Die Entwicklung der Philosophie im antiken Rom

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Die Philosophie, die in Rom ankam, war vollständig griechisch. Sie drang in Rom ein, vor allem im Interesse des Scipio-Kreises, der den Panhellenismus begrüßte. Diese kulturelle Bewegung stieß jedoch auf starken nationalistischen Widerstand in Rom. Während Teile der Philosophie wie Logik oder Metaphysik zunächst wenig Beachtung fanden, erfreuten sich ethische Aspekte, die sich mit dem praktischen Leben befassten, von Anfang an großer Beliebtheit bei den Römern. Nur wenige Denker beeinflussten das römische philosophische Denken nachhaltig, und es gelang der Philosophie nicht, die breite Masse zu durchdringen. Der Stoizismus legte den Grundstein für den römischen Humanismus und beeinflusste das spätere christliche Denken. Seine Etablierung erfolgte im Kreis der Scipionen, über die Gracchen und Cicero.

Die Blütezeit der römischen Philosophie (88 v. Chr. – 14 n. Chr.)

Ein bedeutender Teil dieser Zeit ist Lucretius mit seinem Werk "De Rerum Natura".

M. Cicero (106-43 v. Chr.)

Cicero verfasste philosophische Abhandlungen zu verschiedenen Themen:

  • Politik: "De re publica" (Über den Staat). Dialoge zwischen Freunden über verschiedene Regierungsformen, die die Theorie an Rom anpassen. "De legibus" (Über die Gesetze). Legt den Grundstein für die Politik des Augustus.
  • Religionsphilosophie (Theodizee): "De natura deorum" (Über das Wesen der Götter). Erläutert die griechischen philosophischen Theorien über die Existenz und Vorsehung der Götter. "De fato" (Über das Schicksal). Ein rationalistischer Ansatz, der sich dem Glauben an Vorzeichen und Astrologie entgegenstellt.
  • Moralphilosophie: "De finibus bonorum et malorum" (Über die Grenzen von Gut und Böse). "Tusculanae Disputationes" (Gespräche in Tusculum). Kommt zu dem Schluss, dass der Weise allen überlegen ist, da er das höchste Gut in der Tugend verwirklicht. "Cato Maior de senectute" (Cato der Ältere über das Alter). "Laelius de amicitia" (Laelius über die Freundschaft). "Academica" (Akademische Schriften), die sich mit dem Problem des Ursprungs der Erkenntnis befassen.

Cicero führte die griechische Philosophie in Rom mit einem neuen eklektischen System ein, wobei die ethischen Prinzipien im Vordergrund standen. Er bereicherte die stoischen Aspekte durch die lateinische Sprache.

Die silberne Zeit der römischen Philosophie (14-180 n. Chr.)

Seneca (4 v. Chr. – 65 n. Chr.)

Seneca wurde in Cordoba geboren und kam als Kind nach Rom, wo er eine hervorragende Ausbildung erhielt. Er begann seine berufliche Laufbahn als Redner. Sein gesamtes Erwachsenenleben und seine Aktivitäten fanden unter der Herrschaft der Unsicherheit statt. Claudius verbannte ihn nach Korsika, angestiftet von seiner Frau. Nach dem Tod des Kaisers holte ihn dessen neue Frau zurück nach Rom und vertraute ihm die Ausbildung Neros an. Als Claudius starb, wurde Seneca dessen Berater. Er bekleidete dieses Amt bis 62 n. Chr. Die letzten Jahre seines Lebens widmete er der Forschung und dem Verfassen philosophischer Abhandlungen. Seine Haltung brachte ihm den Hass des Kaisers ein, der ihn der Teilnahme an einer Verschwörung beschuldigte und ihn zum Selbstmord verurteilte. Er öffnete seine Adern in einem warmen Bad.

Senecas Werke:

  • Dialoge, die von stoischer Inspiration geprägt sind, darunter "De brevitate vitae" (Über die Kürze des Lebens) und "De vita beata" (Über das glückliche Leben).
  • "Epistulae morales ad Lucilium" (Moralische Briefe an Lucilius), eine Sammlung von 120 Briefen in 20 Büchern, die verschiedene Themen behandeln und die Essenz seines Denkens enthalten.
  • "Naturales quaestiones" (Naturwissenschaftliche Untersuchungen), eine Sammlung von Wissen über verschiedene Wetterphänomene, Geographie und Astronomie.

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