Europa im Wandel: Zarenreich, Krisen und Diktaturen (1900-1934)

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Die Russische Revolution und die Gründung der UdSSR

Die zaristische Autokratie zu Beginn des 20. Jahrhunderts

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war das Zarenreich ein riesiges Land, in dem noch der monarchische Absolutismus herrschte. Politisch war der Zarismus eine Selbstherrschaft, da die Macht des Zaren absolut war. Eine ernannte, loyale Bürokratie übte eine mächtige Kontrolle über das Imperium aus.

Menschewiki und Bolschewiki

Im Jahr 1898 wurde die Russische Sozialdemokratische Arbeiterpartei gegründet, die sich 1912 in zwei Fraktionen spaltete: die Menschewiki und die Bolschewiki.

Die Februarrevolution und der Sturz des Zarismus

Die Februarrevolution brach im Februar 1917 in St. Petersburg aus. Sowjets (Arbeiter-, Bauern- und Soldatenräte) forderten das Ende der Autokratie und den Rückzug des Zaren aus dem Krieg. Dies führte zum Sturz des Zarismus.

Bürgerkrieg und die Schaffung der UdSSR

Die neue sowjetische Regierung sah sich einem Bürgerkrieg gegenüber, der von 1918 bis 1921 dauerte. Im Jahr 1922 wurde die UdSSR (Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken) gegründet, ein Bundesstaat, der alle Nationalitäten des ehemaligen Zarenreiches vereinte. Die UdSSR wurde von einem Parlament und einer einzigen Partei regiert. Staat und Partei waren vollständig identifiziert, und die Institutionen waren nicht demokratisch gewählt.

Kampf um die Macht nach Lenins Tod

Der unangefochtene Führer der Revolution, Lenin, starb 1924. Danach entbrannte ein Machtkampf zwischen verschiedenen Parteiführern, insbesondere zwischen Trotzki und Stalin. Trotzki forderte den Export der Revolution in andere Länder, während Stalin den Aufbau des Sozialismus in einem Land (der UdSSR) vorschlug.

Stalinismus: Wirtschaft und Gesellschaft

Der Stalinismus führte eine kollektivierte Wirtschaft und Gesellschaft ein. Diese Politik förderte das Wachstum und machte die UdSSR zu einer großen Industriemacht. Merkmale waren:

  • Verbot von Privateigentum
  • Priorität für die Schwerindustrie
  • Staatlich gelenkte Wirtschaft

Wirtschaftliche Umbrüche und die Große Depression

Die USA nach dem Ersten Weltkrieg: Wirtschaftlicher Aufschwung

Die Vereinigten Staaten profitierten stark vom Ersten Weltkrieg. Durch den Verkauf von Lebensmitteln, Waffen und Industrieprodukten an die Alliierten häufte das Land die Hälfte der weltweiten Goldreserven an, und der Dollar wurde zu einer soliden Währung.

USA als führende Wirtschaftsmacht

Am Ende des Krieges waren die Vereinigten Staaten zur ersten Wirtschaftsmacht aufgestiegen. Die landwirtschaftliche Produktion war sehr hoch, und die Industrie machte 44,8 % der Weltproduktion aus.

Börsencrash und die Große Depression

Misstrauen verbreitete sich unter den Investoren, und am 24. Oktober 1929 (Schwarzer Donnerstag) kam es zu einem massiven Ausverkauf an der New Yorker Börse. Das große Angebot an Aktien brach unter ihrem Wert zusammen und löste den Börsenkrach von 1929 aus. In den folgenden Jahren breitete sich die Krise auf Industrie, Handel und Landwirtschaft aus und führte zu einer weitreichenden wirtschaftlichen Rezession, der Großen Depression.

Kampf gegen die Krise: Der "New Deal"

Im Jahr 1932, einem der schlimmsten Jahre der Großen Depression, gewann Franklin D. Roosevelt die Wahl. Er schlug ein neues Programm, den "New Deal", vor, um die wirtschaftliche Erholung zu fördern und das Land aus der Krise zu führen.

Der Aufstieg totalitärer Regime in Europa

Nachkriegszeit in Italien: Folgen des Ersten Weltkriegs

Das Ende des Ersten Weltkriegs hatte sehr ernste menschliche und wirtschaftliche Folgen für Italien:

  • 700.000 Männer waren gefallen.
  • Viele Industrien waren geschwächt.
  • Die Staatsschulden waren sehr hoch.
  • Die Inflation hatte stark zugenommen.

Der Aufstieg des Faschismus: Mussolini

1919 gründete Mussolini die Fasci di Combattimento. Dies waren paramilitärische Gruppen, die darauf abzielten, die aufstrebende Arbeiterbewegung gewaltsam einzudämmen. Sie gingen brutal gegen Arbeiter und ihre Gewerkschaftsführer vor. Die Bewegung erhielt Unterstützung vom Kleinbürgertum und wurde von der katholischen Kirche sowie von König Viktor Emanuel III. toleriert.

Die faschistische Diktatur in Italien

Zwischen 1922 und 1925 setzte Mussolini einen Prozess der Einschränkung bürgerlicher Freiheiten und der Verfolgung seiner Gegner durch, der zur Errichtung einer faschistischen Diktatur führte.

Hitler und die NSDAP

Adolf Hitler war ein demobilisierter Soldat des Ersten Weltkriegs, der die Niederlage Deutschlands nicht akzeptierte. Im Jahr 1920 gründete er die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP).

Der Aufstieg des Nationalsozialismus zur Macht

Der Zeitraum zwischen 1924 und 1929 war von einer Verbesserung der wirtschaftlichen Bedingungen und einer gewissen sozialen Stabilität geprägt. Die Folgen der Krise von 1929 waren jedoch in Deutschland sehr hart und begünstigten den Aufstieg der Nationalsozialisten.

Die nationalsozialistische Diktatur

Im Jahr 1934 verwandelten die Nationalsozialisten Deutschland innerhalb weniger Monate in eine Diktatur. Die öffentliche Verwaltung wurde durch ein Gesetz zur Ermächtigung rassistischer Maßnahmen "gesäubert". Die Justiz für politische Verbrechen verschwand als eigenständige Kraft und unterlag dem Willen der Partei.

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