Die Entwicklung des Katalanismus: Von der Renaixença zur Lliga Regionalista

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Die Renaixença: Katalanische Kulturbewegung

Die Renaixença war eine kulturelle Bewegung, die in Katalonien in den 1830er Jahren begann. Ihr Ziel war die Rechtfertigung und Förderung des öffentlichen Gebrauchs der katalanischen Sprache und Kultur. Im Jahr 1859 wurde die Feier der Jocs Florals (Blumenspiele) wiederbelebt, ein wichtiges Symbol dieser Bewegung.

Renaixença Popular: Volkstümliche Bewegung

Die Renaixença Popular war eine volkstümliche kulturelle Bewegung, die den Gebrauch der katalanischen Sprache auf Plattformen wie dem Theater vertrat.

Wichtige Vertreter der Renaixença Popular:

  • Anselm Clavé
  • Abdó Terrades
  • Frederic Soler

Ursprünge des Katalanismus

Die Ursprünge des Katalanismus liegen in der Häufigkeit von Protestbewegungen gegen die Zentralisierung des liberalen Staates.

Föderalismus und Abdó Terrades

Der Föderalismus wurde maßgeblich von Abdó Terrades gefördert. Er gründete die Föderal-Demokratische Republikanische Partei. Im Jahr 1869 unterzeichnete eine Gruppe katalanischer Föderalisten den Bundesrepublikanischen Pakt von Tortosa, eine Vereinbarung zur Förderung eines Bundesstaates mit spanischer Volkssouveränität.

Weitere wichtige Föderalisten:

  • Josep Maria Vallès i Ribot
  • Pi i Maragall

Valentí Almirall: Leitfigur des politischen Katalanismus

Valentí Almirall war eine Leitfigur der katalanischen Politik. Er förderte spezifisch katalanische politische Maßnahmen außerhalb der nationalen Parteien. Er initiierte den ersten Katalanistenkongress (1880) und gründete das Centre Català (1882). Dieses Zentrum entwickelte ein Programm zur Verbreitung katalanistischer Ideen im gesamten Fürstentum Katalonien. Almirall war auch für die Einberufung des Zweiten Katalanistenkongresses (1883) verantwortlich. In seinem Werk Lo Catalanisme legte er die ideologischen Grundlagen für einen progressiven Katalanismus dar.

Memorial de Greuges (1885)

Das Memorial de Greuges war ein Manifest des vereinigten Katalanismus, das Alfons XII. vorgelegt wurde. Es prangerte den Zentralismus an und forderte das Recht auf regionale Selbstverwaltung.

Lliga de Catalunya (1887)

Die Lliga de Catalunya war ein eher konservatives Projekt im Vergleich zu Almiralls Ansatz. Sie forderte die offizielle Anerkennung der katalanischen Sprache, die Verteidigung des katalanischen Zivilrechts, Protektionismus und eine katalanisch-nationalistische Politik. Die Lliga führte eine Kampagne gegen die geplante Reform des Bürgerlichen Gesetzbuchs.

Katalanischer Traditionalismus

Der katalanische Traditionalismus hatte seine Wurzeln im Carlismus und fand Unterstützung im ländlichen Katalonien. Er zeigte wenig Interesse an der aktiven Politik.

Wichtige Persönlichkeiten:

  • Albert Rusiñol
  • Robert Bartomeu
  • Domènech i Montaner
  • Sebastian Torres

Unió Catalanista (1891)

Die Unió Catalanista war ein Verband katalanischer Nationalisten. Ihre Ziele waren die Verbreitung des Katalanismus und die Entwicklung einer gemeinsamen Agenda. Sie erstellte die Bases de Manresa, ein wegweisendes Dokument, das die Grundsätze des politischen Katalanismus festlegte. Es forderte eine regionale Macht, die auf voller Souveränität basierte, und proklamierte den offiziellen Status Kataloniens sowie der katalanischen Sprache.

Lliga Regionalista (1901)

Die Lliga Regionalista entstand 1901 aus der Fusion zwischen der Unió Catalanista und dem Centre Nacional Català. Sie war die erste katalanisch-nationalistische Partei mit großer Präsenz und einer breiten gesellschaftlichen Basis bei Wahlen. Ihr Hauptziel war die Verteidigung der Autonomie Kataloniens.

Führende Köpfe:

  • Enric Prat de la Riba
  • Josep Puig i Cadafalch

Ihr Programm zielte darauf ab, das zentralistische System zu bekämpfen und die Autonomie Kataloniens wiederherzustellen.

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