Der europäische Imperialismus (1880–1914): Ursachen und die Verteilung der Welt

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Imperialismus und Kolonialismus nach 1880

Nach 1880 intensivierte sich der europäische Kolonialismus in Afrika, Asien und im Pazifik. Diese koloniale Expansion zielte auf die Eroberung und wirtschaftliche Ausbeutung dieser Gebiete ab, ein Prozess, der als Imperialismus bekannt ist.

Die Ursachen des Imperialismus

Die Gründe für die koloniale Expansion waren vielfältig und lassen sich in drei Hauptkategorien unterteilen:

  • Wirtschaftlicher Art: Die Notwendigkeit, neue Absatzmärkte für die hergestellten Waren zu erschließen, die Sicherstellung der Rohstoffversorgung sowie die Suche nach Möglichkeiten für finanzielle Investitionen.
  • Politischer Art: Der Wunsch, die großen Handelsstraßen (insbesondere nach Indien) zu kontrollieren, internationales Ansehen zu gewinnen oder die nationale Gesinnung zu stärken.
  • Ideologischer Art: Die vermeintliche Überlegenheit der weißen Rasse und ihre historische Mission, die Zivilisation in die kolonialisierten Gebiete zu tragen und zu verbreiten.

Die Verteilung der Welt: Die Berliner Konferenz (1884)

Auf der Berliner Konferenz von 1884 (auch bekannt als Kongokonferenz) erzielten die europäischen Großmächte eine Verständigung über die Aufteilung und gemeinsame Nutzung Afrikas.

Die wichtigsten Kolonialmächte und ihre Gebiete

  • Großbritannien: Versuchte, ein zusammenhängendes Kolonialgebiet zu schaffen, das sich zwischen Kairo und Kapstadt erstreckte. Besaß bereits Besitzungen an der Atlantikküste und am Golf von Aden.
  • Frankreich: Besetzte Algerien und erweiterte seine Herrschaft in Nord-, West- und Zentralafrika, wodurch zwei große Gebietsgruppen entstanden, die durch die Wüste Sahara verbunden waren. Frankreich erwarb auch Teile Somalias und die Insel Madagaskar.
  • Belgien: Gründete den Belgisch-Kongo.
  • Deutschland: Besetzte Deutsch-Südwestafrika, Kamerun, Togo und Deutsch-Ostafrika.
  • Portugal: Eignete sich Kap Verde, Mosambik und Angola an.
  • Italien: Kolonisierte Eritrea, Libyen und Teile Somalias.
  • Spanien: Kolonisierte Gebiete wie Río de Oro (Kleiner Goldener Fluss), Äquatorialguinea und Teile Marokkos.
  • Russland: Expandierte in Sibirien und Zentralasien.
  • Südostasien: Großbritannien und Frankreich verbreiteten ihren Einfluss in Südostasien. Nur das Königreich Siam blieb von fremder Besatzung frei.

Imperialismus in den USA und Japan

Die USA entwickelten sich zu einer wichtigen Wirtschafts- und Militärmacht. Ihre militärische und wirtschaftliche Expansion richtete sich zuerst auf die Karibik und dann auf den Pazifik.

Die Meiji-Regierung von Japan leitete ebenfalls eine Politik der Expansion im asiatisch-pazifischen Raum ein. Dies führte zu direkten Konfrontationen mit China und dem zaristischen Russland.

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