Entwicklung des spanischen Romans: 60er bis 80er Jahre

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Die 60er Jahre: Der experimentelle Roman

Anfang der 60er Jahre war der soziale Realismus des Autors Staba erschöpft, und die Beiträge großer ausländischer Romanschriftsteller waren noch nicht berücksichtigt. Es kam zu einer Renovierung der experimentellen Techniken von Grund auf. Diese Techniken versuchen, den Charakter, die Handlung und das Argument zu zerstören.

Wichtige Merkmale des experimentellen Romans:

  • Die nicht-lineare Struktur.
  • Die Handlung wird in den Hintergrund gedrängt.
  • Die Geschichten geschehen alternativ; Technik des Kaleidoskops.
  • Verschwinden des Autors; der Leser erlebt die Geschichte aus mehreren Perspektiven. Es werden die 1., 2. und 3. Person verwendet.
  • Verlust des Dialogs zugunsten des indirekten Stils und des inneren Monologs.
  • Die Beschreibungen sind metaphorisch oder symbolisch.
  • Die Charaktere erhalten eine individualisierte Behandlung.
  • Die Geschichten werden nicht in chronologischer Reihenfolge erzählt (Flashback).
  • Die Geschichte beginnt abrupt (in medias res) und hat ein offenes Ende.
  • Texte aus verschiedenen Quellen (Sach- und journalistische Texte).

Führende Autoren der 60er Jahre:

  • a) Luis Martín Santos: Sein Werk Zeit des Schweigens folgt dem Modell der neuartigen strukturellen Erzähltechnik. Es verwendet internen Monolog, Perspektivismus und zeitliche Unordnung. Soziales Engagement bleibt bestehen.
  • b) Juan Marsé: Nach seiner Verankerung im kritischen und sozialen Realismus setzt er seine Beschwerde und unbesorgte Kritik an der Bourgeoisie fort. In Letzter Abend mit Teresa findet sich eine reichliche Verwendung des inneren Monologs und die Integration parodistischer Elemente.
  • c) Juan Benet: Verwendet wenig Dialog und eine Fülle von Monologen. Erschafft den langen Bürgerkrieg an einem mythischen Ort in seinen Werken, insbesondere in Volverás a Región.

Die 70er Jahre: Die Generation von 68

Die narrativen Strukturen vereinfachen sich. Der Roman erholt sich; Argument, Handlung, Charaktere und Dialoge kehren zurück. Die 1. und 3. Person werden wieder ohne Vermischung des Autors verwendet. Existenzielle Sorgen tauchen auf. Es entstehen andere Genres wie Kriminalromane, Science-Fiction, Sagen und Abenteuergeschichten.

Wichtige Autoren der 70er Jahre:

  • Im Experimentalismus: Luis Goytisolo.
  • Im Neorealismus: Miguel Delibes.
  • Im historischen Roman: Antonio Muñoz Molina.
  • Eduardo Mendoza als Vorreiter neuer humoristischer Tendenzen.

Die 80er Jahre: Individuelle Wege

Erzähler, die in den 80er Jahren leben, folgen einem individuellen Pfad. Die Mehrheit entfernt sich von den experimentellen Versuchen. Es entstehen Tendenzen und Systeme um mehrere Genres, von intimer und erotischer Literatur bis hin zu historischen, politischen und Abenteuerromanen.

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