Die Entwicklung der spanischen Sprache

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Alfonso X el Sabio (1221-1284)

Die Überwachung der Arbeiten durch König Alfons X. den Weisen stellte eine besondere Phase in der Entwicklung der spanischen Sprache dar. Sein Bemühen, die Rechtschreibung zu vereinheitlichen, die Syntax zu verbessern und den Wortschatz zu erweitern, ebnete den Weg für die Schaffung einer komplexen, präzisen und anspruchsvollen Prosa. Als Schöpfer verwendete er Galizisch in den Cantigas de Santa Maria, einer Sammlung von Gedichten und Liedern zu Ehren der Jungfrau Maria und Geschichten von Wundern.

Die Prosa im 14. Jahrhundert: Don Juan Manuel

Die Verwendung von kastilischer Prosa wurde im 14. Jahrhundert üblich, und man begann, fiktive Geschichten zu schreiben und Sammlungen von orientalischen Märchen mit didaktischem Zweck zu erstellen, die als Beispiele bezeichnet werden. Don Juan Manuel, der Graf, ist ein wichtiger Vertreter der kastilischen Prosa. Er schuf ein umfangreiches Werk, das der Bildung der Adligen gewidmet war. Sein bekanntestes Werk ist das Buch des Grafen, das um 1335 geschrieben wurde. Der wichtigste Teil des Buches besteht aus 51 Beispielen oder didaktischen Geschichten mit der gleichen Struktur:

  • Der Graf stellt Patronio ein Problem vor.
  • Patronio berät seinen Herrn, indem er ihm eine Geschichte erzählt.
  • Es folgt eine Beschreibung, wie die Geschichte auf das Problem anzuwenden ist: Patronio erklärt, was sein Rat bedeutet.
  • Es endet mit einem Hinweis auf Don Juan Manuel selbst, der die Geschichte in das Buch aufgenommen hat, und einigen Zeilen, die die Moral der Geschichte zusammenfassen.

Cantar de Mio Cid

Das Cantar de Mio Cid ist ein fast einzigartiges episches Gedicht, das erhalten geblieben ist. Es ist in einer Handschrift aus dem Jahr 1307 mit 3730 Zeilen in der Nationalbibliothek von Madrid erhalten. Die Meinungen über das Datum der Entstehung und die Urheberschaft gehen auseinander. Die Handschrift ist von Per Abbat datiert und unterzeichnet, der vermutlich nur ein Kopist war. Neuere Studien haben als ungefähres Entstehungsdatum das späte 12. oder frühe 13. Jahrhundert vorgeschlagen. Auch über die Urheberschaft gibt es keine Einigkeit: Es wird vermutet, dass der Autor ein gelehrter Dichter gewesen sein könnte, der mit den Schriften und dem Stil der mündlichen epischen Überlieferung vertraut war.

Sprachliche Besonderheiten

Erbwörter: Dies sind Wörter, die aus dem Lateinischen stammen und deren Klang sich im Laufe der Sprachentwicklung zu ihrer modernen Form verändert hat. Sektentums: Dies sind Wörter, die aus dem Lateinischen stammen und ihre ursprüngliche Form kaum verändert haben, z. B. inerme (unbewaffnet). Manchmal existiert ein Sektentums neben einem Erbwörter, die beide vom gleichen lateinischen Wort abstammen. Dieses Phänomen wird als Doppelung bezeichnet. Dies ist der Fall bei den Wörtern corazón (Herz) und alma (Seele), die beide vom lateinischen Etymon cor bzw. anima abstammen. Die Tatsache, dass sie vom gleichen Etymon stammen, bedeutet nicht, dass sie die gleiche Bedeutung haben.

Semantische Phänomene

Die Beziehungen zwischen Signifikant (Wortform) und Signifikat (Wortbedeutung) sind oft komplex. Ein Signifikant kann mehrere Signifikate haben (Polysemie), oder mehrere Signifikanten können das gleiche Signifikat haben (Synonymie). Man unterscheidet folgende semantische Phänomene:

  • Monosemie: Ein Wort hat nur eine Bedeutung, z. B. Monaguillo (Ministrant).
  • Polysemie: Ein Wort hat mehrere Bedeutungen, z. B. mesa (Tisch, Platte, Speise).
  • Homonymie: Zwei oder mehr Wörter haben die gleiche Form (Homographie) oder den gleichen Klang (Homophonie), aber unterschiedliche Bedeutungen, z. B. papa (Papst, Kartoffel, Brei).
  • Synonymie: Zwei oder mehr Wörter haben die gleiche oder eine ähnliche Bedeutung, z. B. dentista und odontólogo (Zahnarzt). Man unterscheidet zwischen totaler und partieller Synonymie.
  • Antonymie: Zwei Wörter haben gegensätzliche Bedeutungen, z. B. frío und caliente (kalt und warm). Man unterscheidet zwischen grammatischer und lexikalischer Antonymie.
  • Hyperonymie und Hyponymie: Ein Hyperonym ist ein Oberbegriff, der mehrere Hyponyme (Unterbegriffe) umfasst, z. B. Möbel ist ein Hyperonym für Tisch, Stuhl, Schrank etc.

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