Familienmediation: Definition, Prinzipien und Phasen des Verfahrens

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Familienmediation: Definition und Nutzen

Mediation ist ein freiwilliges, nicht-konfrontatives Verfahren zur Konfliktbewältigung mit einem neutralen Dritten.

  • Der Mediator unterstützt die Beteiligten bei der Konfliktlösung, sodass sie eigenverantwortlich verhandeln können.
  • Mediation ist eine hervorragende Methode zur Lösung von Problemen in Bereichen wie Familie, Unternehmen, Schulen und Institutionen, wodurch Rechtsstreitigkeiten vermieden werden.
  • Sie erfüllt die Bedürfnisse der Parteien und stärkt Kooperation und Konsens.
  • Mediation ist ein freiwilliges, flexibles und partizipatives Verfahren zur friedlichen Beilegung von Konflikten. Die dritte Partei (Mediator) unterstützt die Parteien bei der Aushandlung einer Vereinbarung, die die Interessen aller Beteiligten berücksichtigt.

Ziele der Mediation

  1. Erleichterung des Aufbaus einer neuen Beziehung zwischen den Konfliktparteien.
  2. Steigerung von Respekt und Vertrauen zwischen den Parteien.
  3. Korrektur von Wahrnehmungen und Fehlinformationen, die zum Konflikt beigetragen haben und/oder zwischen den Parteien bestehen.
  4. Schaffung eines Rahmens zur Erleichterung der Kommunikation zwischen den Parteien und zur Transformation des Konflikts.

Prinzipien der Mediation

  • Eigenverantwortlichkeit der Parteien: Die Konfliktparteien sind die Akteure, die den Prozess gestalten und Entscheidungen treffen.
  • Neutralität und Unbefangenheit des Mediators: Vor Beginn der Mediation muss der Mediator prüfen, ob Umstände vorliegen, die eine Befangenheit in der Entwicklung der Mediation begründen könnten.
  • Vertraulichkeit: Während der Mediation wahren die Beteiligten absolute Privatsphäre und haben die Gewissheit, dass das, was bei einem Treffen gesagt wird, nicht in einem anderen Verfahren verwendet werden kann.
  • Freiwilligkeit: Mediation erfordert die freie und explizite Zustimmung der Teilnehmer. Mediation kann nicht auferlegt werden; niemand kann gezwungen werden, Beziehungen herzustellen oder eine Einigung zu erzielen.

Merkmale der Mediation

Mediation ist:

  • freiwillig,
  • vertraulich,
  • selbstbestimmt (Selbst-Zusammensetzung),
  • kooperativ,
  • zukunftsorientiert,
  • informell strukturiert,
  • zeit-, aufwands- und kostensparend.

Vorteile der Mediation

  • Es können Vereinbarungen erzielt werden, die über den eigentlichen Streit hinausgehen.
  • Bessere Umsetzungsrate der Vereinbarungen.
  • Kein Verlust von Rechten.

Die Stufen der Mediation

1. Präsentation (Vorbereitung und Vorklärung)

  • Bevor die Mediation beginnt, ist es notwendig, den Fall zu bewerten und Entscheidungen zu treffen.
  • Die Eignung der Mediation für den vorliegenden Fall wird geprüft.
  • Wer ist die richtige Person für die Mediation?
  • Werden die Beteiligten zusammengebracht oder wird separat gearbeitet?
  • Es wird der Zeitpunkt festgelegt, die Parteien zusammenzubringen.
  • Werden weitere Personen (z.B. Experten) in den Prozess eingebunden?
  • Wie wird der Raum verteilt, wo die Sitzungen stattfinden (Sitzordnung)?

2. Einstieg (Eröffnung)

Ein Mediator muss:

  • Die ursprüngliche Struktur klären.
  • Das Vertrauen und die Kooperation der Parteien gewinnen.
  • Die aktive Teilnahme am Prozess fördern.
  • Seine Neutralität demonstrieren.
  • Diese Phase dient dazu, relevante Informationen über die Wahrnehmung des Konflikts durch die Teilnehmer, ihre Ziele und Erwartungen sowie die Konfliktsituation zu sammeln.

3. Erklärung (Sichtweisen und Themensammlung)

  • Das Ziel dieser Phase der Mediation ist es, einen Raum zu schaffen, um Abwehrmechanismen aufzuheben und versteckte Probleme offenzulegen.
  • In dieser Phase der Mediation ist es erforderlich, alle Probleme zu definieren.
  • Jeder der Beteiligten hat die Möglichkeit, seine Version gut darzulegen und seine Stimmung oder Gefühle auszudrücken.
  • Der Mediator bewertet oder richtet nicht.
  • Er hört zu und ermutigt die Teilnehmer, ihre Erkenntnisse näher zu erläutern.
  • Er hilft der Partei, jede mögliche Frage des Konflikts anzusprechen.

4. Kontext (Themenbearbeitung und Interessenklärung)

  • Das Problem fokussieren und die wichtigsten Fragen für die Parteien klassifizieren.
  • Es wird versucht, den Konflikt zu identifizieren und festzustellen, ob Informationen fehlen.
  • Es wird versucht, eine gemeinsame Definition der Probleme zu entwickeln, d.h. eine Definition, die von beiden Konfliktparteien akzeptiert wird.

5. Abkommen oder Lösung (Optionen und Bewertung)

  • Es stellt sich die grundsätzliche Frage: Wohin gehen wir mit dem Konflikt?
  • Wie können wir in Zukunft kommunizieren?
  • Der Mediator muss neutral bleiben und keine eigenen Lösungen anbieten.
  • Es muss gefördert werden:
    • Die Generierung von Ideen, die auch unrealistisch erscheinen mögen.
    • Falls nötig, die Parteien bitten, ihre Aussagen detaillierter zu erläutern.

6. Abkommen (Vereinbarung und Abschluss)

  • An dieser Stelle müssen wir uns fragen:
    • Welche der verschiedenen Optionen akzeptiert werden kann und was funktionieren kann.
    • Bewertung der Vorteile und Nachteile.
    • Bewertung der Schwierigkeiten bei der Umsetzung der verschiedenen Optionen.
  • Es wird festgelegt: Wer macht was, wann, wie und wo.

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