Epochenwende: Industrielle Revolution, Kolonialismus & Weltkriege
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Die Zweite Industrielle Revolution und der Imperialismus
Die Zweite Industrielle Revolution transformierte die Wirtschaft der großen europäischen Mächte. Neue Techniken ermöglichten eine gesteigerte Produktion, verbesserten Handel und optimierten Verkehrswege.
Kolonialismus und Imperialismus
In dieser Ära entstanden in Afrika und Asien große Kolonialreiche. Die Kolonialisierung zielte auf die wirtschaftliche Nutzung von Land und die Sicherung politischer Macht ab.
Die Hauptmotivationen für den Kolonialismus waren:
- Wirtschaftliche Interessen: Sicherung von Absatzmärkten für die eigene Produktion, Beschaffung billiger Rohstoffe und Möglichkeiten für Investitionen im Ausland.
- Demografische Faktoren: Die wachsende Bevölkerung suchte nach neuen Arbeits- und Lebensräumen.
Definitionen im Kolonialismus
- Kolonialismus: Die Herrschaft eines Landes oder Gebietes durch eine fremde Macht.
- Metropole: Eine Nation, die Kolonien besitzt und diese verwaltet (z.B. die europäischen Kolonialmächte).
Formen der Kolonialherrschaft
- Ausbeutungskolonien: Hier wurde eine direkte Herrschaftspolitik mit einem Gouverneur, militärischem Kommando und einer großen Anzahl von Beamten ausgeübt.
- Siedlungskolonien: Diese Gebiete waren aufgrund ihres Klimas und ihrer geografischen Bedingungen besonders attraktiv für die Ansiedlung von Menschen aus der Metropole.
- Protektorate: Die einheimische Regierung behielt eine gewisse Autonomie, wurde aber von der Kolonialmacht kontrolliert und organisiert.
Der Erste Weltkrieg (1914–1918)
Der Erste Weltkrieg, auch bekannt als der Große Krieg, dauerte von 1914 bis 1918.
Ursachen des Ersten Weltkriegs
- Koloniale Rivalitäten: Spannungen zwischen den Großmächten um Kolonialbesitz.
- Nationalistische Erhebungen: Konflikte aufgrund ethnischer und nationaler Bestrebungen, insbesondere auf dem Balkan.
- Balkan-Konflikt: Die instabile politische Lage auf dem Balkan war ein zentraler Auslöser.
Bündnissysteme
- Dreibund (1882): Deutschland, Österreich-Ungarn und Italien.
- Triple Entente (1907): Frankreich, Großbritannien und Russland.
Wichtige Ereignisse und Entwicklungen
- Die deutsche Armee griff Belgien und Luxemburg an, um Frankreich zu erreichen.
- 1916: Die Deutschen starteten eine große Offensive an der Westfront in der Schlacht um Verdun.
- 1917: Die Bolschewistische Revolution in Russland führte zum Austritt Russlands aus dem Krieg durch den Frieden von Brest-Litowsk mit Deutschland.
Der Erste Weltkrieg war ein totaler Krieg, der alle Bevölkerungsschichten, sowohl Zivilisten als auch Militärs, betraf.
Die Bolschewistische Revolution und die Entstehung der UdSSR
Während des Ersten Weltkriegs und der damit verbundenen Umwälzungen entstand der erste kommunistische Staat der Welt.
Russland vor der Revolution
- Die orthodoxe Kirche, ein treues Militär und eine mächtige Bürokratie bildeten die ideologischen Säulen des Zarenregimes.
- Die Landwirtschaft war geprägt von wenigen Großgrundbesitzern; die ländliche Bevölkerung lebte oft unter miserablen Bedingungen.
- Unter den Arbeitern verbreitete sich der Marxismus. Die 1898 gegründete Sozialdemokratische Arbeiterpartei Russlands spaltete sich 1912 in die Menschewiki und die Bolschewiki.
Die Revolution von 1917
Im Jahr 1917 brach in Sankt Petersburg eine Revolution aus, die zum Sturz des Zarismus führte. Eine provisorische Regierung unter Alexander Kerenski, unterstützt von der liberalen Duma, übernahm die Macht.
1918: Russland unterzeichnete den Frieden von Brest-Litowsk und verlor dabei erhebliche Gebiete.
Gründung der UdSSR
1922: Die UdSSR (Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken) wurde gegründet. Dieser föderale Staat vereinte verschiedene Republiken unter einer zentralen Führung. Die oberste Regierungsgewalt lag beim Obersten Sowjet der UdSSR.
Das neue politische System wurde durch die Idee einer Diktatur des Proletariats gerechtfertigt.
Die Nachkriegszeit: Goldene Zwanziger und Weltwirtschaftskrise
Die "Goldenen Zwanziger"
Die Zeit nach dem Ersten Weltkrieg, insbesondere die 1920er Jahre, war global von einer Mentalität des Aufschwungs und des Reichtums geprägt. Viele Länder, insbesondere die USA, profitierten vom Verkauf von Waffen und Gütern während des Krieges. Anschließend führten eine florierende Produktion und ein steigender Konsum, besonders in Amerika, zu einem neuen Lebensstil und wirtschaftlichem Wohlstand.
Der "New Deal"
Als Reaktion auf die Weltwirtschaftskrise und die damit verbundenen Probleme in den Vereinigten Staaten, initiierte Präsident Franklin D. Roosevelt den "New Deal". Dieser umfassende Plan zielte darauf ab, die Wirtschaft zu stabilisieren und soziale Gerechtigkeit durch neue Verteilungsmechanismen zu schaffen.