Enzyme und Aminosäuren: Grundlagen der Biologie und Funktion
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Was sind Enzyme? Definition und Funktion
Enzyme sind Eiweißstoffe in der Natur, die chemische Reaktionen katalysieren. Es sind Proteinmoleküle, die die Fähigkeit besitzen, chemische Reaktionen, die in lebenden Geweben vorkommen, zu erleichtern und zu beschleunigen. Enzyme reagieren chemisch nicht mit den Substanzen, die sie umsetzen (sogenannte Substrate), noch verändern sie das Gleichgewicht der Reaktion.
Klassifizierung von Enzymen nach ihrer Funktion
Der Name eines Enzyms wird oft vom Substrat abgeleitet, an das die Endung '-ase' angehängt wird, um die Besonderheit ihrer Funktion zu kennzeichnen. Enzyme werden in sechs Hauptklassen eingeteilt:
Oxidoreduktasen: Elektronentransfer-Enzyme
Katalysieren Oxidations-Reduktions-Reaktionen, d.h., sie ermöglichen den Gewinn (Reduktion) oder Verlust (Oxidation) von Elektronen. Die wichtigsten Vertreter sind Dehydrogenasen und Oxidasen.
Transferasen: Gruppenübertragung in der Zelle
Übertragen funktionelle Gruppen von einem Molekül auf ein anderes, z.B. Kinasen, die ATP auf andere Moleküle übertragen.
Hydrolasen: Spaltung von Bindungen durch Wasser
Spalten verschiedene Arten von Bindungen unter Einführung von -H und -OH Gruppen (Hydrolyse).
Lyasen: Addition und Eliminierung von Gruppen
Fügen funktionelle Gruppen an Doppelbindungen an oder entfernen diese.
Isomerasen: Umwandlung von Molekülstrukturen
Wandeln Substrate in ihre Isomere um.
Ligasen (Synthasen): Verknüpfung unter Energieverbrauch
Bilden verschiedene Arten von Bindungen unter Verbrauch von ATP-Energie, z.B. Polymerasen.
Enzyme sind für alle Körperfunktionen lebenswichtig und vor allem im Mund, Magen, Darm, Blut und jedem Organ des Körpers zu finden.
Aminosäuren: Bausteine der Proteine
Aminosäuren sind die Monomere von Proteinen. Zwei Aminosäuren werden in einer Kondensationsreaktion unter Freisetzung von Wasser zu einer Peptidbindung verbunden. Diese zwei Aminosäuren bilden ein Dipeptid. Wenn sich eine dritte Aminosäure verbindet, entsteht ein Tripeptid, und so weiter, bis ein Polypeptid gebildet wird. Aminosäuren sind durch ein Alpha-Kohlenstoffatom gekennzeichnet, das an eine Aminogruppe und eine Carboxylgruppe gebunden ist.
Man spricht von einer Proteinkette, wenn die Polypeptidkette mehr als 50 Aminosäuren umfasst. Es gibt 20 verschiedene Aminosäuren, die Proteine bilden.
Klassifizierung von Aminosäuren nach Eigenschaften
Aminosäuren werden entsprechend den Eigenschaften ihrer Seitenkette (R-Gruppe) klassifiziert:
Neutrale polare (hydrophile) Aminosäuren
Serin (Ser, S), Threonin, Cystein, Asparagin, Glutamin und Tyrosin.
Neutrale unpolare (hydrophobe) Aminosäuren
Glycin, Alanin, Valin, Leucin, Isoleucin, Methionin, Prolin, Phenylalanin und Tryptophan.
Negativ geladene (saure) Aminosäuren
Asparaginsäure und Glutaminsäure.
Positiv geladene (basische) Aminosäuren
Lysin, Arginin und Histidin.
Aromatische Aminosäuren
Phenylalanin, Tyrosin und Tryptophan.
Essentielle Aminosäuren: Aufnahme über die Nahrung
Essentielle Aminosäuren sind solche, die der Körper nicht selbst herstellen kann oder nur in sehr begrenzten Mengen produziert und daher über die Nahrung oder Nahrungsergänzungsmittel aufgenommen werden müssen: Phenylalanin, Methionin, Histidin, Tryptophan, Threonin, Leucin, Isoleucin, Lysin, Valin.
Nicht-essentielle Aminosäuren: Körpereigene Synthese
Die nicht-essentiellen Aminosäuren kann der Körper selbst aus anderen Substanzen synthetisieren: Alanin, Asparaginsäure, Glycin, Serin, Asparagin, Glutaminsäure, Arginin, Cystein, Tyrosin, Glutamin, Prolin.