Euskera: Die baskische Sprache – Ursprung & Geschichte
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Die baskische Sprache: Euskera
Die baskische Sprache, auch bekannt als Baskisch oder in der Sprache selbst Euskera, ist eine Sprache antiken Ursprungs. Ihr Alter wird auf 3.000 bis 5.000 Jahre geschätzt. Ihr Ursprung ist unsicher, da bisher keine Verwandtschaft mit einer der großen bekannten Sprachfamilien nachgewiesen werden konnte.
Linguistische Einordnung
Euskera gilt als die einzige erhaltene prä-indoeuropäische Sprache Westeuropas. Es gibt verschiedene Theorien über mögliche Verwandtschaften:
- Einige Studien stellen eine Verbindung zu kaukasischen Sprachen (gesprochen in der Türkei und Russland) her.
- Andere sehen Beziehungen zu hamitischen Sprachen wie Berber, Koptisch oder Sudanesisch.
Letztendlich bleibt die genaue Herkunft ein Rätsel.
Geografische Verbreitung
Euskera ist neben Kastilisch (Spanisch) Amtssprache in der Autonomen Gemeinschaft Baskenland und in Teilen der Foralgemeinschaft Navarra. Derzeit sprechen rund eine Million Menschen Euskera. Die Hauptverbreitungsgebiete sind:
- Spanien: Die baskischen Provinzen Gipuzkoa, Bizkaia und Teile von Álava sowie der nördliche Teil Navarras.
- Frankreich: Die historischen Provinzen Soule (Zuberoa), Nieder-Navarra (Nafarroa Beherea) und Labourd (Lapurdi) im Département Pyrénées-Atlantiques.
Geschichte des Euskera
Frühe Zeugnisse
Die ersten schriftlichen Zeugnisse des Euskera finden sich im 11. Jahrhundert in den Glosas Emilianenses aus dem Kloster San Millán de la Cogolla. Diese Glossen enthalten neben frühen romanischen Wörtern auch die ersten bekannten baskischen Wörter. Im Mittelalter tauchte Euskera hauptsächlich in Form von Ortsnamen, einzelnen Wörtern, kurzen Sätzen und Fragmenten in Liedern auf.
Literarische Entwicklung
Die eigentliche literarische Kultur des Euskera entwickelte sich spät, eng verbunden mit der Erfindung des Buchdrucks. Das erste gedruckte Buch in Euskera, eine Gedichtsammlung mit dem Titel Linguae Vasconum Primitiae von Bernard Etxepare, erschien 1545. Im folgenden Jahrhundert dominierte religiöse Literatur, insbesondere im französisch-baskischen Raum, mit einem Höhepunkt durch die sogenannte „Schule von Sara“.
Renaissance und Standardisierung
Im 19. Jahrhundert erlebte die baskische Literatur eine Renaissance (Renacimiento). Ein wichtiger Meilenstein war die Gründung der Akademie der Baskischen Sprache (Euskaltzaindia) im Jahr 1919. Trotz der relativ späten und begrenzten schriftlichen Überlieferung besitzt Euskera eine bedeutende mündliche Tradition.
Herausforderungen und Euskera Batua
Eine große Herausforderung für die Entwicklung einer einheitlichen Schriftsprache war die Existenz zahlreicher Dialekte. Um eine sprachliche Einheit zu schaffen, entwickelte die Akademie der Baskischen Sprache ab 1968 das Euskera Batua, die standardisierte Form des Baskischen, die heute im Bildungswesen, in den Medien und der Verwaltung verwendet wird.