Expositorische Texte: Merkmale, Struktur und sprachliche Aspekte
Eingeordnet in Lehre und Ausbildung
Geschrieben am in Deutsch mit einer Größe von 4,97 KB
Was ist ein expositorischer Text?
Ein expositorischer Text ist eine Art von Rede, die ein Sender dazu verwendet, ein Thema klar und präzise zu erklären. Ein typisches Beispiel ist ein Geschichtsbuch.
Pragmatische Aspekte expositorischer Texte
Die kommunikative Funktion überwiegt hier die referenzielle. Wichtig ist die Frage nach der Objektivität. Die Absicht des Senders ist didaktisch und muss klar und präzise sein, gestützt auf Ideen und zuverlässige Informationsquellen.
Arten expositorischer Texte nach Zielgruppe
Je nach Art des Empfängers werden zwei Arten von Texten unterschieden:
- Allgemeine Texte: Diese behandeln Themen von allgemeinem Interesse für ein breites, nicht spezialisiertes Publikum. Sie vermeiden unwesentliche technische Details und zeichnen sich durch eine klare Organisation aus.
- Spezialisierte Texte: Diese richten sich an ein auf das Thema spezialisiertes Publikum. Sie verzichten auf ausführliche Zusammenfassungen und erfordern ein höheres Maß an Präzision und Fachwissen.
Struktur expositorischer Texte
Ein fundamentales Merkmal ist die klare und konsistente Verwaltung der Inhalte. Die grundlegende Gliederung umfasst:
- Einleitung: Der Autor stellt das Thema vor, definiert es und gibt Hintergrundinformationen (z.B. Definitionen).
- Entwicklung: Hier werden Ideen und Daten präsentiert. Dies ist der umfangreichste Teil des Textes.
- Fazit: In der Regel (nicht immer) enthält es eine Zusammenfassung der wichtigsten Punkte. Es sollte auch die wichtigsten Ideen berücksichtigen.
Grundlegende Organisationsmöglichkeiten
Es gibt zwei grundlegende Möglichkeiten, Informationen zu organisieren:
- Deduktive Struktur (analytisch): Hier werden konkrete Vorstellungen aus allgemeinen Konzepten abgeleitet. Der Autor beginnt mit der Feststellung des Themas und entwickelt dann eine detaillierte Darstellung, um die ursprüngliche Idee zu analysieren.
- Induktive Struktur (synthetisch): Hier wird vom Besonderen zum Allgemeinen vorgegangen. Der Autor stellt spezifische Informationen dar und schließt dann mit einer allgemeinen Erkenntnis oder Schlussfolgerung ab.
Argumentative Verfahren zur Informationsorganisation
Zusätzlich zu diesen Regelungen müssen Texte bestimmte argumentative Verfahren berücksichtigen, um die Informationen logisch zu organisieren. Einige der häufigsten sind:
- Logische Abfolgen von Ideen (z.B. Ursache-Wirkungs-Beziehungen, Problem-Lösung).
- Definitionen schwieriger Begriffe und Techniken.
- Beschreibungen von Eigenschaften, Teilen und Qualitäten.
- Anschauliche Beispiele und Vergleiche.
- Argumentationen.
- Veranschaulichung abstrakter Ideen zur Erleichterung des Verständnisses.
Sprachliche Aspekte expositorischer Texte
Lexikalisch-semantische Ebene
Der Wortschatz wird mit denotativer Bedeutung verwendet (mit Ausnahme einiger literarischer Expositionen, die auch konnotativ sein können). Typisch sind:
- Die Verwendung von Fachjargon.
- Das Fehlen von Handlungsverben (stattdessen vorherrschende Zustands- oder geistige Prozessverben).
- Das Auftreten bestimmter Adjektive (beschreibend und nicht wertend).
- Die Verwendung von expositiven Substantiven.
Syntax auf Textebene
Sie ist durch das Vorhandensein von Diskursmarkern gekennzeichnet. Es ist notwendig, dass der Autor prägnant, klar und korrekt ist, um die Informationen zu vermitteln und zu organisieren.
Satzsyntax
Aufgrund der überwiegend referenziellen kommunikativen Funktion werden deklarative Sätze verwendet (manchmal erscheinen auch zögerliche Sätze). Charakteristisch ist die Verwendung der dritten Person. Es wird dazu geneigt, Sätze mit einem präsenten Subjekt zu vermeiden, indem unpersönliche und reflexive Passivkonstruktionen verwendet werden. Die Verwendung der ersten und zweiten Person deutet auf einen subjektiven Sender hin.
In sehr formalen kommunikativen Situationen (akademischer Natur) wird der Plural der Bescheidenheit verwendet (z.B. „wir haben festgestellt“), und manchmal auch der Soziativplural (z.B. „wie wir wissen“).
Der Prädikatstyp zeichnet sich durch die häufige Verwendung von attributiven Sätzen und Nominalstrukturen aus. Es erscheinen auch Koordination, Subordination und Juxtaposition sowie zahlreiche Adjektive und Adverbien.
Morphologische und phonetische Ebene
Diese Ebenen zeichnen sich durch die korrekte Verwendung der formalen Sprache aus. In der verbalen Morphologie wird im Allgemeinen das Indikativ Präsens und das Indikativ Imperfekt verwendet.