Europa im Wandel: Entdeckungen, Reformation & Gesellschaft

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Transformationen der modernen Welt (15.-16. Jh.)

Das 15. und frühe 16. Jahrhundert brachten eine Reihe von Ereignissen mit sich, die die europäische Welt grundlegend veränderten. Über tausend Jahre lang blieben die sozialen, wirtschaftlichen und politischen Strukturen in Europa weitgehend unverändert. Das Ende des Mittelalters markierte den Beginn des kapitalistischen Systems, begleitet von Stadtentwicklung, Handelsliberalisierung und Währungsaustausch.

Wirtschaftlicher Wandel & Handelswege

Mit der Schließung der östlichen Handelswege durch die Osmanen im Jahr 1453 begann Portugal, Expeditionen entlang der afrikanischen Küste nach Indien zu führen. Im Jahr 1487 umsegelte Bartolomeu Dias das Kap der Guten Hoffnung, und 1498 erreichte Vasco da Gama Indien.

Zeitalter der Entdeckungen & Globalisierung

Kastilien finanzierte Christoph Kolumbus, der Indien auf westlichem Seeweg erreichen wollte. Seine Fehleinschätzung führte 1492 zur „Entdeckung“ Amerikas und später zur Bestätigung der Kugelgestalt der Erde durch die erste Weltumsegelung von Magellan und Elcano zwischen 1519 und 1522.

Religiöse Umbrüche: Reformation & Gegenreformation

Im 15. Jahrhundert begann die Macht der Kirche infrage gestellt zu werden, insbesondere ihre übermäßige weltliche Macht und ihre Verfallserscheinungen. Martin Luther kämpfte gegen diese Praktiken und verteidigte ein Christentum, das sich auf die Bibel und Gott konzentrierte. Johannes Calvin vertrat die Lehre der Prädestination, wonach Menschen zum Heil oder zur Verdammnis geboren wurden. Der Bruch zwischen Rom und England sowie die daraus resultierenden Religionskriege und die katholische Gegenreformation festigten das katholische Dogma.

Wissenschaftliche & Technologische Fortschritte

Wichtige intellektuelle Entdeckungen dieser Zeit waren die Erfindung des Buchdrucks durch Johannes Gutenberg und die heliozentrische Theorie von Nikolaus Kopernikus.

Die Ständegesellschaft der Frühen Neuzeit

Die Gesellschaft dieser Zeit war ein Erbe des Mittelalters. Sie war eine Ständegesellschaft und gliederte sich in drei soziale Gruppen.

Der Adel: Machtverlust und Privilegien

Der Adel verlor die Unabhängigkeit, die er im Mittelalter genossen hatte. Er besaß weiterhin große wirtschaftliche Macht als Großgrundbesitzer und spielte eine führende politische und militärische Rolle.

Der Klerus: Ein privilegierter Stand

Der Klerus war ein weiterer großer privilegierter Stand.

Der Dritte Stand: Bürgertum und Bauern

Der Dritte Stand umfasste etwa 90% der Bevölkerung. Die Bourgeoisie gewann in dieser Zeit, insbesondere wirtschaftlich, an Bedeutung. Sie stellte die treibende Kraft der städtischen Wirtschaft dar und versuchte, durch Heirat Zugang zu adligen Kreisen zu erhalten. Die Bauern blieben das Fundament der wirtschaftlichen Tätigkeit der Gesellschaft und trugen die Hauptlast der Steuern an den Staat und die privilegierten Klassen.

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