- Erd-Sphärizität: Veranschaulicht durch Aristoteles.
- Heliozentrisches System: Erstes Wissen durch Kopernikus.
- Beitrag von Alexander von Humboldt: Reisen in Amerika, Feldforschung, Betonung der historischen Perspektive und des Interesses an der Entwicklung.
- Beitrag von Carl Ritter: Erläuterung der Beziehungen zwischen der physischen Umwelt und dem Menschen.
- Geographie der Wahrnehmung: Der Mensch bestimmt sein räumliches Verhalten nicht nur nach der geographischen Umgebung.
- Radikale Geographie: Befasst sich mit Problemen wie Armut, Hunger, Umweltverschmutzung, Krankheit.
- Definition nach Martonne: Wissenschaft, die phänomenale, physikalische, biologische und menschliche Aspekte untersucht.
Beispiele für geographische Phänomene:
- Krieg: Geohumanes Phänomen.
- Seuche: Geobiologisches Phänomen.
- Gebirgskette: Geophysisches Phänomen.
- Urwald: Geobiologisches Phänomen.
- Autobahn: Geophysisches und menschliches Phänomen.
- Tornado: Geophysisches Phänomen.
- Bären: Geobiologisches Phänomen.
- Hurrikan: Geophysisches Phänomen.
- Wohnungsbau und städtische Probleme: Geohumanes Phänomen.
Das Universum: Theorien und Struktur
Die Urknalltheorie (Big Bang Theory)
- Autor: Georges Lemaître.
- Beschreibung: Das Universum entstand aus einer gewaltigen Explosion. Innerhalb weniger Minuten nach dem Urknall, als die Temperatur und Dichte des Universums extrem hoch waren, fusionierten subatomare Partikel zu chemischen Elementen.
Struktur des Universums
- Sterne: Massen aus Helium- und Wasserstoffgas, die Licht emittieren.
- Galaxien: Ansammlungen von Sternen, Gas und Staub. Unsere Galaxie ist die Milchstraße.
- Quasare: Sehr weit entfernte Objekte, die enorme Mengen an Energie abstrahlen.
- Pulsare: Quellen von Radiowellen, die in sehr regelmäßigen Abständen pulsieren.
- Schwarze Löcher: Körper mit einem so starken Gravitationsfeld, dass nicht einmal Licht entweichen kann.
Weitere Materialien im und außerhalb von Galaxien
- Interstellare Materie
- Dunkle Materie
- Licht
- Hintergrundstrahlung