Ethik und Politik in der Neuzeit: Hobbes, Spinoza, Kant
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Ethik und Politik in der Neuzeit
Thomas Hobbes: Leviathan und Moral
In Thomas Hobbes' Leviathan wird die moralische Macht als eine umfassende Komponente begründet, die nicht nur politisch ist. Moral wird durch dieselben Bündnisse generiert, die auch der politischen Macht zugrunde liegen. Absolute politische Macht und Moral dienen dem Einzelnen. Der souveräne Staat entpuppt sich als die einzige Quelle von Recht, Moral und Religion.
Hobbes betont, dass die Notwendigkeit eines deduktiven, rationalen Kalküls als Begründung für den Staat auf zwei Hauptgründen beruht:
- Natürliche oder biologische Gleichheit der Menschen: Die Natur macht Menschen einander gleich in Bezug auf ihren Körper und ihre Fähigkeiten.
- Knappheit der Güter: Alle Menschen streben nach Besitz, um ihre Bedürfnisse zu erfüllen.
Baruch Spinoza: Vertragstheorie und Politik
Die Politisierung von Spinozas Ideen wird in seinen beiden politischen Abhandlungen entwickelt und dargestellt. Sein politisches Denken leitet sich letztlich aus seiner metaphysischen Philosophie ab. Es betont die Notwendigkeit von Regierung und sozialer Organisation. Es ist wichtig, einige Aspekte von Spinozas Ethik und ihre Beziehung zu einer demokratischen Regierung zu beleuchten.
Spinoza sieht Politik als ein kollektives Unterfangen, während Moral individuell ist und auf der Subjektivität des Einzelnen basiert. Er vertritt eine vertragstheoretische Rechtfertigung des Staates:
- Der Naturzustand ist ein Zustand der Einsamkeit, des Elends und der Regellosigkeit.
- Der Ursprung des politischen Staates ist ein Bündnis oder eine Vereinbarung, in der eine Vielzahl von Individuen ihr Naturrecht abtritt und es einer Mehrheit oder einem einzelnen Herrscher überträgt.
Die Politisierung von Spinozas Macht hat jedoch ihre Grenzen. Die Ausübung natürlicher Rechte wird in der Praxis umgesetzt, aber die Macht des Staates hat eine äußere Grenze durch die Ethik. Die Rolle der Regierung ist es nicht, eine eigene sittliche Ordnung zu etablieren.
Immanuel Kant: Moral, Freiheit und Staat
Moral ist untrennbar mit Freiheit verbunden. Moral und Freiheit sind insofern miteinander verbunden, als die moralische Rechtfertigung die Realität der Freiheit aufzeigt. In der praktischen Anwendung zieht die Vernunft eine klare Linie zwischen Pflicht und Neigung, zwischen Moral und Eigeninteresse. Moralische Normen richten sich an freie Menschen, und die praktische Vernunft ist die Grundlage der Ethik.
Der Zweck der Moral wird durch Glück und Tugend bestimmt. Moralische Autonomie ist die Grundlage jedes Menschen; das Sittengesetz manifestiert sich in jedem Subjekt, selbst wenn es verletzt wird. Freiheit ist ein Fundament von Moral und Recht. Moralisches Wissen umfasst die Kenntnis der sittlichen Ordnung.
Das moralische Gesetz verpflichtet sowohl Einzelpersonen als auch Staaten, wobei die politische Ethik auf dem Individuum basiert. Kant strebt eine universelle Bürgergesellschaft an, in der Gerechtigkeit in der Politik herrscht. Die Rolle der Regierung ist es, sicherzustellen, dass sich die menschliche Natur so entfalten kann, wie sie sollte.