Faktoren und Elemente der städtischen Verkehrsplanung

Regulatorische Faktoren

Allgemeine politische Rahmenbedingungen

Es ist offensichtlich, dass alle Entscheidungen bezüglich eines spezifischen Projekts oder der Gestaltung einer städtischen Straße mit der bestehenden Stadtpolitik und den geltenden Verkehrsvorschriften übereinstimmen müssen. Der Staat fungiert als Wächter des Gemeinwohls, was sich in einer Reihe von Gesetzen manifestiert, die aus dem Verständnis der wesentlichen Faktoren für das Wohlergehen resultieren.

Soziale Faktoren

Öffentliche Sicherheit

Dies ist der wichtigste Faktor bei der Gestaltung von Verkehrselementen. Die Sicherheit der Bürger bei der Ausübung ihrer Aktivitäten im öffentlichen Raum ist nicht verhandelbar und hat Vorrang vor allen anderen Überlegungen.

Kontinuität von Umwelt und Landnutzung

Ein städtisches Umfeld besitzt ein gewisses Maß an Kontinuität, sei es in seiner Funktion oder in seiner räumlichen Gestaltung, die durch das Erscheinen eines Bauwerks oder einer Straßeninfrastruktur beeinflusst werden kann.

Erhaltung der Umwelt

Die Beeinträchtigung der Umwelt und ihr Einfluss auf die Bevölkerung sind nicht quantifizierbar, können aber nicht geleugnet werden.

Funktionelle Faktoren

Fußgänger

Als Fußgänger gilt jede Person, die sich in der Stadt zu Fuß bewegt, einschließlich Personen mit Behinderungen oder Personen, die spezielle Ausrüstung nutzen. Dies ist die natürlichste und zugänglichste Art der Fortbewegung und oft auch die angenehmste, aber auch diejenige, die am häufigsten in Unfälle verwickelt ist.

Fahrgäste

Fahrgäste nutzen kollektive Verkehrsmittel. Ihre Eigenschaften beeinflussen die Gestaltung der Bereiche, die sie für ihre Vorgänge wie das Ein- und Aussteigen aus Bussen und Taxis nutzen.

Fahrzeugführer

Der Fahrzeugführer ist die Hauptfigur des motorisierten Verkehrs. Die Verkehrsbedingungen hängen eng mit den physischen und psychologischen Eigenschaften dieser Personengruppe zusammen.

Radfahrer

Jede Person, die mit einem Fahrrad unterwegs ist, einem individuellen Fortbewegungsmittel, das ausschließlich durch menschliche Kraft angetrieben wird und aus zwei oder mehr Rädern besteht, auf denen die Person sitzen oder fahren kann.

Betriebliche Merkmale

Verkehrsstärke

Die Anzahl der Fahrzeuge, die eine Strecke nutzen, hängt von vielen Faktoren ab. Bei neuer Infrastruktur muss eine Verkehrsprognose mithilfe von Modellen zur Verkehrserzeugung erstellt werden, die die Nachfrage mit einer Reihe möglicher sozioökonomischer und städtebaulicher Variablen verknüpfen.

Zusammensetzung des Verkehrsflusses

Die Größe, das Gewicht und die Manövrierfähigkeit der verschiedenen Fahrzeugtypen im motorisierten Fuhrpark variieren enorm. Ebenso variabel sind die Anteile, in denen jeder Typ in den Verkehrsströmen vorkommt.

Geschwindigkeit

Dies ist einer der Faktoren, der die Nachfrage am stärksten beeinflusst, da die Bürger sehr empfindlich auf Schwankungen der Reisezeit reagieren. Der Nutzen von Verbesserungen im Verkehrsnetz wird daher hauptsächlich am monetären Wert der Zeitersparnis gemessen, die sich aus der Geschwindigkeitserhöhung durch diese Verbesserungen ergibt.

Straßenmarkierungen

Klassifizierung

Nach Form:

• Längsmarkierungen: Sie werden verwendet, um Fahrspuren und Fahrbahnen abzugrenzen, Bereiche mit und ohne Überholverbot zu kennzeichnen, Parkverbote auszuweisen und Spuren für die ausschließliche Nutzung durch bestimmte Fahrzeugtypen zu markieren.
• Quermarkierungen: Sie werden hauptsächlich verwendet, um die Stelle anzuzeigen, an der Fahrzeuge anhalten müssen, sowie um Übergänge für Fußgänger und Radfahrer zu kennzeichnen.
• Symbole und Schriftzeichen: Sie dienen dazu, den Verkehrsteilnehmer zu leiten, zu warnen und den Verkehr zu regeln. Zu dieser Art von Markierungen gehören Pfeile, Vorfahrt-gewähren-Dreiecke und Schriftzüge wie „STOP“ und „LANGSAM“.
• Sonstige Markierungen: Es gibt weitere Markierungen, die nicht den oben genannten Kategorien zugeordnet werden können, da keine ihrer Komponenten (längs, quer oder symbolisch) überwiegt.

