Evolutionstheorien: Von Lamarck bis Darwin und darüber hinaus

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Evolutionstheorien

Darwins und Wallaces Evolutionsmechanismus

Individuelle Variabilität

Individuen einer Spezies weisen unterschiedliche Merkmale auf.

Konkurrenz

Der Wettbewerb um Ressourcen führt zu deren Verknappung, sodass nicht alle Individuen überleben können.

Überleben des Stärkeren

Die Fähigkeit, sich anzupassen und zu überleben, hängt von den individuellen Merkmalen ab. Diejenigen mit vorteilhaften Merkmalen überleben und pflanzen sich fort.

Künstliche Selektion

  1. Menschen wählen Individuen mit gewünschten Merkmalen zur Zucht aus (z. B. Milchkühe mit hoher Milchleistung).
  2. Dies führt zu einer Veränderung der Merkmale der Population über Generationen (z. B. Kühe mit höherer Milchleistung).

Natürliche Selektion

  1. Individuen mit vorteilhaften Merkmalen in einer bestimmten Umgebung überleben und pflanzen sich erfolgreicher fort.
  2. Über Generationen hinweg passen sich Populationen an ihre Umwelt an.
  3. Beispiel: Giraffen mit längeren Hälsen haben einen Vorteil beim Erreichen von Nahrung in hohen Bäumen.
  4. Im Laufe der Zeit sammeln sich diese Veränderungen an und führen zur Entstehung neuer Arten.

Neodarwinismus (Synthetische Theorie)

Diese Theorie vereint Darwins natürliche Selektion mit der Genetik. Sie betrachtet Populationen als Einheit der Evolution und betont die Rolle von Mutationen und der natürlichen Selektion als Triebkräfte der Evolution.

Beispiel für die Synthetische Theorie

  1. Wildkaninchen haben verschiedene Allele für die Fellfarbe (dunkel und weiß).
  2. Natürliche Selektion wirkt auf diese Allele, z. B. durch Raubtiere.
  3. In bestimmten Gebieten sind Kaninchen mit dunklem Fell besser getarnt und überleben häufiger.
  4. Über Generationen hinweg wird das Allel für dunkles Fell häufiger, während das Allel für weißes Fell seltener wird.

Kritik am Neodarwinismus

Kritiker argumentieren, dass der Neodarwinismus nicht alle evolutionären Veränderungen erklärt, insbesondere nicht Makroevolution (große evolutionäre Veränderungen) und die Entstehung neuer Arten.

Entstehung der Arten: Theorien

Fixismus

Diese Theorie besagt, dass Arten unveränderlich sind, seit sie geschaffen wurden.

Evolutionismus

Diese Theorie besagt, dass neue Arten aus einem gemeinsamen Vorfahren durch verschiedene Faktoren und Veränderungen entstehen.

  • Lamarckismus
  • Darwinismus/Wallaceismus
  • Neodarwinismus

Lamarckismus

Jean-Baptiste de Lamarck postulierte, dass Veränderungen in der Umwelt zu Veränderungen im Verhalten und in der Nutzung von Organen führen, die dann vererbt werden. Beispiel: Giraffen haben lange Hälse entwickelt, weil sie sich ständig nach höher gelegenen Blättern streckten.

Kritik am Lamarckismus

Erworbene Eigenschaften werden nicht vererbt. Veränderungen in der Umwelt verursachen keine direkten genetischen Veränderungen, die an die Nachkommen weitergegeben werden.

Darwin und Wallace: Grundlagen der Theorie

  • Die Welt ist nicht statisch, sondern verändert sich.
  • Evolution ist ein schrittweiser und kontinuierlicher Prozess.
  • Ähnliche Arten haben eine gemeinsame Abstammung.
  • Evolution ist das Ergebnis der natürlichen Selektion.

Charles Darwin sammelte auf seiner Reise mit der Beagle (1831-1836) Beobachtungen zur Flora und Fauna verschiedener Orte. Alfred Russel Wallace, 17 Jahre jünger als Darwin, entwickelte unabhängig ähnliche Ideen zur natürlichen Selektion.

Natürliche Selektion und die Evolution der Giraffe (Darwinismus)

In einer Giraffenpopulation gibt es individuelle Variationen in Merkmalen wie Bein- und Halslänge. Während Dürreperioden haben Giraffen mit längeren Hälsen einen Vorteil, da sie an höher gelegene Blätter gelangen. Durch natürliche Selektion überleben und pflanzen sich Giraffen mit längeren Hälsen häufiger fort, was zu einer Veränderung der Population über Generationen führt.

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