Die Existenz Gottes nach Thomas von Aquin
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Die Summa Theologica
Die Summa Theologica ist die wichtigste und einflussreichste Schrift der christlichen Theologie und Lehre. Sie besteht aus drei Teilen: Gott, Ethik und Moral sowie Christus.
Das Problem der Existenz Gottes
Die Existenz Gottes muss im Kontext von Wesen und Existenz betrachtet werden. Gott ist real und die Schöpfung ist real. Gott erhält Sein Wesen und Seine Existenz von nichts und niemandem. Die Schöpfung erhält ihr Wesen und ihre Existenz von Gott. Die Schöpfung ist kontingent: Sie existiert, hätte aber auch nicht existieren können. Ihre Existenz ist nicht notwendig. Gott hingegen existiert notwendigerweise.
Der Unterschied zwischen Wesen und Dasein ist, dass das Wesen beschreibt, was etwas ist, und das Dasein die Existenz dieser Sache. Gott unterscheidet sich von der Schöpfung dadurch, dass es bei Ihm keinen Unterschied zwischen Wesen und Existenz gibt: Gott ist Existenz. Sein Wesen umfasst die Existenz.
Wesen bezieht sich auf Potenzialität. Essenzen existieren möglicherweise, aber erst wenn sie aktualisiert werden, erlangen sie Existenz.
Die Existenz Gottes ist evident, aber nicht beweisbar. Der Beweis erfolgt über fünf Wege, die auf a posteriori Argumenten beruhen. Da alles Wissen mit den Sinnen beginnt, muss der Beweis der Existenz Gottes mit den durch die Sinne wahrgenommenen Geschöpfen beginnen, um die Ursachen zu ergründen. Jede Wirkung hat eine Ursache (Prinzip der Kausalität). Es ist unmöglich, dass eine unendliche Reihe von Ursachen zugrunde liegt. Die erste Ursache ist Gott.
Die fünf Wege haben die gleiche Struktur:
- Eine erfahrbare Tatsache
- Anwendung des Prinzips der Kausalität
- Es gibt keine unendliche kausale Reihe
- Es muss einen Ursprung geben, der die Ursache der gesamten Reihe ist: Gott
Die fünf Wege
Die fünf Wege basieren auf folgenden Konzepten:
- Unbewegter Beweger: Etwas bewegt etwas anderes. Der erste unbewegte Beweger ist Gott.
- Erste Ursache: Alles hat eine Ursache. Die erste Ursache ist Gott.
- Notwendiges Sein: Alles kontingente Sein braucht eine Ursache. Es muss ein notwendiges Wesen geben, das an sich existiert.
- Unendliche Vollkommenheit: Kein geschaffenes Wesen ist vollkommen. Es gibt immer eine größere Vollkommenheit. Gott ist die unendliche Vollkommenheit.
- Letzte Ursache: Jeder Handelnde handelt mit einem Zweck. Es muss eine absolute letzte Ursache geben, durch die alle Dinge ihren eigentlichen Zweck haben. Diese Ursache ist Gott.