Faschismus: Ideologie, Merkmale und Aufstieg in Italien
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Faschismus: Ideologie und Merkmale
Die faschistische Ideologie verteidigte die Errichtung eines totalitären Staates, der die Kontrolle über alle Lebensbereiche anstrebte. Sie befürwortete den Primat des Staates über das Individuum und unterstützte ein diktatorisches Einparteiensystem, das den Personenkult um den Führer begründete.
Wesentliche Merkmale des Faschismus waren:
- Eine radikal antikapitalistische Haltung, die die Schaffung eines nationalen Sozialismus ohne Klassenkampf verteidigte.
- Ein expansiver und aggressiver Militarismus und Nationalismus.
- Rassismus: Faschisten waren rassistisch und betrachteten Nicht-Weiße als minderwertig.
- Verteidigung von irrationaler Gewalt gegen politische Gegner.
- Mobilisierung der Massen durch Parteimilizen und Betonung von Prinzipien, Symbolen und Männlichkeit.
Der Aufstieg des Faschismus in Italien
Nach dem Ersten Weltkrieg erlebte Italien eine Zeit großer Unruhen:
- Steigende Arbeitslosigkeit und Inflation.
- Zahlreiche Streiks und Fabrikbesetzungen.
- Eine tiefe Krise des liberalen parlamentarischen Systems und der Monarchie, sowie der traditionellen Parteien.
Die Sozialistische Partei Italiens spaltete sich in Reformisten (liberal-links) und Marxisten (Revolutionäre), woraus die Kommunistische Partei Italiens entstand.
Benito Mussolini und die Nationale Faschistische Partei
Der Gründer des Faschismus, Benito Mussolini, gründete die italienischen Faschisten, um die politische Ordnung zu bekämpfen. Er unterstützte den Krieg, scheiterte jedoch an den parlamentarischen Vorbereitungen. Die Faschisten entwickelten sich zur Nationalen Faschistischen Partei und wurden zu einer heftigen Repressionsbewegung.
Nach dem Marsch auf Rom beschloss König Viktor Emanuel III., die staatliche Kontrolle zu übernehmen und bildete eine Koalitionsregierung mit liberalem und faschistischem Charakter.
Die faschistische Diktatur
Eine Krise des Faschismus entstand, als ein sozialistischer Abgeordneter ermordet wurde, woraufhin Mussolini eine Diktatur verhängte. Es wurden umfassende faschistische Gesetze erlassen, darunter:
- Die Einführung einer Geheimpolizei.
- Das Verbot anderer politischer Parteien.
- Die Pressezensur.
- Die Abschaffung der Abgeordnetenkammer.
Die Lateranverträge mit dem Vatikan sicherten die Unterstützung der katholischen Kirche für den faschistischen Staat. Wirtschaftlich verfolgte der Faschismus zunächst eine liberale Politik, die großen Konzernen zugutekam, führte aber später eine autarke Kriegswirtschaft ein.