Der Essay: Definition, Merkmale und Struktur

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1. Definition des Essays

Prosa, die didaktische und interpretative Ansätze aus einem persönlichen und subjektiven Blickwinkel zu verschiedenen Themen (wissenschaftlich, rechtlich, sozial usw.) behandelt.

2. Merkmale des Essays

  • 2.1. Kürze

    Die Länge des Essays hängt von der Wichtigkeit des Themas ab, ist aber tendenziell kurz, da er primär eine persönliche Stellungnahme darstellt.

  • 2.2. Subjektivität

    Fokus oder Sichtweise des Autors. Oft wird die erste Person Plural oder der Vokativ verwendet.

  • 2.3. Freie Struktur

    Beispiele, Zitate, Ideenassoziationen usw. werden vermischt. Übliche Argumentationsstrukturen wie deduktive oder induktive Ansätze werden verwendet. Essayisten nutzen auch stilistische Mittel, um den Text zu verschönern und die Wirkung ihrer Botschaft zu verstärken, manchmal auch umgangssprachliche Ausdrücke, um die Leser anzusprechen und ihre Neugier zu wecken.

  • 2.4. Vielfalt der Themen

    Theoretische, philosophische Themen sind häufig, aber auch aktuelle und geisteswissenschaftliche Themen.

  • 2.5. Interessanter Stil

    Wenn das Sprachniveau des Essays von hoher ästhetischer Qualität ist, kann das Werk einen künstlerischen Charakter annehmen. Zitate tragen zur Annehmlichkeit und Spontaneität des Textes bei.

3. Interne Struktur des Essays

3.1. Einleitung des Themas

Erscheint in der Regel am Anfang, kann aber auch am Ende platziert werden.

3.2. Entwicklung des Problems

Durch die präsentierten Argumente. Kann induktiv (vom Konkreten zum Allgemeinen) oder deduktiv (vom Allgemeinen zum Besonderen) erfolgen.

3.3. Verwendete Argumentationsarten

  1. Autoritätsargument: Bezieht sich auf prominente Persönlichkeiten, um ein Argument zu stützen.
  2. Analogieschluss: Zieht Parallelen zwischen der Argumentation und einer anderen Idee.
  3. Exemplifikation: Erklärt die Begründung durch Beispiele, die dem Autor helfen, seine Punkte zu verdeutlichen.
  4. Sprichwörter/Redewendungen: Werden verwendet, um eine weit verbreitete Meinung zu einem Thema zu stärken oder anzudeuten.
  5. Appell an den gesunden Menschenverstand: Vertraut darauf, dass der Leser das Dargelegte verstehen wird.

3.4. Fazit

Der Autor schließt den Essay damit ab.

4. Verhältnis zu anderen literarischen Gattungen

Es gibt verschiedene Arten von Essays, je nach Ton (humorvoll, ernst, ironisch usw.), den der Autor wählen möchte und dem beherrschten Thema. Er steht in engem Zusammenhang mit der Presse; die Beziehung zum Roman ist schwieriger zu beurteilen. Der Essay hat Gemeinsamkeiten mit der Briefliteratur, da es in beiden Gattungen einen Dialog mit einem bestimmten Empfänger/Leser gibt, sowie mit der Rede und der Konferenz, da sie argumentativen und erklärenden Text mischen.

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