Evolution, Genetik & Molekularbiologie: Biologische Grundlagen
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Evolutionäre Theorien und Konzepte
Prä-evolutionäre Ansätze
- Fixismus: Arten bleiben seit ihrer göttlichen Erschaffung unverändert.
- Katastrophismus: Artenwechsel durch plötzliche, katastrophale Ereignisse, nach denen neue Arten entstehen.
Evolutionistische Theorien
Lamarckismus
- Veränderungen im Laufe der Geschichte.
- Lebewesen streben nach Perfektion und passen sich an ihre sich verändernde Umwelt an.
- Die Notwendigkeit zur Anpassung führt zur Entwicklung neuer Merkmale, die vererbt werden (Vererbung erworbener Eigenschaften).
Darwinismus
- Eltern produzieren mehr Nachkommen, als überleben können, was zu einem Kampf ums Überleben führt.
- Umweltbedingungen stellen Herausforderungen dar, wodurch nur die am besten Angepassten überleben (natürliche Selektion).
- Individuen, die überleben, geben ihre vorteilhaften Merkmale an die nächste Generation weiter.
Neo-Darwinismus (Synthetische Evolutionstheorie)
- Ergänzt Darwins Theorie: Veränderungen entstehen durch Mutationen im genetischen Material.
- Zufällige Rekombination und Vereinigung männlicher und weiblicher Gameten.
- Die Population entwickelt sich, nicht das Individuum.
Modelle des Evolutionsverlaufs
- Saltationismus: Perioden der Stabilität werden von plötzlichen, sprunghaften Veränderungen (Makromutationen) unterbrochen.
- Gradualismus: Evolutionäre Veränderungen erfolgen langsam und schrittweise über lange Zeiträume.
Beweise für die Evolution
Die Beweise für die Evolution umfassen:
- Paläontologische Belege (Fossilien)
- Anatomische Belege (z.B. rudimentäre Organe, Homologien, Analogien)
- Embryologische Belege
- Biochemische und genetische Belege
- Biogeografische Belege
Artbildung und Biologische Vielfalt
- Artbildung (Speziation) erfolgt oft durch geografische und reproduktive Isolation.
- Biologische Vielfalt (Biodiversität) umfasst genetische Vielfalt, Artenvielfalt und Ökosystemvielfalt.
- Eine Art ist eine Gruppe von Organismen mit gemeinsamen Merkmalen, die sich untereinander fortpflanzen und fruchtbare Nachkommen zeugen können.
Grundlagen der Genetik und Molekularbiologie
Mendelsche Regeln der Vererbung
- Uniformitätsregel (1. Mendelsche Regel): Kreuzt man zwei homozygote Individuen, die sich in einem Merkmal unterscheiden, so sind alle Nachkommen der F1-Generation uniform.
- Spaltungsregel (2. Mendelsche Regel): Kreuzt man Individuen der F1-Generation untereinander, so spalten sich die Merkmale in der F2-Generation in einem bestimmten Zahlenverhältnis auf (z.B. 3:1 bei dominant-rezessivem Erbgang).
- Unabhängigkeitsregel (3. Mendelsche Regel): Kreuzt man Individuen, die sich in mehreren Merkmalen unterscheiden, so werden die einzelnen Merkmale unabhängig voneinander vererbt und neu kombiniert (z.B. 9:3:3:1 bei dihybridem Erbgang).
Genetische Begriffe
- Ein Gen ist ein DNA-Abschnitt, der spezifische Informationen trägt.
- Ein Allel ist eine spezifische Ausprägung oder Variante eines Gens.
- Ein dominantes Allel setzt sich immer durch, wenn es vorhanden ist.
- Ein rezessives Allel kommt nur zum Ausdruck, wenn es homozygot vorliegt (z.B. 'aa').
- Homozygote Individuen besitzen zwei gleiche Allele für ein Merkmal (z.B. 'AA' oder 'aa').
- Heterozygote Individuen besitzen zwei verschiedene Allele (z.B. 'Aa').
- Der Genotyp ist die gesamte genetische Ausstattung eines Organismus oder die Allelkombination für ein bestimmtes Merkmal.
- Der Phänotyp ist die sichtbare Ausprägung eines Gens.
- Ein letales Gen führt zum Tod des Individuums.
- Ein geschlechtsgebundenes Gen befindet sich auf den Geschlechtschromosomen und beeinflusst den Phänotyp geschlechtsabhängig.
Molekularbiologische Prozesse
- Die zentralen Prozesse der Genexpression sind:
- Replikation: Verdopplung der DNA.
- Transkription: Umschreibung der genetischen Information von DNA in RNA.
- Translation: Übersetzung der RNA-Information in Proteine, die an den Ribosomen stattfindet.
- Die Stickstoffbasen sind:
- In der DNA: Adenin (A), Guanin (G), Cytosin (C), Thymin (T).
- In der RNA: Adenin (A), Guanin (G), Cytosin (C), Uracil (U) (Thymin wird durch Uracil ersetzt).
- Ein Nukleotid besteht aus Desoxyribose (Zucker), einer Phosphatgruppe und einer Stickstoffbase.
- Die DNA-Doppelhelix besteht aus zwei komplementären und antiparallelen Strängen.