Europa & EU: Bevölkerung, Wirtschaft, Institutionen

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Europa

Geografie Europas

Europa ist ein Kontinent, der größtenteils auf der Nordhalbkugel liegt.

Bevölkerung Europas

  • Europa hat mehr als 730 Millionen Einwohner.
  • Die Bevölkerungsdichte ist generell hoch.
  • Es gibt große Gegensätze zwischen dicht besiedelten Gebieten (vor allem in West-, Zentral- und Südeuropa, z.B. Vereinigtes Königreich) und Gebieten mit geringer Bevölkerungsdichte.
  • Die Entwicklung der europäischen Bevölkerung folgte dem Modell des demografischen Übergangs. Aktuell stagniert das jährliche Wachstum.
  • Die Altersstruktur entspricht der einer alternden Bevölkerung.

Migration in Europa

  • Historisch: Millionen Auswanderer verließen Europa Richtung Amerika, besonders im 19. und frühen 20. Jahrhundert (fast 50 Millionen).
  • Später: Wirtschaftliche Entwicklung zog Einwanderer nach Europa.
  • Aktuell: Migration aus Ost- und Mitteleuropa nach Westeuropa; Zuwanderung aus anderen Kontinenten.

Besiedlung und Städte

  • Europa ist geprägt von kleinen und mittleren Städten.
  • Das wichtigste urbane Rückgrat Europas erstreckt sich über Städte wie London, Paris und Mailand.
  • Von diesem Kern gehen zwei Achsen aus:
    • Entlang der Mittelmeerküste von Italien bis zur spanischen Levante (Rom, Mailand, Marseille, Barcelona).
    • Durch Mittel- und Osteuropa bis zur Russischen Föderation.

Städtetypen in Europa

  • Global Cities: London, Paris
  • Städte kontinentaler Bedeutung: Moskau, Berlin, Mailand, Madrid, Barcelona, ...
  • Nationale Metropolen: Dublin, Neapel, ...
  • Mittlere und kleine Städte: Verona, Florenz, Straßburg, Toledo, ...

Wirtschaft Europas

Primärsektor (Landwirtschaft, Fischerei)

  • Hat in der Gesamtwirtschaft Europas an Bedeutung verloren.
  • Die Landwirtschaft ist in Westeuropa stark mechanisiert.
  • Die Fischerei befindet sich im Umbruch (sinkende Beschäftigtenzahlen, Modernisierung der Flotte, ...).

Sekundärsektor (Industrie)

  • Die Industrie war lange der Motor des Wirtschaftswachstums in Europa.
  • Westeuropäische Länder gehören zu den großen Industriemächten der Welt mit dynamischen und modernen Sektoren.
  • In osteuropäischen Ländern durchlief die Industrie einen Umstrukturierungsprozess, um produktiver und wettbewerbsfähiger zu werden.

Tertiärsektor (Handel, Verkehr, Tourismus)

  • Der Handel ist für die Volkswirtschaften Westeuropas von großer Bedeutung; sie nehmen Spitzenpositionen im Welthandel ein.
  • Die europäischen Verkehrsnetze sind modern und effizient. Es gibt ein sehr dichtes Netz an Straßen, Eisenbahnen, Häfen (z.B. Rotterdam, Antwerpen, Hamburg, Algeciras) und Flughäfen (z.B. Paris, London, Frankfurt).
  • Der Tourismus ist eine sehr wichtige wirtschaftliche Aktivität, besonders in Mittelmeerländern wie Frankreich, Spanien und Italien. Auch Mittel- und Osteuropa verzeichnen steigende Touristenzahlen.

Die Europäische Union (EU)

