Die Entwicklung der katalanischen Literatur: Von Mercè Rodoreda bis zur Gegenwart

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Mercè Rodoreda und der psychologische Roman

Mercè Rodoredas Werk, insbesondere Aloma, ist repräsentativ für den psychologischen Roman der 1940er und 1950er Jahre. Dieser Roman konzentriert sich auf die Darstellung der Intimität der Figuren und ihrer Reaktionen. Der Erzähler tritt zurück und überlässt die Bühne den Gedanken und Gefühlen der Protagonisten. Die Technik des inneren Monologs, ein charakteristisches Merkmal Rodoredas, ermöglicht tiefe Einblicke in die Psyche der Figuren.

Rodoredas Schaffen lässt sich in drei Phasen einteilen:

  • Jugendphase (bis zum Bürgerkrieg): Werke wie Aloma thematisieren die weibliche Perspektive, komplexe Beziehungen und Einsamkeit.
  • Reifezeit: Der Platz der Diamanten, in der ersten Person erzählt, schildert das Leben von Natalia Colometa über drei Epochen hinweg: Vorkriegszeit, Krieg und Nachkriegszeit.
  • Spätwerk: Themen wie Tod, Leben und Einsamkeit werden mythologisiert und poetisch dargestellt. Schleier und Spiegel verwendet verschiedene Erzähltechniken wie den inneren Monolog und den freien indirekten Stil.

Mercè Rodoreda gilt als eine der wichtigsten Autorinnen der katalanischen Nachkriegsliteratur.

Von den 1970ern bis zur Gegenwart

Ab den 1970er Jahren verbesserte sich die politische Situation, was zu einer Diversifizierung der literarischen Produktion führte. Die Literatur dieser Zeit ist geprägt von Antirealismus und Experimentierfreude.

Die Autoren dieser Generation teilen einige Merkmale:

  • Sie sind undogmatisch und unabhängig von der Politik.
  • Sie sind stark von den Medien beeinflusst und hinterfragen traditionelle Werte.
  • Viele begannen auf Spanisch zu schreiben, da die katalanische Sprache zensiert wurde.
  • Sie suchen nach neuen Ausdrucksformen und sind von amerikanischen, italienischen und südamerikanischen Einflüssen geprägt.
  • Sie streben nach einem professionellen Stil.

Die Werke der 1970er Jahre behandeln drei Hauptthemen:

  • Die Suche nach den persönlichen Ursprüngen und die Beziehung zwischen Individuum und Umwelt.
  • Familiengeschichten und die Darstellung bestimmter Gesellschaftsschichten.
  • Moderne und Rebellion. Der Bruch mit traditionellen Genres und die Übernahme neuer Techniken aus anderen Künsten spiegeln die Unruhen der 1960er Jahre wider.

In den 1980er Jahren nahm der politische Druck ab, und die Literatur wandte sich verstärkt historischen Themen, Intrigen und Abenteuern zu. Der urbane Alltag wurde ironisch und realistisch dargestellt. Es entstanden viele neue Autoren.

In den 1990er Jahren waren historische Romane, Erotik, Jugend- und Polizeiliteratur besonders beliebt. Der Literaturmarkt normalisierte sich vollständig.

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