Die Entwicklung der Produktionsweisen: Von der Urgesellschaft zum Sozialismus
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Modus der Produktion in der feudalen Gesellschaft
Die Weiterentwicklung des Handwerks durch die Schaffung neuer Instrumente und Mechanismen ermöglichte die Verbesserung der alten Werkzeuge. Besonders bemerkenswerte Fortschritte gab es in der Textilproduktion mit Erfindungen wie der mechanischen Webmaschine, Spinnmaschine und anderen technischen Neuerungen. Mit dem Fortschritt des Handwerks entwickelte sich auch der Handel und Städte wuchsen. Auch in der Landwirtschaft gab es große Fortschritte. Die Entwicklung der Produktivkräfte wurde durch die feudalen Produktionsverhältnisse bestimmt. Grundlage war das feudale Eigentum an den Produktionsmitteln, insbesondere an Grund und Boden, sowie das Eigentum an den Arbeitern, den Leibeigenen. Der Lehnsherr hatte die Macht über die Leibeigenen und zwang sie zur Arbeit. Er konnte sie verkaufen oder kaufen, aber nicht über ihr Leben verfügen. Die Bauern und Handwerker besaßen teilweise kleine Landstücke, Tiere und landwirtschaftliche Geräte. Dieser persönliche Besitz diente dazu, ihre Verpflichtungen gegenüber dem Lehnsherrn zu erfüllen. Im Laufe der Zeit entwickelten sich die Produktivkräfte weiter, was zu den großen geographischen Entdeckungen im späten 15. Jahrhundert führte. Die steigende Nachfrage nach Waren zeigte, dass die handwerkliche Produktion nicht mehr ausreichte. Die Werkstatt wurde durch die Fabrik ersetzt, in der Arbeiter spezifische Aufgaben zugewiesen bekamen. Dies führte zur Entstehung einer neuen Produktionsweise: dem Kapitalismus mit seinen widersprüchlichen Klassen.
Modus der Produktion in der kapitalistischen Gesellschaft
Das auffälligste Merkmal der Produktivkräfte im Kapitalismus ist die Maschinenindustrie. Werkstätten und Manufakturen wurden durch große Fabriken ersetzt. Die rasante Entwicklung der Produktivkräfte wird durch die neuen Produktionsverhältnisse verursacht, deren Grundlage das bürgerliche Privateigentum ist, das das feudale Eigentum ablöst. Angetrieben vom Profitstreben, verbessert und erweitert die Bourgeoisie die industrielle und landwirtschaftliche Technologie. Millionen von Arbeitern sind in großen Unternehmen beschäftigt, doch die Gewinne kommen nur einer kleinen Gruppe von Eigentümern der Produktionsmittel zugute. Dies ist der grundlegende Widerspruch des Kapitalismus. Ein zentrales Konzept für die Analyse dieser Produktionsweise ist der Mehrwert. Dies ist der Gewinn, den der Kapitalist durch den Verkauf der vom Arbeiter hergestellten Waren erzielt. Der Marxismus schlägt die Abschaffung des Mehrwerts vor. Der Wert der Ware soll dem Produzenten zugutekommen, indem die Erträge direkt an alle Arbeiter verteilt werden (genossenschaftlicher Sozialismus) oder indirekt durch den Staat in Form anderer Waren (staatlicher Sozialismus).
Modus der Produktion in der sozialistischen Gesellschaft
Diese Produktionsweise basiert auf gesellschaftlichem Eigentum und lehnt Ausbeutung ab, im Gegensatz zum kapitalistischen System. Sozialismus kann nicht innerhalb des Kapitalismus entstehen, so wie der Kapitalismus aus dem Feudalismus hervorging. Allerdings entstehen unter dem Kapitalismus die Voraussetzungen für den Sozialismus, da die Arbeiterklasse, die ihn herbeiführen kann, an Stärke gewinnt. Der Sozialismus beseitigt durch eine Revolution Privateigentum, Ausbeutung und alle Formen der Unterdrückung. Die Produktivkräfte in der sozialistischen Gesellschaft sind Industrie, Landwirtschaft, Transport und Kommunikation, die vergesellschaftet sind. Die wichtigste technische Grundlage ist die fortschrittliche Maschinenindustrie. Die sozialistischen Produktionsverhältnisse beruhen auf dem gesellschaftlichen Eigentum an den Produktionsmitteln, das in zwei Formen auftritt: Staatseigentum und genossenschaftliches Eigentum.
