Ethische Theorien, Moral und Freiheitskonzepte
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Ethische Theorien: Teleologie und Deontologie
Hinsichtlich der Motive, die menschliches Handeln antreiben, gibt es zwei grundlegende Arten ethischer Theorien: teleologische und deontologische.
Teleologische Ethik: Zielorientiertes Handeln
Teleologische Theorien besagen, dass Handlungen ein bestimmtes Ziel oder Ergebnis anstreben sollten. Sie versuchen, Konflikte zwischen Interessen und Normen zu beheben, wobei moralisches Handeln Glück und Gerechtigkeit anstreben sollte.
Deontologische Ethik: Pflicht und Autonomie
Die deontologische Ethik teilt nicht die Sicht des Menschen als reinen Glückssucher. Was das menschliche Wesen definiert und unterscheidet, ist seine letztendliche legislative Autonomie. Handeln muss deshalb im Rahmen einer auferlegten Pflicht erfolgen.
Grundlagen der Moral: Ursprung moralischer Normen
Es gibt drei Arten moralischer Normen, nach denen Regeln ihren Ursprung haben:
Externe Fundamentierung
Der Ursprung externer Normen liegt außerhalb des Subjekts, z.B. im Naturrecht, in Traditionen oder in Gesetzen, die dem Menschen durch göttliche Gnade gegeben sind. Diese Regeln werden oft als teleologisch ohne Weiteres akzeptiert, da sie unbestreitbare Wahrheiten bieten.
Interne Fundamentierung
Die Funktionsweise dieser Vorschriften liegt im Individuum selbst. Dieses wird als freies, mit Vernunft begabtes Wesen anerkannt, das seine Handlungen verantwortungsbewusst und autonom wählt. (Praxisbezug)
Intersubjektive Fundamentierung
Sie stützt sich auf den Diskurs und den öffentlichen Gebrauch der Vernunft. Die Regeln werden durch konkrete Regeln für den Dialog und die Verständigung zwischen verschiedenen Subjekten etabliert, mit dem Ziel einer gerechten Gesellschaft.
Ethischer Indeterminismus und Determinismus
Ethischer Indeterminismus: Postulat der Freiheit
Indeterministen behaupten, dass menschliche Freiheit eine Voraussetzung für moralisches Handeln ist.
Ethischer Determinismus: Leugnung der Freiheit
Deterministen leugnen die Möglichkeit menschlicher Freiheit. Sie argumentieren, dass alle Ereignisse (einschließlich menschlicher Handlungen) unerbittlich durch eine Beziehung von Ursache und Wirkung bestimmt sind.
Arten der Freiheit
Freiheit des äußeren Handelns
Negative Freiheit
Das Fehlen von Einschränkungen definiert eine Sphäre, die bestimmte Freiheiten ermöglicht.
Positive Freiheit
Die Fähigkeit, nach eigener Wahl zu handeln. Die Freiheit zur Teilnahme an der Gestaltung definiert die Möglichkeit des Einzelnen im öffentlichen Raum.
Innere Freiheit (des Willens)
Negative Freiheit
Das Fehlen von Auflagen für die Entscheidung des Willens, 'Ja' oder 'Nein' zu sagen.
Positive Freiheit
Die Möglichkeit zur Selbstbestimmung, Freiheit in vollem Umfang.
Juristische Freiheit
Sie ist durch Gesetze, deren Anwendung und Durchsetzung abgedeckt. Es ist das Recht des Menschen, für sich selbst zu handeln, und niemand kann ihn zwingen, anders zu handeln. Die Grenzen der Handlung sind durch das Gesetz gegeben.
Handlungsfreiheit
Sie ist die Ausführung dessen, was das Subjekt will. Hierbei wird nicht geprüft, ob das Individuum radikal frei ist.
Individuelle Freiheit
Sie impliziert die Anerkennung in einer Gesellschaft, dass der Mensch frei geboren und mit Intelligenz und Willen begabt ist.