Faschismus: Definition, Grundsätze und Diktatur
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Was ist Faschismus?
Ein politisches Modell, das seinen ersten Ausdruck in Italien fand, gefolgt von Deutschland in der Zwischenkriegszeit.
Grundsätze des Faschismus
- Verschärfter Nationalismus mit rassistischer Komponente, der die Einheit und Erhöhung der 'Rasse' als grundlegenden Faktor zur Gewährleistung des nationalen Zusammenhalts betrachtet.
- Die Verherrlichung des Staates über das Individuum. Individuelle Rechte und Freiheiten sind den Interessen des Staates untergeordnet.
- Ablehnung von Demokratie und Liberalismus. Leugnung des Grundsatzes der Gleichheit aller Bürger. Annullierung von Wahlen und populärer Opposition, Abschaffung des parlamentarischen Systems.
- Das 'Führerprinzip', Misstrauen gegenüber der Vernunft und Legitimation von Gewalt.
Die faschistische Diktatur in Italien
Ursachen der Diktatur
Während des Ersten Weltkriegs (IGM) stiegen die Lebenshaltungskosten in Italien stärker als die Löhne, was zu hoher Arbeitslosigkeit führte. Soziale Bewegungen, einschließlich Landbesetzungen, schürten die Angst vor dem Bolschewismus. Die Monarchie war instabil, mit 5 verschiedenen Regierungen in 3 Jahren. Der Nationalismus war enttäuscht, da das Land die 'irredentistischen' Gebiete nicht zurückgewinnen konnte.
Entwicklung der Diktatur
Im Jahr 1925 initiierte Mussolini einen Prozess, um Italien in einen totalitären Staat umzuwandeln, in dem er alle Macht übernahm. 1926 wurden alle nicht-faschistischen Parteien und Gewerkschaften verboten. Ab 1928 basierte das Parlament auf dem Großen Faschistischen Rat und bildete das 'Haus der Faschistischen Korporationen', wo provinzielle und kommunale Behörden entschieden. Es wurde auch die Geheimpolizei (OVRA) geschaffen, um Oppositionelle zu verfolgen. Die Unterzeichnung der Lateranverträge (1929) normalisierte die Beziehungen zur Kirche. Es gab eine Förderung der Remilitarisierung und Bestrebungen, 'irredentistische' Gebiete zurückzugewinnen. Italien beteiligte sich auch an der Kolonialisierung in Europa und Afrika.
Wirtschaft im Faschismus
Starker staatlicher Interventionismus, der darauf abzielte, die heimische Industrie zu schützen und die wirtschaftliche Autonomie zu fördern. Einführung protektionistischer Politik, auch durch Genehmigung notwendiger Importe. Autarkiepolitik in der Industrie führte zu einer nationalen Erneuerung, aber die Produktion war teuer und für die Massen unerschwinglich. Investitionen in öffentliche Arbeiten, um die Arbeitslosigkeit einzudämmen.
Gesellschaft und Propaganda
Die 'Opera Nazionale Balilla' (ONB) wurde geschaffen, die alle Kinder und Jugendlichen umfasste. Lehrer mussten ein schwarzes Hemd tragen und dem Regime die Treue schwören. Der Katholizismus war offizielle Religion, Scheidung verboten, religiöser Unterricht oder Bücher obligatorisch. Zeitungen waren vom faschistischen Gedankengut durchdrungen.