Europa im 18. Jahrhundert: Machtkampf und Aufklärung

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Die internationale Szene im 18. Jahrhundert

Der internationale Kontext des 18. Jahrhunderts war durch das kontinentale Gleichgewicht und den Kampf um die koloniale Hegemonialmacht geprägt. Das kontinentale Gleichgewicht wurde durch die Friedensschlüsse von Utrecht (1713) und Rastatt (1714) etabliert, die auf die Niederlage im Spanischen Erbfolgekrieg (1700–1714) folgten. Nach diesem von Großbritannien vorgeschlagenen Prinzip sollten die europäischen Mächte ihre Kräfte ausgeglichen halten, um zu vermeiden, dass eine Macht ihre Hegemonie durchsetzt. Doch dieses System konnte Kriege nicht verhindern, da Frankreich und Spanien ihre frühere Macht und ihren Einfluss zurückgewinnen wollten. Der koloniale Kampf um die Vorherrschaft motivierte erneut Großbritannien, die Vereinigten Provinzen und Frankreich. Die Siege Großbritanniens machten es zur größten Handels- und Kolonialmacht der Welt.

Ideologische Transformationen: Die Aufklärung

Die Aufklärung war eine intellektuelle und ideologische Bewegung, die im 18. Jahrhundert in Frankreich entstand. Ihre Mitglieder wurden als „Philosophen“ bezeichnet und vertraten folgende Ideen:

  • Das Vertrauen in die menschliche Vernunft als das wichtigste Mittel, um Probleme in der Welt zu lösen, Fortschritte zu erzielen und die Dunkelheit zu erhellen, die durch auf Tradition, Offenbarung, Ignoranz und Aberglauben basierende Überzeugungen geschaffen wurde. Daher ist das 18. Jahrhundert auch als Jahrhundert der Vernunft oder Zeitalter der Aufklärung bekannt.
  • Der Glaube an den Fortschritt der Menschheit, verstanden als Verbesserung der Lebensbedingungen durch wissenschaftliche Fortschritte.
  • Das Recht aller Menschen auf Glück.

Kritik am Ancien Régime durch die Aufklärung

Die Aufklärung kritisierte das Ancien Régime und betonte die Notwendigkeit von Reformen. Die Philosophen waren davon überzeugt, dass es ein Hindernis für den Fortschritt der Menschheit und das Streben nach Glück war. Die Aufklärung:

  • Kritisierte den Absolutismus und den Merkantilismus.
  • Lehnte die ständische Gesellschaft ab und schlug eine Gesellschaft vor, die auf Talent, Anstrengung und persönlichem Verdienst basiert.
  • Befürwortete religiöse Toleranz und moralische Normen auf der Grundlage der Vernunft.
  • Förderte die Ausweitung der öffentlichen Bildung, um Unwissenheit und den erzieherischen Einfluss der Kirche zu bekämpfen.
  • Ermutigte die wissenschaftliche und kulturelle Entwicklung.

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