Modus der Produktion in der primitiven Gesellschaft
Die erste und einfachste Form menschlicher Organisation war die primitive Gemeinschaft. Anfänglich benutzte man primitive Werkzeuge aus Stein, Holz, Horn und Knochen. Später entstanden neue Werkzeuge wie Pfeil und Bogen, Boote und Schlitten. Mit der Verbesserung der Arbeitsmittel entwickelten sich auch Landwirtschaft und Viehzucht. Die Produktionsverhältnisse basierten auf dem gemeinsamen Eigentum an den Produktionsmitteln. In dieser Zeit entstand die erste große gesellschaftliche Arbeitsteilung: Landwirtschaft und Viehzucht trennten sich, später folgte das Handwerk. Durch die Steigerung der Arbeitseffizienz produzierte die Urgesellschaft mehr, als zum Überleben nötig war. Dies ermöglichte es einigen Mitgliedern, andere auszubeuten und sich an deren Arbeit zu bereichern.
Modus der Produktion in der Sklavenhaltergesellschaft
Die alten Werkzeuge aus Holz und Stein wurden durch Metallwerkzeuge ersetzt. Die Arbeitsteilung nahm weiter zu und Städte entstanden, in denen Handel betrieben wurde. Die Produktionsverhältnisse basierten auf dem absoluten Eigentum des Sklavenhalters an den Produktionsmitteln und an der Person des Sklaven.
Marx gehörte in seinen frühen Schriften zu den Materialisten der Hegelschen Linken. Sein Materialismus ist jedoch revolutionär. Das menschliche Leben wird durch soziale Beziehungen bestimmt. Der Mensch ist ein Produkt von Natur und Gesellschaft und verwirklicht sich durch produktive Tätigkeit. Das Wesen des Menschen ist die Gesamtheit der gesellschaftlichen Verhältnisse. Die Geschichte ist die Beziehung zwischen Mensch und Natur. Das Medium, das den Menschen mit der Natur und anderen Menschen verbindet, ist die Arbeit, die Veränderung der Natur in technische Objekte. Die Geschichte ist die Schöpfung des Menschen durch die Arbeit. Wenn der Mensch die Natur verändert, verändert er sich selbst und wird zum sozialen Wesen. Die Geschichte ist nicht nur die Entwicklung der Produktivkräfte, sondern die Entwicklung der Produktionsweisen. Die Produktivkräfte sind die grundlegenden historischen Fakten. Die Geschichte hat eine reale Grundlage in der Infrastruktur, der Wirtschaft. Der historische Materialismus (dialektische Interpretation der Geschichte) und der dialektische Materialismus (dialektische Interpretation der Natur) sind die einzigen zwei Aspekte der wissenschaftlichen Betrachtung von Natur und Mensch. Der Arbeiter entwickelt durch seine Arbeit die materiellen Produktivkräfte. Die Produktionsverhältnisse bilden die ökonomische Struktur, die Infrastruktur der Gesellschaft, die den gesamten sozialen, politischen und geistigen Prozess bestimmt, den Marx Überbau nannte. Die Produktionsweise bestimmt die Denkformen. Die rechtlichen, politischen und gesellschaftlichen Strukturen sind oft rationale Begründungen für soziale Unterdrückung. Das menschliche Bewusstsein wird durch die Produktionsweise geprägt. Das Denken, die Weltanschauung, hängt von Wirtschaft und Gesellschaft ab. Marx analysiert die Geschichte der Ideen und prangert die Entfremdung der kapitalistischen Gesellschaft an. Die Menschen werden durch ideologische Denkformen getäuscht. Ideologie ist die rationale Begründung der bürgerlichen Wirtschaft. Sie dient als Überbau der kapitalistischen Produktionsweise. Der Überbau umfasst die Gesetze, die politische Organisation und die Denkformen (Moral, Wissenschaft, Philosophie, Kunst, Religion). Die gesamte Wertehierarchie und die spirituellen Formen der Gesellschaft gehören dazu.