Evolutionstheorie: Von Darwin bis zum Neo-Darwinismus

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Darwins Evolutionstheorie: Eine Reise zur Erkenntnis

Im Jahre 1831 unternahm Charles Darwin eine Reise als Naturforscher auf dem Schiff Beagle. Diese Expedition ermöglichte ihm das Sammeln von Beobachtungen, die zur Formulierung seiner bahnbrechenden Evolutionstheorie führten. Besonders prägend war sein Besuch auf den Galapagos-Inseln, wo er verschiedene Finkenarten beobachten konnte. Obwohl alle Arten ähnlich waren, wiesen sie deutliche morphologische Unterschiede auf.

Diese Beobachtungen brachten Darwin auf den Gedanken, dass sich Arten in verschiedene Richtungen entwickeln, insbesondere wenn sie voneinander isoliert sind. Den genauen Mechanismus konnte er zu diesem Zeitpunkt jedoch noch nicht vollständig erklären. Darwin postulierte, dass es einen ständigen Kampf ums Überleben unter den Lebewesen gibt. Nur die stärksten, schnellsten und am besten angepassten Individuen konnten überleben und sich fortpflanzen. Er sah die Natur als einen Selektor, der im Laufe der Zeit entscheidet, welche Organismen in einer bestimmten Umgebung überleben oder untergehen.

Im Jahre 1858 entschloss sich Darwin, seine Ideen zu veröffentlichen, die in seiner berühmten Evolutionstheorie mündeten. Ein Jahr später, 1859, erschien sein epochales Werk "Über die Entstehung der Arten durch natürliche Zuchtwahl oder die Erhaltung der begünstigten Rassen im Kampf ums Dasein" (oft kurz als "Die Entstehung der Arten" bezeichnet). Darin erklärte er seine Theorie anhand folgender Kernpunkte:

  • Es besteht eine große Variabilität zwischen den Individuen einer Art. Diese Variabilität ermöglicht es einigen Organismen, sich besser an ihre Umgebung anzupassen als andere.
  • Die natürliche Selektion wählt Individuen mit vorteilhafteren Eigenschaften aus, die somit eine höhere Überlebens- und Fortpflanzungschance haben.

Neo-Darwinismus: Synthese und neue Perspektiven

Im Laufe der Jahre entstand ein neues Modell, der Mutationismus, der die evolutionäre Sichtweise durch die Befürwortung günstiger Mutationen zunächst stark beeinflusste. Dieser Ansatz geriet jedoch später in Vergessenheit.

Die Synthetische Evolutionstheorie

Wichtige Fortschritte im Neo-Darwinismus ergaben sich Ende der 1930er Jahre durch Wissenschaftler wie Theodosius Dobzhansky. Er prägte die Synthetische Evolutionstheorie oder den Synthetischen Gradualismus. Dieser Ansatz vereinbart Darwins Ideen der natürlichen Selektion mit neuen Erkenntnissen der Genetik:

  • Neue Merkmale entstehen durch Mutation und Rekombination von Genen.
  • Die Ansammlung oder das Verschwinden von Mutationen und Rekombinationen erfolgt durch die Wirkung der natürlichen Auslese.

Stephen Jay Gould und die saltatorische Evolution

Kürzlich schlugen andere Wissenschaftler neue Erklärungen vor, um die Evolution besser zu verstehen. Ein prominentes Beispiel ist Stephen Jay Gould, der 1972 zusammen mit Niles Eldredge die Theorie des Punktualismus (oder der saltatorischen Evolution) vorschlug. Diese Theorie berücksichtigt, dass taxonomische Gruppen nicht immer allmählich, sondern oft sprunghaft erschienen sind. Sie besagt, dass sich Arten in kurzer Zeit sehr schnell entwickeln können, danach aber für sehr lange Zeiträume stagnieren und unverändert bleiben, bis plötzliche "Explosionen" das statische Gleichgewicht unterbrechen und einen Evolutionssprung hervorrufen.

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