Evolutionstheorien: Urzeugung, Oparin, Fixismus und Lamarck

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Evolutionstheorien: Von der Urzeugung bis Lamarck

Die Urzeugungstheorie (Abiogenese)

Seit vielen Jahren herrschte die Meinung vor, dass Lebewesen spontan aus dem Abbau organischer Materie entstehen könnten. Der erste Forscher, der diese Theorie ernsthaft in Frage stellte, war der Italiener Francesco Redi (1626–1697). Redi postulierte, dass Larven, die in faulendem Fleisch erschienen, von Fliegen stammten und nicht aus dem Fleisch selbst entstanden. Im neunzehnten Jahrhundert zeigte Louis Pasteur, dass der weit verbreitete Glaube an die Urzeugung unbegründet war. Pasteur schloss daraus, dass jedes Lebewesen von einem anderen Lebewesen abstammt (Biogenese).

Entstehung der ersten Zellen: Die Oparin-Theorie

Im Jahre 1922 entwickelte der russische Biochemiker Alexander Oparin eine Theorie über den Ursprung des Lebens: Die ersten organischen Moleküle bildeten sich aus den Gasen der primitiven Atmosphäre durch die Einwirkung von elektrischen Entladungen (durch Stürme) und UV-Licht der Sonne.

Biologische Evolution

Biologische Evolution beschreibt die schrittweise und progressive Umgestaltung primitiver Lebensformen hin zu differenzierteren und komplexeren Organismen.

Vorevolutionäre Theorien: Fixismus und Katastrophismus

Die Fixistische Theorie

Der Fixismus besagt, dass alle Arten unveränderlich sind und zu Beginn der Zeit in ihrer heutigen Form geschaffen wurden. Fossilien wurden entweder als Launen der Natur (zum Beispiel muschelförmige Steine) oder als Überreste von Arten interpretiert, die durch mehrere Katastrophen verschwunden waren, ohne jedoch in Beziehung zu den heute lebenden Arten zu stehen.

Die Katastrophentheorie

Die Katastrophentheorie versuchte, die Existenz von Fossilien mit dem Fixismus in Einklang zu bringen. Nach dieser Theorie wurde die Erde mehrfach mit einer Reihe von Flora und Fauna besiedelt, die jeweils unabhängig voneinander entstanden und durch globale Katastrophen ausgelöscht wurden.

Die Evolutionstheorie von Lamarck

Der französische Naturforscher Jean-Baptiste de Lamarck (18. Jahrhundert) war der erste, der eine kohärente Evolutionstheorie entwickelte, in der er spezifische evolutionäre Mechanismen erklärte:

  1. Innere Vervollkommnung: Lebewesen besitzen eine angeborene Neigung zur Verbesserung, wodurch sie sich an unterschiedliche Umgebungen anpassen können.
  2. Gebrauch und Nichtgebrauch der Organe: Umweltveränderungen erfordern von Organismen eine Anpassung an neue Lebensbedingungen. Dies führt zu einer vermehrten oder verminderten Nutzung bestimmter Organe, was deren stärkere oder schwächere Entwicklung zur Folge hat und somit eine Veränderung des Körpers bewirkt.
  3. Die Funktion schafft das Organ: Wenn sich die Umwelt verändert, können völlig neue Anforderungen entstehen, woraufhin sich im Anschluss völlig neue Organe entwickeln können.
  4. Vererbung erworbener Eigenschaften: Da die erworbenen Merkmale im Laufe der Generationen fortbestehen und wachsen, müssen sie vererbbar sein.

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