Geschichte der EU-Integration

  • 1951 - Vertrag von Paris: Gründung der EGKS (Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl).
  • 1957 - Römische Verträge: Gründung der EWG (Europäische Wirtschaftsgemeinschaft) oder "Gemeinsamer Markt". Ziele: Freier Verkehr von Personen, Waren, Dienstleistungen und Kapital; Abschaffung von Zöllen.
  • 1986 - Einheitliche Europäische Akte: Förderung der wirtschaftlichen und monetären Integration.
  • 1992 - Vertrag von Maastricht: Gründung der EU mit drei Säulen: Wirtschafts- und Währungsunion, Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik (GASP), Zusammenarbeit in den Bereichen Justiz und Inneres (JI).
  • 1997 - Vertrag von Amsterdam: Stärkung der Freizügigkeit, Sozialpolitik, Achtung der Menschenrechte und gemeinsame Sicherheit.
  • 1999 - Einführung des Euro: Als Buchgeld, Bargeldeinführung 2002.
  • 2001 - Vertrag von Nizza: Reform der Institutionen und Machtverteilung im Hinblick auf die EU-Erweiterung.
  • 2007 - Vertrag von Lissabon: Wichtige Reformen zur Verbesserung der Funktionsweise der EU:
    • Verleiht der EU Rechtspersönlichkeit.
    • Verbessert die Effizienz der Entscheidungsfindung.
    • Stärkt Demokratie, Partizipation und Bürgerinitiative.
    • Verbessert die globale Präsenz der EU.
    • Stärkt Rechte, Freiheiten und Solidarität.
    • Sieht die Möglichkeit eines geregelten Austritts eines Mitgliedstaates vor.

Erweiterungen der EU

  • 1957 (Gründungsmitglieder): Frankreich, Benelux (Belgien, Niederlande, Luxemburg), Deutschland, Italien
  • 1973: Vereinigtes Königreich, Irland, Dänemark
  • 1981: Griechenland
  • 1986: Spanien, Portugal
  • 1990: Beitritt der DDR im Rahmen der deutschen Wiedervereinigung
  • 1995: Schweden, Finnland
  • 2004: Estland, Lettland, Litauen, Polen, Tschechien, Slowakei, Ungarn, Slowenien
  • 2007: Rumänien, Bulgarien

Institutionen der EU

Europäisches Parlament

  • Zusammensetzung: Abgeordnete, durch allgemeine, direkte Wahlen in den Mitgliedstaaten gewählt.
  • Funktionen: Gesetzgebung (zusammen mit dem Rat), Haushaltsbefugnis, demokratische Kontrolle.
  • Sitz: Straßburg (Frankreich - Plenartagungen), Brüssel (Ausschüsse), Luxemburg (Generalsekretariat).

Rat der Europäischen Union (Ministerrat)

  • Zusammensetzung: Fachminister der Mitgliedstaaten, je nach behandeltem Thema.
  • Funktionen: Gesetzgebung (zusammen mit dem Parlament), Haushaltsbefugnis, Koordinierung der Politikbereiche.
  • Sitz: Brüssel (Belgien).

Europäische Kommission

  • Zusammensetzung: Ein Kommissar pro Mitgliedstaat, einschließlich des Präsidenten. Handelt unabhängig von nationalen Regierungen.
  • Funktionen: Vorschlag von Rechtsakten (Initiativrecht), Überwachung der Einhaltung des EU-Rechts ("Hüterin der Verträge"), Verwaltung von EU-Politiken und -Mitteln.
  • Sitz: Brüssel (Belgien).

Gerichtshof der Europäischen Union (EuGH)

  • Zusammensetzung: Ein Richter pro Mitgliedstaat (beim Gerichtshof), mindestens ein Richter pro Mitgliedstaat (beim Gericht).
  • Funktionen: Sicherstellung der einheitlichen Auslegung und Anwendung des EU-Rechts in allen Mitgliedstaaten.
  • Sitz: Luxemburg.

Europäischer Rechnungshof (ERH)

  • Zusammensetzung: Ein Mitglied pro Mitgliedstaat.
  • Funktionen: Prüfung der Einnahmen und Ausgaben der EU; Sicherstellung einer wirtschaftlichen Haushaltsführung.
  • Sitz: Luxemburg.

EU-Regionalpolitik & Fonds

Ziel ist der Abbau wirtschaftlicher Ungleichgewichte zwischen den Regionen.

  • Europäische Struktur- und Investitionsfonds (ESI-Fonds):
    • Europäischer Fonds für regionale Entwicklung (EFRE)
    • Europäischer Sozialfonds (ESF)
    • Fonds im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) für ländliche Entwicklung
    • Finanzielle Instrumente für die Fischerei
  • Kohäsionsfonds: Finanzierung von Umwelt- und Verkehrsinfrastrukturprojekten in weniger entwickelten Mitgliedstaaten.

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