Ergonomie am Arbeitsplatz: Gesundheit, Effizienz & Risikoprävention
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Ergonomie: Definition und Anwendungsbereiche
Was ist Ergonomie?
Ergonomie befasst sich mit biologischen und technologischen Problemen der gegenseitigen Anpassung zwischen Mensch und Maschine. Nach Angaben der International Ergonomics Association ist Ergonomie beides:
- Eine wissenschaftliche Disziplin, die für das Verständnis der Interaktionen zwischen Menschen und anderen Elementen eines Systems wichtig ist.
- Ein Berufsfeld, das Theorien, Prinzipien, Daten und Methoden anwendet, um das menschliche Wohlbefinden und die allgemeine Systemleistung zu optimieren.
Anwendungsfelder der Ergonomie
Die Hauptanwendungsfelder der Ergonomie umfassen:
- Verbesserung der physischen Arbeitsumgebung (Komfort und Hygiene am Arbeitsplatz).
- Design von Werkzeugen, Maschinen und Anlagen aus Nutzersicht.
- Strukturierung von Arbeitsmethoden und -verfahren im Allgemeinen (für Leistung und Sicherheit).
- Professionelle Auswahl.
- Aus- und Weiterbildung.
- Bewertung von Aufgaben und Arbeitsplätzen.
- Arbeitspsychologie (und, allgemeiner, Wirtschaftswissenschaften).
Ergonomie in der Büroarbeit
Herausforderungen und Probleme im Büro
Büroarbeit beinhaltet den fortgesetzten Einsatz von Mobiliar, IT-Systemen und Software-Management sowie die Exposition gegenüber bestimmten Umgebungsbedingungen wie Lärm, Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Beleuchtung. Die massive Integration von Computer-Terminals in Bürotätigkeiten hat zu einem Anstieg der Inzidenz von Berufskrankheiten geführt, die einen erheblichen Anteil der in diesem Sektor Beschäftigten beeinträchtigen. Typische Probleme sind Muskelbeschwerden im Nacken- und Rückenbereich, Müdigkeit, Sehstörungen oder Stress.
Vier zentrale Aspekte der Büroergonomie
Um diesen Herausforderungen zu begegnen, konzentriert sich die Büroergonomie auf vier zentrale Aspekte:
- Design von Anlagen (z.B. Raumgestaltung, Beleuchtung).
- Auswahl der Ausrüstung (z.B. ergonomische Stühle, Monitore).
- Organisation von Aufgaben (z.B. Pausenmanagement, Arbeitsabläufe).
- Informationsschulung (z.B. richtige Haltung, Nutzung von Software).
Prävention durch Design und Organisation
Ein korrektes Anlagendesign gewährleistet angemessene Umgebungsbedingungen. Eine sorgfältige Auswahl der Ausrüstung ist entscheidend; bei Möbeln verhindert die Einhaltung ergonomischer Mindestanforderungen an die Qualität viele haltungsbedingte Beschwerden. Eine gute Organisation der Aufgaben, die Vermeidung von Arbeitssystemen, die zu Stress, mangelnder Motivation und anderen psychosozialen Problemen führen, ist besonders wichtig, selbst bei Aufgaben mit einem hohen Maß an Autonomie bei der Gestaltung des Arbeitsplatzes.
Risiken bei der Büroarbeit: Ursachen und mögliche Folgen
Die Hauptursachen und möglichen Folgen von Risiken bei der Büroarbeit lassen sich in folgende Kategorien einteilen:
Physische Risiken
Beispiele: Muskel-Skelett-Erkrankungen (Rücken-, Nackenschmerzen), Sehstörungen durch Bildschirmarbeit.
Umgebungsbedingte Risiken
Beispiele: Probleme durch schlechte Beleuchtung, Lärm, unzureichende Temperatur oder Luftfeuchtigkeit.
Psychosoziale Risiken
Beispiele: Stress, Burnout, mangelnde Motivation durch schlechte Arbeitsorganisation oder hohe Arbeitsbelastung.