Erweiterte Genetik: Ausnahmen von Mendel und Chromosomentheorie

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Ausnahmen von den Mendelschen Regeln

Gekoppelte Gene (Genkopplung)

Viele Gene liegen auf demselben Chromosom und werden daher zusammen vererbt (dies wurde 1911 entdeckt).

Multiple Allelie (Mehrfachallelie)

Obwohl Mendel postulierte, dass ein bestimmtes Merkmal von einem Allelpaar bestimmt wird, gibt es Merkmale, die von mehr als zwei Allelen (polyallelische Vererbung) gesteuert werden. Das bekannteste Beispiel beim Menschen ist das AB0-Blutgruppensystem, das im Jahre 1900 vom österreichischen Arzt Karl Landsteiner entdeckt wurde.

Die Blutgruppen (A, B, AB, 0) werden in vier Phänotypen klassifiziert. Die Zugehörigkeit zu einer dieser Gruppen ist durch die Anwesenheit spezifischer Antigene in der Membran der roten Blutzellen (Erythrozyten) und spezifischer Antikörper im Blutplasma gegeben. Die Klassifizierung erfolgt durch die Beobachtung, ob bei der Vermischung von Erythrozyten mit Blutserum eines anderen Typs eine Antikoagulation (Verklumpung) eintritt oder nicht.

Polygenetische Vererbung (Polygenie)

Einige Merkmale werden nicht nur von einem einzigen Allelpaar gesteuert, sondern von mehreren Genpaaren. Ein gut untersuchtes Beispiel beim Menschen ist die Hautfarbe, die von dunkel bis hell reicht. Dieses Merkmal wird von mindestens vier verschiedenen Allelpaaren (z. B. AABBCCDD) kontrolliert. Diese Gene wirken additiv, wobei die Großbuchstaben die dunklere Pigmentierung bestimmen.

Geschlechtsbestimmung und Chromosomen

Geschlechtsbestimmung beim Menschen

Der Mensch gehört zur Gruppe der Organismen, bei denen die Geschlechtsbestimmung durch die Anwesenheit unterschiedlicher Geschlechtschromosomen erfolgt. Die übrigen Chromosomen werden als Autosomen bezeichnet.

Geschlechtsgebundene Vererbung

Einige Krankheiten, wie Farbenblindheit und Hämophilie (Bluterkrankheit), werden durch Gene bestimmt, die sich auf den Geschlechtschromosomen befinden. Beim Menschen werden einige dieser Krankheiten durch Gene reguliert, die auf dem X-Chromosom gefunden werden.

Die Chromosomentheorie der Vererbung

Mendels Erbfaktoren sind die Gene. Diese Gene sind auf Chromosomen lokalisiert. Jedes Gen bestimmt ein Merkmal und wird über die Chromosomen von Generation zu Generation weitergegeben. Die Chromosomentheorie der Vererbung erklärt das Verhalten der Chromosomen während der Meiose und der anschließenden Befruchtung sowie die Art und Weise, in der Merkmale übertragen werden.

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