Nach Höhe:

• Ebene Markierungen: Solche mit einer Höhe von bis zu 6 mm.
• Erhabene Markierungen: Solche mit einer Höhe von mehr als 6 mm und bis zu 21 mm, die zur Ergänzung der ebenen Markierungen verwendet werden. Die Tatsache, dass diese Markierungen erhaben sind, erhöht ihre Sichtbarkeit, insbesondere wenn sie vom Licht der Fahrzeuge angestrahlt werden, auch bei Regen – eine Situation, in der ebene Markierungen oft nicht wirksam sind.

Es gibt Elemente mit einer größeren Höhe als für erhabene Markierungen angegeben, die gemeinhin als Markierungsknöpfe bezeichnet werden. Obwohl sie gut abgrenzen, können sie bestimmte Fahrzeugbewegungen physisch einschränken und in manchen Situationen ein Risikofaktor sein.

Materialien

Es gibt eine Vielzahl von Materialien für Markierungen mit unterschiedlichen Kosten, Haltbarkeiten und Installationsmethoden. Die zuständigen Stellen müssen diejenigen auswählen, die ihren Bedürfnissen am besten entsprechen. Bei dieser Entscheidung sollten schädliche Eigenschaften für die menschliche Gesundheit und die Umwelt, die einige Produkte aufweisen können, sowie die Art der Fahrbahn und des Verkehrsflusses berücksichtigt werden.

Die verwendeten Materialien lassen sich in zwei Gruppen einteilen:

Für ebene Markierungen

Bezieht sich auf Materialien, die in dünnen Schichten aufgetragen werden, wie Farben, Kunststoffe, Thermoplaste, vorgeformte Bänder und andere.

Für erhabene Markierungen

Bezieht sich üblicherweise auf Markierungsknöpfe, Nieten oder „Katzenaugen“. Diese Vorrichtungen bestehen in der Regel aus Kunststoff, Keramik, Metall oder anderen Materialien. Mindestens die dem Verkehr zugewandte Seite muss retroreflektierend sein.

Platzierung von Verkehrszeichen

Längsposition

Jedes Schild muss so positioniert sein, dass es dem Verkehrsteilnehmer bei maximal zulässiger Geschwindigkeit wahrgenommen werden kann.

Seitliche Position

Damit die Schilder wahrgenommen werden können, müssen sie sich im Aufmerksamkeitskegel des Fahrers befinden, d.h. innerhalb von 10° zur Sichtachse. Sie dürfen nicht zu weit von der Straße entfernt, zu hoch oder zu niedrig in Bezug auf deren Ebene installiert werden.

Höhe

Die Höhe des Schildes muss seine Sichtbarkeit gewährleisten. Die korrekte Höhe wird daher erstens durch Faktoren bestimmt, die die Sichtbarkeit beeinträchtigen könnten, wie hohe oder geparkte Fahrzeuge, das Wachstum von Vegetation oder das Vorhandensein anderer Hindernisse. Zweitens sollte die Geometrie der Straße berücksichtigt werden.

Klassifizierung von Längsmarkierungen

• Mittellinien
• Fahrstreifenbegrenzungslinien
• Fahrbahnrandlinien
• Andere Linien

Unterbrochene Mittellinien

Diese Linien können überfahren werden und werden dort eingesetzt, wo die geometrischen Eigenschaften der Strecke das Überholen erlauben.

Doppelte durchgezogene Mittellinien

Doppelte durchgezogene Mittellinien bestehen aus zwei parallelen, durchgezogenen weißen Linien mit einer Mindestbreite von jeweils 10 cm und einem Abstand von mindestens 12 cm. Sie werden auf Straßen mit Gegenverkehr verwendet, wo die Sicht, beispielsweise in Kurven, eingeschränkt ist.

Kombinierte Mittellinien

Kombinierte Mittellinien bestehen aus zwei parallelen weißen Linien, eine durchgezogen und die andere unterbrochen, mit einer Mindestbreite von 10 cm.

Unterbrochene Längslinien

Das Verhältnis zwischen dem markierten Bereich und der Lücke einer unterbrochenen Linie variiert je nach Fahrgeschwindigkeit auf der Straße.

Durchgezogene Fahrstreifenlinien

Diese dürfen nicht überfahren werden.

Festlegung von Überholverbotszonen

Da das Überholmanöver das größte Risiko beim Fahren darstellt, müssen Bereiche, in denen nicht überholt werden darf, sorgfältig nach den unten angegebenen Kriterien festgelegt werden.

Anwendung einer Designtabelle

Erläuterung der Verwendung der folgenden Tabelle

Die nachfolgende Tabelle dient der „GENERIERUNG VON MITTELSTREIFEN IN GERADEN ABSCHNITTEN“. Die Tabelle liefert für eine Geschwindigkeit von 40 km/h die Werte für E1, E2, L1 und L2. E und L werden in der Bauform verwendet.